Klassiker der deutschen Literatur
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Gute Bücher der deutschen Literaturgeschichte gesucht? Quer durch alle Literaturepochen und die verschiedenen Genres wie Romane, Kinderbücher, Dramen, Lyrik, Novellen, (Auto-) Biografien, Erzählungen, Komödien, Märchen etc. präsentiere ich Ihnen meine Bestenliste der größten Klassiker deutscher Literatur.
Hierbei berücksichtige ich sämtliche Autoren bzw. Autorinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und DDR, sowie alle weiteren, die deutschsprachig schrieben. Ausgewählt wurden ihre Werke basierend auf Empfehlungen von angesehenen Literaturkritikern, Lesermeinungen sowie Verkaufszahlen der größten Bestseller der deutschen Literaturgeschichte.
Die Sortierung der Bücher erfolgt in der zeitlichen Reihenfolge ihres Erscheinens.
Von Marcel B.
Sebastian Brant: Das Narrenschiff
Autor: Sebastian Brant, deutscher Jurist, Rechtswissenschaftler und Schriftsteller
Spätmittelalterliche Moralsatire
Christoph Martin Wieland: Geschichte des Agathon
Autor: Christoph Martin Wieland, deutscher Dichter und Übersetzer
Bildungs- und Erziehungsroman
Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm
Autor: Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter
Lustspiel
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus
Autor: Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, deutscher Schriftsteller
Abenteuerroman
Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Messias
Autor: Friedrich Gottlieb Klopstock, deutscher Dichter
Religiöses Epos
Johann Wolfgang Goethe: Götz von Berlichingen
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Schauspiel
Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Briefroman
Jakob Michael Reinhold Lenz: Der Hofmeister
Autor: Jakob Michael Reinhold Lenz, deutsch-baltischer Schriftsteller
Tragikomödie
Christoph Martin Wieland: Geschichte der Abderiten
Autor: Christoph Martin Wieland, deutscher Dichter und Übersetzer
Satirischer Roman
Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise
Autor: Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter
Ideendrama
Friedrich Schiller: Die Räuber
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Drama
Friedrich Schiller: Kabale und Liebe
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Drama
Gottfried August Bürger: Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen
Autor: Gottfried August Bürger, deutscher Dichter
Lügenerzählungen
Friedrich Schiller: Don Karlos
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Drama
Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Bühnenstück
Johann Wolfgang Goethe: Torquato Tasso
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Schauspiel
Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Klassischer Entwicklungs- und Bildungsroman
Friedrich Schiller: Wallenstein
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Dramen-Trilogie
Friedrich Schiller: Maria Stuart
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Drama
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell
Autor: Friedrich Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker
Drama
August Klingemann: Die Nachtwachen des Bonaventura
Autor: August Klingemann, deutscher Schriftsteller und Theaterregisseur
Satirischer Roman
Clemens Brentano und Achim von Arnim: Des Knaben Wunderhorn
Autoren: Clemens Brentano und Achim von Arnim, deutsche Schriftsteller
Sammlung von Volksliedtexten
Johann Wolfgang Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Bedeutendstes und meistzitiertes Werk der deutschen Literatur
Heinrich von Kleist: Die Marquise von O....
Autor: Heinrich von Kleist, deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist
Novelle
Johann Wolfgang Goethe: Die Wahlverwandtschaften
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Roman
Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas
Autor: Heinrich von Kleist, deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist
Novelle
Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug
Autor: Heinrich von Kleist, deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist
Lustspiel
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen
Autor: Jacob und Wilhelm Grimm, deutsche Sprachwissenschaftler und Volkskundler
Märchen-Anthologie
Adelbert von Chamisso: Peter Schlemihls wundersame Geschichte
Autor: Adelbert von Chamisso, deutscher Naturforscher und Dichter französischer Herkunft
Kunstmärchen
E.T.A. Hoffmann: Die Serapionsbrüder
Autor: E. T. A. Hoffmann, deutscher Schriftsteller
Sammlung von Erzählungen und Aufsätzen
E. T. A. Hoffmann: Lebens-Ansichten des Katers Murr
Autor: E. T. A. Hoffmann, deutscher Schriftsteller
Romantisch-satirische Verflechtung zweier Biografien
Johann Wolfgang Goethe: West-östlicher Divan
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Umfangreiche Gedichtsammlung
Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg
Autor: Heinrich von Kleist, deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist
Drama über einen militärisch erfolgreichen, aber wegen Befehlsverweigerung zum Tode verurteilten Reitergeneral
Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Roman
Heinrich Heine: Die Harzreise
Autor: Heinrich Heine, deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist
Berühmter Reisebericht über eine Fußwanderung des Studenten durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg, der Begegnungen mit diversen Zeitgenossen beschreibt, welche Heine mit anderen Personen vergleicht, sowie viele Natur- und Landschaftsbeschreibungen liefert, die romantischer Erzählart folgen.
