Klassiker der Schweizer Literatur
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Sie interessieren sich für die bedeutendsten Werke der Schweizer Literaturgeschichte? Die wichtigsten Bücher der gesamten deutschsprachigen Literatur finden Sie in meiner Liste der Klassiker der deutschen Literatur, die Autoren und Autorinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der DDR berücksichtigt. Zusätzlich möchte ich Ihnen jedoch auch noch nachfolgend eine gesonderte Übersicht über die größten deutschsprachigen Literaturklassiker aus der Schweiz bieten. Sie umfasst alle Werke aus der Welt der Belletristik und basiert auf Bewertungen wichtiger Literaturkritiker(innen), Lesermeinungen sowie Verkaufszahlen.
Die Sortierung der Werke erfolgt in der zeitlichen Reihenfolge ihres Erscheinens.
Von Marcel Behling
Ulrich Bräker: Der arme Mann im Tockenburg
Autor: Ulrich Bräker, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 1789
Jeremias Gotthelf: Uli der Knecht
Autor: Jeremias Gotthelf, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer
Veröffentlichung: 1841
Jeremias Gotthelf: Uli der Pächter
Autor: Jeremias Gotthelf, Schweizer Schriftsteller und Pfarrer
Veröffentlichung: 1849
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich
Autor: Gottfried Keller, Schweizer Dichter und Politiker
Veröffentlichung: 1854-1855
Teils autobiographischer Roman
Gottfried Keller: Die Leute von Seldwyla
Autor: Gottfried Keller, Schweizer Dichter und Politiker
Veröffentlichung: 1873
Conrad Ferdinand Meyer: Jürg Jenatsch
Autor: Conrad Ferdinand Meyer, Schweizer Dichter
Veröffentlichung: 1876
Hermann Hesse: Unterm Rad
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Veröffentlichung: 1906
Erzählung
Robert Walser: Jakob von Gunten
Autor: Robert Walser, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 1909
Hermann Hesse: Siddhartha - Eine indische Dichtung
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Veröffentlichung: 1922
Erzählung über eine Selbstbefreiung aus Fremdbestimmung
Charles-Ferdinand Ramuz: Besuch des Dichters
Autor: Charles-Ferdinand Ramuz, Schweizer Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Nationaldichter
Veröffentlichung: 1923
Hermann Hesse: Der Steppenwolf
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Veröffentlichung: 1927
Roman
Hermann Hesse: Narziß und Goldmund
Autor: Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
Veröffentlichung: 1930
Erzählung
Friedrich Glauser: Matto regiert
Autor: Friedrich Glauser, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 1936
Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Veröffentlichung: 1952
Friedrich Dürrenmatt: Der Tunnel
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Veröffentlichung: 1952
Friedrich Dürrenmatt: Der Besuch der alten Dame
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Veröffentlichung: 1956
Tragikomödie
Max Frisch: Homo faber
Autor: Max Frisch, Schweizer Schriftsteller und Architekt
Veröffentlichung: 1957
Roman über Identität, Beherrschbarkeit des Schicksals und ein verfehltes Leben
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
Autor: Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler
Veröffentlichung: 1962
Tragikomödie
Peter Bichsel: Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen
Autor: Peter Bichsel, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 1964
Hermann Burger: Schilten
Autor: Hermann Burger, Schweizer Schriftsteller, Journalist und Germanist
Veröffentlichung: 1976
Adolf Muschg: Baiyun oder die Freundschaftsgesellschaft
Autor: Adolf Muschg, Schweizer Dichter, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
Veröffentlichung: 1980
Thomas Hürlimann: Die Tessinerin
Autor: Thomas Hürlimann, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 1981
Silvio Blatter: Kein schöner Land
Autor: Silvio Blatter, Schweizer Schriftsteller und Maler
Veröffentlichung: 1983
Urs Widmer: Vor uns die Sintflut
Autor: Urs Widmer, Schweizer Schriftsteller und Übersetzer
Veröffentlichung: 1998
Schweizer Literatur des 21. Jahrhunderts
Als wichtigste Schweizer Bücher des 21. Jahrhunderts führe ich solche Werke von Gegenwartsautoren auf, die von bekannten Literaturkritikern überwiegend extrem positiv rezensiert und als sehr bedeutend bewertet wurden. Hierdurch können sie bereits jetzt als "moderne Klassiker" gesehen werden und besitzen sogar das Potenzial, in fernerer Zukunft weiterhin in Klassiker-Listen der Schweizer Literatur aufzutauchen.