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts
Autor: Joseph von Eichendorff, deutscher Lyriker und Schriftsteller
Novelle
Heinrich Heine: Buch der Lieder
Autor: Heinrich Heine, deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist
Großer Gedichtband Heines
Johann Wolfgang Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil
Autor: Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Fortsetzung des ersten Teiles von 1808
Georg Büchner: Lenz
Autor: Georg Büchner, deutscher Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär
Erzählung
Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche
Autorin: Annette von Droste-Hülshoff, deutsche Schriftstellerin und Komponistin
Novelle über die Umstände eines unaufgeklärten Mordes in einem entlegenen westfälischen Dorf
Heinrich Heine: Deutschland - Ein Wintermärchen
Autor: Heinrich Heine, deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist
Satirisches Versepos
Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena
Autor: Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph
Philosophische Betrachtungen
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich
Autor: Gottfried Keller, Schweizer Dichter und Politiker
Teils autobiographischer Roman
Georg Büchner: Woyzeck
Autor: Georg Büchner, deutscher Schriftsteller, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär
Drama
Johanna Spyri: Heidis Lehr- und Wanderjahre
Autor: Johanna Spyri, Schweizer Jugendschriftstellerin
Kinderbuch
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra
Autor: Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe
Philosophische Dichtung
Theodor Fontane: Effi Briest
Autor: Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller
Gesellschaftsroman über den bürgerlichen Moralkodex der Wilhelminischen Ära
Theodor Fontane: Der Stechlin
Autor: Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller
Roman über das Leben der Familie Stechlin in der Mark Brandenburg
Thomas Mann: Buddenbrooks - Verfall einer Familie
Autor: Thomas Mann, deutscher Schriftsteller
Über das hanseatische Großbürgertum in den Jahren von 1835 bis 1877
Hermann Hesse: Unterm Rad
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Erzählung
Thomas Mann: Der Tod in Venedig
Autor: Thomas Mann, deutscher Schriftsteller
Novelle über einen homoerotisch veranlagten Mann, der durch seine Hingabe an eine rauschhafte Liebe zu einem Knaben seine Würde verspielt
Ernst Jünger: In Stahlgewittern
Autor: Ernst Jünger, deutscher Schriftsteller und Insektenkundler
Kriegserlebnisbuch rund um die erschreckenden Erfahrungen des Autors an der Westfront des Ersten Weltkrieges
Hermann Hesse: Siddhartha - Eine indische Dichtung
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Erzählung über eine Selbstbefreiung aus Fremdbestimmung
Thomas Mann: Der Zauberberg
Autor: Thomas Mann, deutscher Schriftsteller
Bildungsroman über die europäische Befindlichkeit vor dem Ersten Weltkrieg
Hermann Hesse: Der Steppenwolf
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Roman
Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper
Autor: Bertolt Brecht, deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker
Theaterstück
Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
Autor: Alfred Döblin, deutscher Psychiater und Schriftsteller
Expressionistischer Großstadtroman
Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues
Autor: Erich Maria Remarque, deutscher Schriftsteller
Klassiker über die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus Soldatensicht
Hermann Hesse: Narziß und Goldmund
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Erzählung
Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften
Autor: Robert Musil, österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker
Roman
Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer
Autor: Erich Kästner, deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter
Jugendbuch
Thomas Mann: Joseph und seine Brüder
Autor: Thomas Mann, deutscher Schriftsteller
Episches Mammutwerk rund um biblische Geschichten
Elias Canetti: Die Blendung
Autor: Elias Canetti, deutschsprachiger Schriftsteller und Aphoristiker
Roman
Bertolt Brecht: Leben des Galilei
Autor: Bertolt Brecht, deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker
Drama
Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder
Autor: Bertolt Brecht, deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker
Drama
Stefan Zweig: Schachnovelle
Autor: Stefan Zweig, österreichischer Schriftsteller
Novelle über psychische Abgründe eines Gestapo-Opfers
Anna Seghers: Das siebte Kreuz
Autorin: Anna Seghers, deutsche Schriftstellerin
Roman über die Flucht von sieben KZ-Häftlingen im Dritten Reich
Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan
Autor: Bertolt Brecht, deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker
Theaterstück
Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
Autor: Thomas Mann, deutscher Schriftsteller
Roman
Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Tragikomödie
Max Frisch: Homo faber
Autor: Max Frisch, Schweizer Schriftsteller und Architekt
Roman über Identität, Beherrschbarkeit des Schicksals und ein verfehltes Leben
Max Frisch: Biedermann und die Brandstifter
Autor: Max Frisch, Schweizer Schriftsteller und Architekt
Burleske
Günter Grass: Die Blechtrommel
Autor: Günter Grass, deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker
Jahrhundertwerk, Mix aus Schelmen-, Entwicklungs- und historischem Roman
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Tragikomödie
Siegfried Lenz: Deutschstunde
Autor: Siegfried Lenz, deutscher Schriftsteller
Roman über die Verquickung von Schuld und Pflicht in der NS-Zeit
Lothar-Günther Buchheim: Das Boot
Autor: Lothar-Günther Buchheim, deutscher Schriftsteller, Maler, Fotograf, Verleger und Filmemacher
Kriegsroman
Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Autor: Heinrich Böll, deutscher Schriftsteller
Erzählung
Günter Grass: Der Butt
Autor: Günter Grass, deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker
Roman über die Geschichte der Menschheit und hierbei insbesondere das Verhältnis von Mann und Frau
Martin Walser: Ein fliehendes Pferd
Autor: Martin Walser, deutscher Schriftsteller
Novelle über das Treffen zweier Paare mittleren Alters im Urlaub am Bodensee, bei dem sich zwei grundverschiedene Lebenseinstellungen offenbaren und kritisch beleuchtet werden
Michael Ende: Die unendliche Geschichte
Autor: Michael Ende, deutscher Schriftsteller
Märchenhafter, phantastischer und romantischer Bildungsroman
Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin
Autorin: Elfriede Jelinek, österreichische Schriftstellerin
Leidensgeschichte einer Klavierlehrerin, die aufgrund ihrer kontrollwütigen Mutter emotional und sexuell verkümmert und beim Versuch der Flucht aus diesem Zustand tragisch scheitert
Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit
Autor: Sten Nadolny, deutscher Schriftsteller
Seefahrerroman rund um Abenteuersehnsucht und Beharrlichkeit
Patrick Süskind: Das Parfum
Autor: Patrick Süskind, deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor
Mit Jean-Baptiste Grenouille betritt eine der ungewöhnlichsten Romanfiguren die Bühne der deutschen Literaturgeschichte. Im Sommer 1738 in einer Pariser Fischbude heimlich zur Welt gekommen, entgeht er nur knapp dem Tod durch seine Mutter, die ihn eigentlich wie vier frühere Kinder entsorgen wollte und daher als Kindsmörderin hingerichtet wird. Dass er ungewollt war, die Fischbude ebenso wie die meisten damaligen Gassen und Menschen extrem stinkt, und Grenouilles Geburtsort direkt an einen Friedhof grenzt, ist derweil kein Zufall, denn Liebesentzug, Gerüche und der Tod ziehen sich als Grundkonstanten durch seine ganze Existenz.
Zunächst wächst er als isoliertes Waisenkind mit kärglichem Essen, unter vielen Demütigungen und ohne jegliche Empathie seiner Erzieher auf. Und doch besitzt er zwei Eigenarten, die ihn überleben lassen und antreiben. Da ist einerseits sein unbedingter Lebenswille, und andererseits sein übermenschlich-genialer Geruchssinn, der ihn die gesamte Welt detailliert mit seiner Nase wahrnehmen lässt. Bei einer geruchlichen Erkundung von Paris wird er vom atemberaubenden Duft eines jungen Mädchens angezogen, das der emotional verkümmerte Grenouille anschließend im Drang, seinen Körpergeruch besitzen zu wollen, ermordet. Entschlossen, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden und Methoden zur Konservierung von Düften kennenzulernen, wird er Lehrling in einer Parfümerie – und hinterlässt wiederum Tod und Verderben, nachdem er seinen Nutzen gezogen hat.
Erst nach mehrjähriger Selbstisolation, in der das Geruchsgenie die gigantische Duftbibliothek in seinem Geist sortiert, erkennt er schockiert, dass er keinerlei Eigengeruch besitzt. Diesen komponiert er schließlich selbst und manipuliert damit seine Mitmenschen nach Belieben. Nachdem er alle nötigen handwerklichen Techniken zur Duftkonservierung und Parfumherstellung abschließend erlernt hat, wird er zum Kreieren seines Meisterparfums, das ihn allen Menschen überlegen und von ihnen geliebt machen soll, zum Serienmörder. Er bringt reihenweise junge Mädchen um, die er hierzu halt "braucht", wie der später Festgenommene lapidar der Polizei berichtet. Dank seines vollendeten parfümistischen Meisterwerks kann er sich zunächst den Konsequenzen entziehen und sich alle Menschen untertan machen, bevor er dann jedoch von ihnen angeekelt und desillusioniert beschließt, das ultimative Parfum auf andere Art und Weise zu nutzen, um seinen seelischen Qualen zu entgehen…
Mit Übersetzungen in fast 50 Sprachen, über 20 Millionen verkauften Büchern, fast einem ganzen Jahrzehnt in der SPIEGEL-Bestsellerliste und einer der teuersten deutschen Verfilmungen aller Zeiten ist Patrick Süskinds "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" einer der größten Weltbestseller unter den deutschsprachigen Romanen des 20. Jahrhunderts.
Die Erfolgsrezepte des Werkes liegen v.a. im faszinierenden und von der Literatur vernachlässigten Thema der flüchtigen Welt der Düfte, Gerüche und Parfums, die so detailliert und gekonnt beschrieben sind, dass der Leser sie bei der Lektüre oftmals selber zu riechen glaubt. Neben diesem roten Faden ist da natürlich dann die tragische Person des Antihelden, der als empathieloser Serienkiller abstößt, dessen Motiv hierzu im Suchen von Achtung und Liebe jedoch nachvollziehbar erscheint. Aber auch die zahlreichen und vielschichtigen sonstigen Motive, Themen und Anspielungen des Werkes überzeugen. So hält uns der Roman z.B. vor, wie sinnliche Einflussfaktoren unbewusst unser Denken und Handeln manipulieren, während wir uns für selbstgesteuert halten. Außerdem ist die Geschichte ein entlarvendes Sittenbild, in dem kleinbürgerliches und antiaufklärerisches Denken bei gleichzeitiger Selbstüberschätzung vieler Gruppen und Schichten aufs Korn genommen wird, von einfachen Menschen und Kaufleuten über den Klerus bis hin zur Justiz und Pseudowissenschaft. Zu den großen Qualitäten des Romans gehört ebenfalls der leicht erscheinende Erzählstil, die klare Sprache und die fortwährende, teils offene, teils subtile Ironie, die den Text oftmals zum amüsanten Lesevergnügen macht.
All diese inhaltlichen Vielschichtigkeiten und formalen Vorzüge erlauben es, den Roman als faszinierend-unterhaltsamen Entwicklungs-, Bildungs-, Künstler-, Fantasy-, Schauer- und Kriminalroman zu lesen – sowie gleichzeitig als Parodie auf diese Genres. Schlichtweg ein Meisterwerk der deutschen Gegenwartsliteratur.
Robert Schneider: Schlafes Bruder
Autor: Robert Schneider, österreichischer Schriftsteller
Welterfolgs-Bildungsroman über eine tragische Biografie und dörfliche Doppelmoral
Bernhard Schlink: Der Vorleser
Autor: Bernhard Schlink, deutscher Jurist und Schriftsteller
Internationaler Bestseller über eine grausame Liebe
Deutsche Literatur des 21. Jahrhunderts
Als wichtigste deutsche Bücher des 21. Jahrhunderts führe ich solche Werke von Gegenwartsautoren auf, die von bekannten Literaturkritikern überwiegend sehr positiv rezensiert und als bedeutend bewertet wurden. Hierdurch können sie bereits jetzt als "moderne Klassiker" gesehen werden und besitzen sogar das Potenzial, in Zukunft weiterhin in Listen der neueren deutschen Literatur, die man gelesen haben sollte, aufzutauchen.
Winfried Georg Sebald: Austerlitz
Autor: Winfried Georg Sebald, deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
Der namenlose Ich-Erzähler des Romans begegnet 1967 auf einem belgischen Bahnhof zufällig dem Kunsthistoriker Jacques Austerlitz. Man kommt ins Gespräch, trifft sich regelmäßig wieder, sogar über Jahrzehnte. Hierbei offenbart ihm Austerlitz immer mehr aus seiner Biografie. So wuchs er eigentlich als Einzelkind mit anderem Namen in Wales bei einem Prediger-Ehepaar auf. Erst nach dessen Tod erfuhr er davon, adoptiert worden zu sein, konnte sich aber nicht an seine ersten Lebensjahre und seine wahren Eltern erinnern. Und erst am Ende seines Berufslebens macht er sich auf Spurensuche nach seiner eigentlichen Herkunft, die schließlich nach Prag und auf seine Verschiffung als Rettungsaktion seiner jüdischen Eltern nach dem Einmarsch der Wehrmacht verweist. Nach der Freilegung von immer mehr Teilstücken seiner Familiengeschichte überwältigen ihn seine Gefühle bis an den Rand einer existenziellen Krise.
In den uns überlieferten Aufzeichnungen aus den Gesprächen mit Austerlitz manifestiert sich die Chronik eines Lebens, in dem bis zum Rentenalter die Frage nach der eigenen Familiengeschichte, Identität und Herkunft verdrängt und somit die Ausgestaltung eines wichtigen Teils des Selbstbildes verhindert wurde. Die ernste und melancholische Erzählung in einer altertümlich wirkenden Sprache kreist um das Thema der späten Identitätssuche und der Entwurzelung vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte. Sie demonstriert hierbei den unschätzbar großen Wert persönlicher Erinnerungen, die auch in großer Literatur wie dieser bewahrt und dadurch jederzeit wieder lebendig werden können.
Sebald wurde bereits in den 1990er Jahren im englischsprachigen Ausland als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart angesehen, während er dann kurz vor seinem Tod 2001 mit "Austerlitz" schließlich sogar Weltruhm erlangte. Der Roman wurde von vielen Literaturkritikern als Meisterwerk gefeiert, mehrfach ausgezeichnet und erscheint regelmäßig auf Listen der wichtigsten Bücher des 21. Jahrhunderts.
Josef Winkler: Natura morta
Autor: Josef Winkler, österreichischer Schriftsteller
Bildgewaltige Novelle von eigentümlicher Schönheit, die das emsige Marktgeschehen auf der Piazza Vittorio Emmanuele und dabei ein wenig schmeichelhaftes Bild der Ewigen Stadt Rom zeichnet.