Martin Suter: Die dunkle Seite des Mondes
Autor: Martin Suter, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 2000
Roman über kritische Persönlichkeitsveränderungen des sich in der Midlife-Crisis befindlichen Star-Anwaltes Urs Blank nach Experimenten mit halluzinogenen Pilzen. Blank, der sich danach als Gefahr für die Gesellschaft betrachtet, zieht sich komplett aus der Zivilisation zurück und denkt in der Wildnis darüber nach, wie er diesem Albtraum ein Ende bereiten kann. Ein psychologisch-philosophisches Werk rund um die Fragilität menschlicher Gewissheiten und Konventionen, sowie nebenher raffinierter Wirtschaftskrimi, Gesellschaftskritik und tragisch verhinderte Liebesgeschichte in einem.
Urs Widmer: Der Geliebte der Mutter
Autor: Urs Widmer, Schweizer Schriftsteller und Übersetzer
Veröffentlichung: 2000
Bewegender Roman mit autobiografischem Hintergrund über eine lebenslang unerwiderte Liebe, die Kunst eines aufsteigenden Dirigenten und das liebe Geld.
Peter Stamm: Ungefähre Landschaft
Autor: Peter Stamm, Schweizer Schriftsteller
Veröffentlichung: 2001
Mit großer Leichtigkeit skizziertes Porträt einer jungen Frau, die ihren Halt im Leben durch eine sie tief verletzende Entdeckung verliert.
Christian Kracht: 1979
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Veröffentlichung: 2001
Verstörend kalte und schöne Parabel auf die Dekadenz des Westens.
Christian Kracht: Imperium
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Veröffentlichung: 2012
Abenteuergeschichte eines Aussteigers in den deutschen Südsee-Kolonien.
Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte
Autor: Pascal Mercier (Pseudonym von Peter Bieri), Schweizer Philosoph und Schriftsteller
Veröffentlichung: 2020
Vom Autor des Weltbestsellers "Nachtzug nach Lissabon":
Der Engländer Simon Leyland wird Übersetzer und hat sich in den Kopf gesetzt, sämtliche Sprachen zu erlernen, welche rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Schon von Kindheit an hat er diese Faszination für Wörter und Sprachen, daher setzt er sich auch in seiner Berufswahl gegen den Willen seiner Eltern durch. Als seine Frau dann später auch noch einen Verlag im italienischen Triest erbt, scheint das Glück perfekt. Was gäbe es für ihn als Sprachfanatiker schließlich Schöneres, als in diesem Mittelmeer-Städtchen mit seiner beachtlichen literarischen Präsenz zu arbeiten? Doch dann bringt der Irrtum eines Arztes sein Leben plötzlich völlig durcheinander, bis er die vermeintliche Katastrophe für einen Neubeginn nutzen kann.
Nach dem "Nachtzug nach Lissabon" erneut ein sehr tiefgründig-philosophischer Roman rund um die Frage, was man mit der Zeit, die einem im Leben gegeben ist, angefangen hat. Wie nutzen wir unsere Freiheit, diese auszufüllen, und welche Freiheiten kann uns diesbezüglich die Literatur verschaffen? Neben der existenzialistischen Romanhandlung über den Lebensweg, den Schmerz und die Hoffnung der Hauptfigur v.a. auch eine Hommage an die Literatur und Linguistik, die uns auch eine Menge über den preisgekrönten Schriftsteller Pascal Mercier (sprich Peter Bieri) selber verrät.