Christian Kracht: 1979
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Verstörend kalte und schöne Parabel auf die Dekadenz des Westens.
Günter Grass: Im Krebsgang
Autor: Günter Grass, deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker
Politisch-bewegende Novelle über den Untergang der "Wilhelm Gustloff" im Januar 1945 und die Auswirkungen bis in die deutsche Gegenwart
Frank Schätzing: Der Schwarm
Autor: Frank Schätzing, deutscher Schriftsteller
Science-Fiction-Thriller über eine unbekannte, intelligente maritime Lebensform
Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt
Autor: Daniel Kehlmann, deutsch-österreichischer Schriftsteller
Intelligente, ineinander verwobene Doppelbiografie zweier Wissenschaftsgenies
Herta Müller: Atemschaukel
Autorin: Herta Müller, deutsche Schriftstellerin
Ergreifender Roman über russische Straflager
Wolfgang Herrndorf: Tschick
Autor: Wolfgang Herrndorf, deutscher Schriftsteller, Maler und Illustrator
Ein schon zu einem modernen Klassiker gewordener und hochgelobter Roadmovie-Jugendroman über die ungewöhnliche Freundschaft der Außenseiter Maik und Andrej, die zusammen in einem gestohlenen Auto eine abenteuerliche Sommerreise durch Ostdeutschland unternehmen und allerlei schräge und existenziell lehrreiche Dinge erleben.
Ausgezeichnet mit dem "Deutschen Jugendliteraturpreis", dem "Clemens-Brentano-Preis" und dem "Hans-Fallada-Preis". Für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" schon so wichtig wie Grass' Blechtrommel.
Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts
Autor: Eugen Ruge, deutscher Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer
International gefeierter, autobiografischer Familien- und Deutschlandroman
Robert Seethaler: Der Trafikant
Autor: Robert Seethaler, österreichischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler
Mit großer Leichtigkeit geschriebene Erzählung rund um einen Lehrling im Österreich der 1930er Jahre, der sich mit Sigmund Freud anfreundet, aber sich selbst zusammen mit dem berühmten Psychoanalytiker weder einen Reim auf das weibliche Geschlecht, noch auf die sich dramatisch zuspitzenden politischen Verhältnisse machen kann, von denen sie bald überrollt werden.
Christian Kracht: Imperium
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Abenteuergeschichte eines Aussteigers in den deutschen Südsee-Kolonien.
Robert Seethaler: Ein ganzes Leben
Autor: Robert Seethaler, österreichischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler
Lakonische und "schweigsame" Chronik des Lebens und Sterbens von bäuerlichen Menschen am Rand österreichischer Dörfer in längst vergangenen Zeiten.
Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol
Autorin: Natascha Wodin, deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin
Preisgekrönter Erinnerungsroman über Abgründe des 20. Jahrhunderts
Daniel Kehlmann: Tyll
Autor: Daniel Kehlmann, deutsch-österreichischer Schriftsteller
Sprachgewaltiger Roman über die im Dreißigjährigen Krieg aus den Fugen geratene Welt
Arno Geiger: Unter der Drachenwand
Autor: Arno Geiger, österreichischer Schriftsteller
Berührender Roman über die Gemütslage am Ende des Zweiten Weltkrieges.
Eugen Ruge: Metropol
Autor: Eugen Ruge, deutscher Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer
Bereits mit "In Zeiten des abnehmenden Lichts" gelang Eugen Ruge 2011 ein von internationalen Literaturkritikern hochgelobter und mehrfach ausgezeichneter Bestseller, der schließlich auch verfilmt wurde. Er zeichnet autobiografisch seine generationsübergreifende Familiengeschichte nach, die von Erlebnissen im Sowjet-Kommunismus bis hin zum Leben in der DDR dazu führte, dass in ihr der ursprüngliche Glaube an die sozialistische Utopie verblasste.
Mit "Metropol" schreibt Ruge diese bewegende Geschichte nun fort, indem er das Leben seiner Großmutter Charlotte ab 1936 in der Sowjetunion erzählt. Als Kommunistin dem Naziterror gerade noch einmal entkommen, wird sie zusammen mit ihrem Mann dort für eine kommunistische Organisation tätig. Doch trotzdem macht sich schon bald Stalins "Große Säuberung" brutal auch in ihrem Leben bemerkbar. Denn sie kannten einen der Verhafteten, und das reichte bereits aus, selber zu den Verdächtigen zu gehören.
Ein großer Epochenroman über die Zeit in der roten Diktatur, in der Menschen teils völlig grundlos verhaftet und reihenweise hingerichtet wurden, und in der deshalb der Alltag ständig von Angst, Einschüchterung, Denunziation, Verfolgung und Tod geprägt war. Ruge macht das Pendel zwischen Lebenslust und Todesangst, die Frage nach Loyalität in einer Willkür-Diktatur und schließlich die blutig enttäuschten Träume von idealistischen Kommunisten auf sprachlich sehr hohem Niveau anschaulich. Ein Pageturner mit Sogwirkung, der gleichermaßen in die Köpfe und Seelen von Tätern und Opfern schauen lässt und ein beklemmendes Stück Zeitgeschichte lebendig macht.
Ewald Arenz: Alte Sorten
Autor: Ewald Arenz, deutscher Schriftsteller und Lehrer
"Alte Sorten" ist ein Roman über zwei Frauen, die anscheinend so gar nichts gemeinsam haben, und sich doch in einem wichtigen Punkt sehr ähneln. Da ist einmal Sally, die kurz vor dem Abitur steht und von anderen meist genervt ist, insbesondere, wenn diese mit Fragen an sie herantreten. Und da ist die ältere Liss, die auf einem Bauernhof arbeitet, eine starke, aber ebenso oft verschlossene Frau. Als sie einmal Sally anbietet, bei ihr zu übernachten, wird daraus ein wochenlanger Aufenthalt. Denn Liss ist anders als die anderen Erwachsenen, stellt Sally fest. Sie mustert, wertet und fragt nicht, und das gefällt ihr. Und so kommen die beiden sich bei der gemeinsamen Arbeit auf dem Hof allmählich näher, und erfahren nach und nach übereinander, warum sie durch Verletzungen so geworden sind, wie sie sind.
Ein kleines Meisterwerk, das seine vielen positiven Rezensionen einerseits durch die psychologisch feinfühlige und lebenskluge Geschichte gewinnt, und andererseits durch die sprachlich sehr gelungenen Naturbeschreibungen als Kulisse des Geschehens. So lernt man durch die Schicht um Schicht freigelegten Geheimnisse der beiden Einzelgängerinnen viel über seelische Schutzpanzer der Menschen, und kann gleichzeitig beim Lesen quasi selber die frische Erde riechen, die alten Birnensorten schmecken und überhaupt das spätsommerliche und herbstliche Naturerleben auf dem Land spüren. Ein stiller, entschleunigender Roman, der den Blick für das Wesentliche schärft und daher neben dem Selberlesen auch sehr gut zum Verschenken geeignet ist.
Martin Simons: Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon
Autor: Martin Simons, deutscher Schriftsteller und Journalist
Die Erzählung einer wahren Geschichte. Es ist Dezember, das Weihnachtsfest naht, Martin Simons möchte noch die letzten Erledigungen tätigen, da überfällt ihn im Supermarkt ein seltsames Gefühl. Kurz darauf verliert er die Kontrolle über seinen rechten Arm, die Motorik streikt. Im Krankenhaus wird eine Hirnblutung diagnostiziert. Er muss absolute Ruhe bewahren und darf sich erst mal nicht mehr bewegen, um zu überleben. Gerade noch in den Routinen des Alltags lebend, ist plötzlich alles anders. Angesichts der Ungewissheit und Todesnähe während der Untersuchungen fängt es in seinem Kopf an zu rattern, und auch in den Monaten der Genesung hören sie nicht auf, die existenzialistischen Fragen:
Was habe ich eigentlich erreicht, wie habe ich gelebt? Was bliebe, wenn es jetzt zu Ende wäre? Was habe ich als Ehemann und Vater sowie in Beziehungen zu anderen richtig gemacht, was nicht? Wie habe ich meine Zeit verwendet? Wie wichtig bin ich eigentlich, wenn sich nach meinem "Aus" die Welt wie gewohnt weiterdreht und sogar für die meisten Menschen meines Umfeldes alles wie gehabt weitergeht?
Eine ruhige, mit schonungsloser Präzision geschilderte Lebensschau und „Verschiebung der inneren Kontinente“ angesichts einer lebensbedrohlichen Grenzerfahrung. Ein kleines Buch, das uns vergegenwärtigt, dass unsere Existenz an einem winzigen Faden hängt, der jederzeit reißen kann und wir uns mit der Frage, was wirklich im Leben zählt und wo wir diesbezüglich stehen, nie zu früh beschäftigen können.
Für die Teilnehmerin des "Literarischen Quartetts" Christine Westermann einer der Buchtipps 2019, da das Lesen von "Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon" ihre Sicht auf ihr Leben verändert habe.
Bov Bjerg: Serpentinen
Autor: Bov Bjerg, deutscher Schriftsteller und Kabarettist
Serpentinen sind geschlängelte, mit engen Kehren angelegte Zickzack-Straßen an Berghängen. Auf der Schwäbischen Alb beispielsweise, in die ein Vater mit seinem Sohn reist, zum Schauplatz seiner Kindheit. Er befindet sich dabei zugleich auf einer Flucht und einer Suche. Er fliegt vor seiner Vergangenheit, denn alle seine männlichen Vorfahren begingen Selbstmord; ertränkt, erschossen oder erhängt haben sie sich, und trotz seines Wegzugs, seiner Bildung und seines Aufstiegs fühlt er diese Bestimmung zum Suizid in sich, die er nicht weitergeben, sondern von der er erlöst werden will. Darin wiederum besteht seine Suche; er möchte sich all dem durch Rückkehr und Erinnern stellen und der dunklen Tradition ein Ende setzen. Möchte seinem Sohn die Liebe geben, die ihm nie widerfuhr, und die Dämonen der Vergangenheit bannen. Doch noch hat er keine Antwort auf die Frage seines Sohnes, um was es eigentlich geht…
Ein düsterer und abgründiger Roman, stilistisch oftmals knapp formuliert, mit Auslassungen böse Spannung erzeugend, dann aber auch immer wieder von feiner Ironie durchzogen. Als Bjerg 2018 den Anfang von "Serpentinen" beim Klagenfurter Bachmann-Lesen vortrug, hat er hierfür bereits den Deutschlandfunk-Preis gewonnen. Die Geschichte des vollständig veröffentlichten Romans hallt für Gerrit Bartels vom Tagesspiegel derart eindrücklich nach, dass er ihn zu einem der besten des Jahres 2020 zählt.
Monika Helfer: Die Bagage
Autorin: Monika Helfer, österreichische Schriftstellerin
Zur Zeit des ersten Weltkrieges leben die armen Josef und Maria Moosbrugger, die man als Abseitige, als Bagage betrachtet, am Rand eines Bergdorfes. Nachdem Josef zur Armee muss, sind die zurückgebliebene Maria und die vier Kinder auf den Schutz und die Versorgung durch den Bürgermeister angewiesen. Dieser soll zudem auf sie aufpassen, da Maria über alle Maßen schön ist. Und tatsächlich lernt die als leichtlebig verschrieene Frau den ebenfalls schönen Georg aus Hannover kennen, der in die Gegend kommt und um sie wirbt. Schließlich wird sie schwanger, und obwohl Josef zur passenden Zeit Heimaturlaub hatte, entstehen so Gerüchte im Dorf. Ist Grete, wie die Tochter heißt, ein Kuckuckskind? Die unbarmherzigen Reaktionen der Dorfgemeinschaft mit ihrer grausam engen Weltsicht treffen die Familie nun mit voller Wucht, doch auch Josef wird nie mit Grete sprechen. Noch einmal mehr wird die Familie zur Bagage am Rand der Gesellschaft, zur Gruppe der Ausgestoßenen, die hierdurch und nach weiteren Schicksalsschlägen umso stärker zusammenhalten muss. Ihr Überlebenskampf nötigt so den anderen zwar zunehmend Respekt ab, doch Abschaum bleibt sie in deren Augen dennoch.
Mit Maria und Grete beschreibt die Autorin das schwierige Leben ihrer Großmutter bzw. Mutter, ihrer "Bagage", der sie mit diesem biografisch inspirierten Familiendrama ein literarisches Denkmal setzt. Eine fein konstruierte, wuchtige und berührende Erzählung über das Leben in einem abgelegenen Bergdorf vor 100 Jahren, über die eigene Herkunft, komplexe Beziehungen, Rollenzuschreibungen in Familien, gesellschaftliche Erwartungen in Dorfgemeinschaften und weitreichende Konsequenzen bei Abweichungen von der Norm. Und über das Gepäck, das uns unsere Familie fürs Leben mitgibt und nicht wenige für die Gesellschaft irgendwie komisch erscheinen lässt. Bei der überschaubaren Länge des Romans ein sehr intensives und meisterliches Destillat dieser Themenkreise. Für den Literaturkritiker Ulrich Rüdenauer von der Süddeutschen Zeitung schlichtweg große Kunst.
Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder
Autor: Ingo Schulze, deutscher Schriftsteller
Der 1953 in der DDR geborene Norbert Paulini verschlingt Bücher, seitdem er lesen kann. Besonders Klassiker haben es ihm angetan. So verwundert es nicht, dass der Bücherwurm ein renommierter Dresdner Antiquar wird, bei dem Gleichgesinnte viele Schätze aus der Welt der Bücher finden. Doch genauso wie mit der Literatur, ist Paulinis Leben auch mit der wechselhaften Geschichte Ostdeutschlands verknüpft. Ob vor oder nach der Wende – er nimmt die jeweils gegebenen Umstände hin und passt sich stets an. Hierbei ändern sich jedoch langsam seine politischen Einstellungen, bis der angesehene Büchermensch, der eigentlich harmlos erschien, eines Tages von der Polizei beschuldigt wird, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein. Ist er vielleicht sogar zum Mörder geworden?
Dies alles wird uns in drei Teilen von verschiedenen Erzählern präsentiert, so dass wir es im Fortgang der Geschichte nicht nur mit unerwarteten Wendungen zu tun haben, sondern zudem stets auch mit einem Verwirrspiel durch den Verdacht auf möglicherweise subjektiv geprägte Darstellungen. Nicht zuletzt auch hierdurch ein raffiniert konstruierter, fesselnder Wenderoman, der uns herausfordert, inneren Entwicklungen während persönlicher Herausforderungen und politischer Veränderungen im Laufe eines Lebens nachzuspüren, letztlich bis hin zu den Radikalisierungen unserer Tage.
Wie sieht die richtige Verarbeitung der DDR-Vergangenheit aus? Auf welche ostdeutschen Befindlichkeiten müsste Rücksicht genommen werden, und was ist nur Klischee? Wodurch gleiten sogar Menschen aus dem Bildungsbürgertum langsam nach rechts ab? Wie sieht bei heiklen politischen Themen meine Selbstwahrnehmung im Vergleich zu dem Bild, das andere von mir haben, aus? Wie könnte die tiefe Spaltung Deutschlands wieder überwunden werden? Es sind solche Fragen, die sich dem Leser bei der Lektüre aufdrängen, scheinbare Gewissheiten erschüttern und zur erneuten (Selbst-)Reflexion herausfordern.
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020!
Robert Seethaler: Der letzte Satz
Autor: Robert Seethaler, österreichischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler
Auf dem Deck eines Schiffes, das 1911 von New York nach Europa fährt, sitzt ein musikalisches Genie: Gustav Mahler. Von starken Schmerzen geplagt, muss er von einem Schiffsjungen gepflegt werden. Er lebte für die Musik, war nie richtig gesund, doch nun spuckt er schon Blut und langsam kündigt sich der Tod an. So lässt er nun auf seiner letzten Reise in fiebrigen Gedanken die vergangenen Jahre und sein ganzes Leben Revue passieren. Er denkt an in den Bergen verbrachte Sommer, an seine tote sowie an seine lebende Tochter, und an den Verlust der Liebe seines Lebens.
Das bewegende Porträt eines großen Künstlers, der in gekonnt verdichteten existenziellen Selbstgesprächen Abschied von der Welt nimmt, und dem hierbei wunderschöne und sehr peinigende Momente seiner Lebensstationen lebhaft vor Augen treten. Für den Chef des Ressorts Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Andreas Platthaus ein Triumph der Literatur über den Tod.
Monika Maron: Artur Lanz
Autorin: Monika Maron, deutsche Schriftstellerin
Lakonisch erzählter Gesinnungsroman rund um einen mürrischen Mann, der sich nach einer umstrittenen politischen Äußerung seines Freundes zwischen Mut und Duckmäusertum entscheiden muss. Was darf man noch sagen, und was nicht mehr? Ein provozierendes und differenziertes Lehrstück zur Frage der Meinungsfreiheit in einer Gesellschaft, die sich dem Mainstream unterwirft.
Bernhard Schlink: Abschiedsfarben
Autor: Bernhard Schlink, deutscher Jurist und Schriftsteller
Mit "Abschiedsfarben" veröffentlicht der Autor des Weltbestsellers "Der Vorleser" Bernhard Schlink neun Kurzgeschichten, die sich in nachdenklicher Weise um das Abschiednehmen drehen. Hiermit ist zwar auch, aber nicht immer ein Verlust durch den Tod gemeint, denn genauso geht z.B. es um den Abschied von einem Freund bzw. einer Freundin, von der Kindheit, von der Jugend, von einer Liebe oder einem guten Gewissen. Fern von jeder Schwarz-Weiß-Malerei sind es dabei psychologisch komplex gezeichnete Figuren, die mit menschlichen Abgründen in unterschiedlichen Lebensphasen zu kämpfen haben.
Für die deutsche Literaturkritikerin Ursula März sind die Kurzgeschichten laut ihrer Rezension in Deutschlandfunk Kultur sehr zugängliche, schillernde und literarisch gelungene Texte.
Alena Schröder: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Autorin: Alena Schröder, deutsche Journalistin, Kolumnistin und Schriftstellerin
Während die junge Hannah ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat, neigt sich das ihrer hochbetagten Großmutter Evelyn in einem Berliner Altenheim langsam dem Ende zu. Doch dann trifft ein Brief aus Israel ein, der sie als Erbin eines geraubten und verschollenen jüdischen Kunstvermögens benennt. Daraufhin möchte die verdutzte Hannah ihre Familiengeschichte erkunden, doch ihre Oma weigert sich standhaft, über ihre Kindheit und Mutter zu sprechen. Die Spuren des Rätsels führen zurück in die 1920er Jahre, in denen ein eigenwilliges Mädchen sich nach Freiheit sehnt, aber vor dem Beginn dunkelster Zeiten steht.
Eine rasant erzählte, atmosphärisch dichte Familiensaga vor historischem Hintergrund, die sowohl vier miteinander verknüpfte und nachdenklich machende Frauen-Biografien, als auch einen spannenden Kunstkrimi mit "Babylon Berlin"-Feeling bietet. Mit diesem beeindruckenden Debüt ist Alena Schröder für den Literaturkritiker Denis Scheck eine echte Entdeckung.