Benedict Wells: Hard Land
Autor: Benedict Wells, deutsch-schweizerischer Schriftsteller
Veröffentlichung: 2021
In einem Kaff des Mittleren Westens der USA nimmt der 15-jährige Sam Mitte der 1980er Jahre einen Ferienjob an, um Problemen zu entfliehen, die ihm zu Hause das Leben schwer machen. Was dann folgt, erscheint wie ein wunderschöner spannender Traum. Er kann seine bisherige Außenseiterrolle abschütteln, knüpft Kontakte, verliebt sich und kommt Geheimnissen der Kleinstadt auf die Spur. Bis dann plötzlich ein Ereignis ihn dazu zwingt, mit einem Schlag erwachsen zu werden und diesen Sommer nie wieder zu vergessen.
Ein klug gestrickter Coming-of-Age-Roman mit einem sehnsüchtigen Blick zurück auf das Lebensgefühl der 80er Jahre und diese zauberhafte Sommerferienatmosphäre in der Jugend, der unterhaltsam-leicht sowie zugleich melancholisch und tiefsinnig daherkommt.
2022 mit dem "Deutschen Jugendliteraturpreis" ausgezeichnet.
Christian Kracht: Eurotrash
Autor: Christian Kracht, Schweizer Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist
Veröffentlichung: 2021
Vor 25 Jahren erschien Krachts Roman "Faserland", der von einigen Literaturkritikern als richtungweisendes Schlüsselwerk kulturpessimistischer Popliteratur angesehen wird. Sein Ich-Erzähler, Sohn einer reichen Familie, schilderte hierin eine Reise durch Deutschland bis nach Zürich, wo er exzessive Alkohol-, Drogen- und Sex-Partys als Ausdruck einer dekadent-perspektivlosen Generation erlebte und neben dem Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft auch seinen ganz persönlichen reflektierte.
Der lang erwartete neue Roman "Eurotrash" beginnt nun mit Erinnerungen des Erzählers an jene traumatische Geschichte, während er sich erneut auf die Reise Richtung Zürich macht. Wobei er dieses Mal jedoch nicht in erster Linie das eigene Ich erkundet, sondern vielmehr die Abgründe seiner Familiengeschichte, die auf tragische und komische Weise mit der Landesgeschichte verwoben ist. Eine wuchtige, sarkastisch-existenzialistische Fortsetzung von "Faserland".
"Eurotrash" gehört mit zu den wichtigsten Buchtipps 2021 von Elke Heidenreich, die sogar befindet, dass der Roman das Beste ist, was man derzeit lesen kann.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021.
Adelheid Duvanel: Fern von hier
Autorin: Adelheid Duvanel, Schweizer Schriftstellerin und Malerin
Veröffentlichung: 2021
Erstmals in Buchform zusammengefasste Kurzerzählungen von Adelheid Duvanel, eine der bedeutendsten Stimmen der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts, die hier hochverdichtet, erbarmungslos und präzise die Existenzen tragischer Außenseiter beleuchtet, dabei aber trotz des düsteren Themas oft auch mit hintergründiger Komik.
Von Literaturkritikern wird Duvanel hierdurch nicht selten mit Kafka verglichen.
Alain Claude Sulzer: Doppelleben
Autor: Alain Claude Sulzer, Schweizer Schriftsteller und Übersetzer
Ein tiefgründiger Roman, der dem Leser durch Charakterstudien der Brüder Goncourt und ihrer Hausangestellten Rose ein stilistisch großartiges Epochengemälde aus dem Frankreich in der Mitte des 19. Jahrhunderts liefert.
Für die Literaturkritikerin Elke Heidenreich ein kluges, elegantes und unterhaltsames Buch, das eine Perle unter den Neuerscheinungen im Herbst 2022 darstellt.
Joël Dicker: Die Affäre Alaska Sanders
Originaltitel: L´affaire Alaska Sanders
Autor: Joël Dicker, frankophoner Schweizer Schriftsteller
Die Fortsetzung des Weltbestsellers "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert", die auf zwei Zeitebenen erzählt, wie ein alter Mordfall an der amerikanischen Ostküste, der eigentlich aufgeklärt schien, nach einem anonymen Hinweis wiederaufgenommen wird.