Franzobel: Die Eroberung Amerikas
Autor: Franzobel (Franz Stefan Griebl), österreichischer Schriftsteller
Der spanische Seefahrer und Konquistador Ferdinand Desoto war bereits ein berühmter Abenteurer, als er im Jahre 1538 eine große Expedition nach Florida anführte und durch den Süden der heutigen USA eine Schneise der Verwüstung zog. Aus diesem Grund reichen nun auch 500 Jahre danach die indigenen Stämme eine Klage bei der Justiz ein. Ihre Forderung: Nichts Geringeres als die Rückgabe der gesamten USA an ihre Ureinwohner.
Ein historischer Roman über Opfer der amerikanischen Geschichte mit Gegenwartsbezug, indem er ein bezeichnendes Licht auf gierig-egoistische Gesellschaften und ihre politischen Lenker wirft, und das - wie so oft bei Franzobel – mit einem wahren Feuerwerk bildhafter und fabulierlustiger Sprache, voller Tabubrüche, groteskem und schwarzem Humor sowie skurriler Figuren. Zutiefst verstörend und ein großer Lesegenuss zugleich.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.
Monika Helfer: Vati
Autorin: Monika Helfer, österreichische Schriftstellerin
In "Vati" setzt Monika Helfer die Beschreibung ihrer Familiengeschichte fort, die sie 2020 mit ihrem hochgelobten Bestseller "Die Bagage" begonnen hatte. Sie schreibt in warmem Erzählton sehr wahrhaftig über ihre Kindheit und Jugend, über ein Leben in Armut und beengten, schwierigen Lebensverhältnissen und über das, was sie über ihren Vater weiß. Ein vielschichtiges, bedrückendes Erinnerungs-Sammelsurium, durchzogen mit vielen Reflexionen, das tief berührt und Empathie für eine oftmals unverstandene Generation und ihre schwere Zeit weckt.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.
Martin Mosebach: Krass
Autor: Martin Mosebach, deutscher Schriftsteller
Ralph Krass ist ein gutsituierter Geschäftsmann, dem es gefällt, mittels seiner Großzügigkeit eine illustre Gesellschaft um sich herum zu halten. Wie ein barocker Machtmensch genießt er mit seinem "Hofstaat" in Neapel gute Restaurants und interessante Besichtigungen, wobei stets in bar bezahlt wird und man dadurch schon ahnen könnte, dass der Reichtum aus dubiosen Quellen stammt. Als die junge Lidewine in den Kreis eintritt, bietet ihr der verspielte Krass einen "Mephisto-Pakt" an, der ihn bis zu seinem Sterbebett beschäftigen wird. Sein neidischer Assistent Dr. Jüngel gefällt das gute Leben, betrachtet das Gebaren seines Chefs jedoch zunehmend kritisch und kämpft nach den rauschhaften Zeiten damit, sich ein ehrliches Bild des Geschehenen und seiner Zusammenhänge zu machen.
Ein raffinierter, bild- und sprachgewaltiger, satirischer, hochatmosphärischer und thrillerartiger Roman über den Auf- und Abstieg eines dionysischen Machtmenschen, voller lehrreicher Beobachtungen, präziser Figurenzeichnungen, literarischer Anspielungen und laut Literaturkritiker Denis Scheck mit der schönsten Liebesgeschichte seit langem.
Mithu M. Sanyal: Identitti
Autorin: Mithu M. Sanyal, deutsche Kulturwissenschaftlerin, Journalistin und Schriftstellerin
Die junge Nivedita, eine in Deutschland geborene Studentin mit indischem Migrationshintergrund, führt einen provokanten Blog namens "Identitti", in dem sie aktuelle Feminismus-, Rassismus- und Genderthemen behandelt. Die Uni-Kurse der berühmten Düsseldorfer Professorin Saraswati im Fach Postkolonialismus begeistern sie außerdem derart, dass sie deren Vorzeigestudentin wird. Dann geschieht allerdings etwas Ungeheures, denn es stellt sich heraus, dass die angesehene Professorin gar nicht von Geburt an die "Person of Color" ist, für die sie sich ausgibt, sondern als weiß geoutet wird. Es folgen Hetztiraden im Internet sowie Forderungen nach ihrer Entlassung. Nivedita jedoch beginnt stattdessen lieber, der Betrügerin intimste Fragen zu stellen…
Ein kenntnisreicher und extrem unterhaltsamer Mix aus Coming-of-Age-, Campusroman und scharfzüngiger Satire auf aktuelle Debatten zur Identitätspolitik.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.
Benedict Wells: Hard Land
Autor: Benedict Wells, deutsch-schweizerischer Schriftsteller
In einem Kaff des Mittleren Westens der USA nimmt der 15-jährige Sam Mitte der 1980er Jahre einen Ferienjob an, um Problemen zu entfliehen, die ihm zu Hause das Leben schwer machen. Was dann folgt, erscheint wie ein wunderschöner spannender Traum. Er kann seine bisherige Außenseiterrolle abschütteln, knüpft Kontakte, verliebt sich und kommt Geheimnissen der Kleinstadt auf die Spur. Bis dann plötzlich ein Ereignis ihn dazu zwingt, mit einem Schlag erwachsen zu werden und diesen Sommer nie wieder zu vergessen.
Ein klug gestrickter Coming-of-Age-Roman mit einem sehnsüchtigen Blick zurück auf das Lebensgefühl der 80er Jahre und diese zauberhafte Sommerferienatmosphäre in der Jugend, der unterhaltsam-leicht sowie zugleich melancholisch und tiefsinnig daherkommt.
2022 mit dem "Deutschen Jugendliteraturpreis" ausgezeichnet.
Sharon Dodua Otoo: Adas Raum
Autorin: Sharon Dodua Otoo, britisch-deutsche Schriftstellerin und Publizistin
Otoo erzählt in "Adas Raum" die Geschichten von vier Frauen, die allesamt Ada heißen, aber in unterschiedlichen Erdteilen und Jahrhunderten leben. Ihre Erlebnisse in Afrika und Europa zwischen dem 15. und 21. Jahrhundert werden dabei abwechselnd in Zeit- und Raumsprüngen und zuweilen sogar auch noch jeweils aus der Perspektive von Gegenständen geschildert. In diesem literarischen Abenteuer steht jede Ada für die unzähligen Frauen, die ihr Leben in den unterschiedlichsten historischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Umständen durchkämpfen mussten bzw. müssen. Hier exemplarisch mal als Sklavin, mal als bedeutende Mathematikerin, mal als jüdische Zwangsprostituierte im KZ, mal als heutige Schwarze, die in Berlin um eine Wohnung kämpft, und in deren Leben biografische Themen vieler Adas der Vergangenheit kulminieren, für die Kolonialismus, Rassismus, Frauenhass, Identitätssuche, Zurechtfinden in der Fremde, aber auch Familie, Freundschaft und Liebe eine große Rolle spielte.
Ein komplexer, empathischer und existenziell-politischer Roman mit außergewöhnlichem Erzählkonzept, der temporeich verschiedene biografische Geschichten durch einen Schuss Magie ineinanderfließen lässt und nicht zuletzt durch seine Aktualität lange nachklingt. Literarische Feinkost.
Christian Kracht: Eurotrash
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Vor 25 Jahren erschien Krachts Roman "Faserland", der von einigen Literaturkritikern als richtungweisendes Schlüsselwerk kulturpessimistischer Popliteratur angesehen wird. Sein Ich-Erzähler, Sohn einer reichen Familie, schilderte hierin eine Reise durch Deutschland bis nach Zürich, wo er exzessive Alkohol-, Drogen- und Sex-Partys als Ausdruck einer dekadent-perspektivlosen Generation erlebte und neben dem Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft auch seinen ganz persönlichen reflektierte.
Der lang erwartete neue Roman "Eurotrash" beginnt nun mit Erinnerungen des Erzählers an jene traumatische Geschichte, während er sich erneut auf die Reise Richtung Zürich macht. Wobei er dieses Mal jedoch nicht in erster Linie das eigene Ich erkundet, sondern vielmehr die Abgründe seiner Familiengeschichte, die auf tragische und komische Weise mit der Landesgeschichte verwoben ist. Eine wuchtige, sarkastisch-existenzialistische Fortsetzung von "Faserland".
"Eurotrash" gehört mit zu den wichtigsten Buchtipps 2021 von Elke Heidenreich, die sogar befindet, dass der Roman das Beste ist, was man derzeit lesen kann.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.
Helga Schubert: Vom Aufstehen - Ein Leben in Geschichten
Autorin: Helga Schubert, deutsche Schriftstellerin und Psychologin
Tragikomischer Jahrhundertroman einer großen Schriftstellerin, der hochkonzentriert das Panorama jüngerer deutscher Geschichte und einer mit ihr verknüpften Biografie sehr berührend vor Augen malt. Vom Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Flucht und Vertreibung über die deutsche Teilung und den DDR-Alltag bis hin zur Wiedervereinigung und dem Danach schildert Schubert ihre persönlichen Erlebnisse in diesen ereignisreichen Zeiten sowie ihr Denken und Fühlen dabei. In den Beschreibungen trotz teils bitteren Erfahrungen jedoch mild, sanft und ohne Groll, legt die 80-Jährige eine in große Literatur gegossene Aussöhnung mit dem eigenen Lebensweg vor, die viele Literaturkritiker und Schriftsteller teils euphorisch feiern. Für Thea Dorn z.B. ist das Buch grandios, für Denis Scheck ist es ein Fest, für Volker Weidermann ist es das schönste und ermutigendste des Jahres, für Elke Heidenreich ist es ein anrührender und bewegender Spitzentitel, und Eva Manasse fordert sogar, dass es Schullektüre wird.
"Vom Aufstehen" wurde bereits mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet und ist außerdem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Adelheid Duvanel: Fern von hier
Autorin: Adelheid Duvanel, Schweizer Schriftstellerin und Malerin
Erstmals in Buchform zusammengefasste Kurzerzählungen von Adelheid Duvanel, eine der bedeutendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts, die hier hochverdichtet, erbarmungslos und präzise die Existenzen tragischer Außenseiter beleuchtet, dabei aber trotz des düsteren Themas oft auch mit hintergründiger Komik.
Von Literaturkritikern wird Duvanel hierdurch nicht selten mit Kafka verglichen.
Antje Rávik Strubel: Blaue Frau
Autorin: Antje Rávik Strubel, deutsche Schriftstellerin
Vielschichtiger, meisterhaft erzählter Roman mit vielen Handlungssträngen über den Selbstfindungsprozess einer jungen Frau aus Tschechien, die dem Trauma ihrer Vergewaltigung zu entkommen sucht und ungleiche Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen sowie Ost- und Westeuropa erlebt.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2021.
Eva Menasse: Dunkelblum
Autorin: Eva Menasse, österreichische Schriftstellerin
Historischer Roman über die verschwiegene Fassade einer österreichischen Gemeinde nach einem Massaker an jüdischen Zwangsarbeitern 1945, und wie an dieser gerüttelt wird, nachdem ein rätselhafter Besucher der Stadt Dinge in Bewegung setzt und damit die Bewohner mit der längst für erledigt gehaltenen Vergangenheit konfrontiert.
Monika Helfer: Löwenherz
Autorin: Monika Helfer, österreichische Schriftstellerin
Nach den von Literaturkritikern hochgelobten Titeln "Die Bagage" und "Vati" der neueste Teil über die Geschichte der Familie von Monika Helfer aus Vorarlberg, die ein inniges Porträt insbesondere über Fürsorge und Schuldgefühle innerhalb der Familienbande liefert.
Daniel Kehlmann: Lichtspiel
Autor: Daniel Kehlmann, deutsch-österreichischer Schriftsteller
Brillanter Roman über die Verstrickungen von Leben, Kunst, Macht und Korruption, erzählt anhand der (teilweise fiktionalen) Geschichte des Filmregisseurs Georg Wilhelm Pabst, der in Hollywood scheiterte, sich dann aber mit den Nationalsozialisten arrangiert und von ihnen profitiert.
Für den Literatur-Experten Denis Scheck ist "Lichtspiel", ein Buch, das bleiben wird, ein regelrechter Geniestreich von einem Roman.
Bücher-Bestenlisten 2024
Ich stelle fortlaufend eine Liste der interessantesten Neuerscheinungen des Monats zusammen. Aus dieser alle Monate umfassende Bestenliste mit verhältnismäßig vielen guten Büchern wähle ich dann nur die allerbesten Titel für meine Jahres-Bestenliste aus. Und aus dieser Liste wiederum wähle ich noch einmal die "Die Besten der Besten" für eine extrem kompakte Top-10-Liste aus:
Die 10 besten Bücher 2024
"Must Read"-Listen mit den 10 absoluten Literatur-Highlights des JahresDie besten Bücher 2024
"Mittellange" Jahres-Bestenliste mit ca. 250 lesenswerten TitelnDie besten Bücher des Monats in 2024
Listen mit sehr vielen guten Büchern der jeweiligen Monate
Bücherlisten-Übersicht
Sämtliche Listen dieses Portals auf einen Blick