Die besten Comics aller Zeiten
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Comics sind weit mehr als bloße Bildergeschichten – sie sind ein einzigartiges Medium, das Kunst und Erzählung auf faszinierende Weise vereint. Die besten Comics aller Zeiten haben nicht nur Millionen von Leserinnen und Lesern begeistert, sondern auch Kultstatus erlangt. Sie erzählen große und kleine Geschichten, greifen gesellschaftliche Themen auf, erschaffen fantastische Welten und lassen uns tief in die Gedanken- und Gefühlswelten ihrer Figuren eintauchen.
Von ikonischen Superhelden-Comics über tiefgründige Graphic Novels bis hin zu humorvollen Strips – diese Liste präsentiert die größten Bestseller, preisgekrönte Meisterwerke und von Literaturkritikern empfohlene Werke. Ob klassische Abenteuer, gesellschaftskritische Erzählungen oder künstlerisch anspruchsvolle Graphic Novels – hier finden Sie die besten Comics aller Zeiten, die jeder Genre-Fan gelesen haben sollte.
Die besten Comic-Serien
Die besten Comic-Serien haben Kultstatus erlangt und prägen bis heute die Popkultur. In dieser Liste finden Sie die beeindruckendsten und beliebtesten Reihen, die Generationen von Lesern in ihren Bann gezogen haben.
Walt Disney: Micky Maus
Autor: Walt Disney, US-amerikanischer Trickfilmzeichner und Filmproduzent
Die Comic-Reihe "Micky Maus" gehört zu den bekanntesten und langlebigsten Serien der internationalen Populärkultur. Ihren Ursprung hat sie in der Zeichentrickfigur Micky Maus, die 1928 von Walt Disney und Ub Iwerks geschaffen wurde. Schon früh entwickelte sich aus dem animierten Kurzfilmstar eine Comicfigur, die in Zeitungen, Heften und später in eigenständigen Reihen ihren weltweiten Siegeszug antrat. In Deutschland erschien das erste "Micky Maus"-Heft 1951 – seitdem erfreut sich die Reihe ungebrochener Beliebtheit bei Generationen von Leserinnen und Lesern.
Im Zentrum der Geschichten steht Micky Maus, der je nach Episode als cleverer Detektiv, neugieriger Abenteurer oder sympathischer Alltagsheld auftritt. Ihm zur Seite stehen Freunde wie Goofy – der gutmütige Tollpatsch mit Herz – sowie Minni Maus oder Pluto. Wiederkehrende Gegenspieler wie das Schwarze Phantom oder Kater Karlo sorgen für Spannung und Witz. Inhaltlich reicht die Bandbreite von Kriminalfällen über Reisen durch Raum und Zeit bis hin zu humorvollen Alltagssituationen, immer erzählt in einem familienfreundlichen Ton mit feinem Slapstick und cleverem Wortwitz.
Die Geschichten sind so gestaltet, dass sie sowohl Kinder als auch Erwachsene unterhalten können. Während junge Leser sich an den bunten Abenteuern erfreuen, entdecken ältere Generationen oft satirische Anspielungen und nostalgischen Charme. Die Reihe steht exemplarisch für klassische Disney-Erzählkunst: klare Moral, einprägsame Figuren und die Mischung aus Spannung, Humor und Fantasie.
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Hergé: Tim & Struppi
Autor: Hergé, belgischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Tim & Struppi" zählt zu den großen Klassikern der europäischen Comicgeschichte. Erschaffen wurde sie vom belgischen Zeichner Georges Remi, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Hergé. Ihren ersten Auftritt hatten der junge Reporter Tim und sein treuer Foxterrier Struppi 1929 in der belgischen Zeitung "Le Petit Vingtième". Von dort aus begann eine beispiellose Karriere: Die Reihe wurde in über 70 Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft.
Die Geschichten um Tim und Struppi führen die Leser in alle Winkel der Welt – und manchmal sogar darüber hinaus, etwa in den legendären Mond-Abenteuern. Typisch für die Reihe ist die Mischung aus spannendem Abenteuer, politischem Zeitkolorit und einem feinen, oft ironischen Humor. Tim ist mutig, klug und moralisch integer – ein Idealbild des aufrechten Reporters –, während Struppi mit frechem Witz, treuer Gefährtenrolle und tierischem Spürsinn oft zur Auflösung komplizierter Situationen beiträgt. Unterstützt werden sie von unvergesslichen Figuren wie dem cholerischen Kapitän Haddock, dem zerstreuten Professor Bienlein oder den tolpatschigen Detektiven Schulze und Schultze.
Der Stil von Hergé – die sogenannte "ligne claire" – zeichnet sich durch klare Linienführung und detailreiche Hintergründe aus, was der Serie eine zeitlose visuelle Eleganz verleiht. Die Geschichten richten sich an Jugendliche wie auch an erwachsene Leser, die hinter der Abenteuerschale oft subtile politische Kommentare oder kulturelle Beobachtungen entdecken. "Tim & Struppi" ist damit nicht nur ein spannender Comic, sondern auch ein Spiegel seiner Zeit – und bleibt bis heute ein Meilenstein der neunten Kunst.
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Jerry Siegel und Joe Shuster: Superman
Autoren: Jerry Siegel, US-amerikanischer Comicautor / Joe Shuster, US-amerikanischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Superman", erschaffen von Jerry Siegel (Autor) und Joe Shuster (Zeichner), gilt als Ursprung des modernen Superheldengenres. Der erste Auftritt von Superman erfolgte 1938 in "Action Comics" Nr. 1 und markierte den Beginn eines weltweiten Phänomens. Die Figur des Superman – geboren als Kal-El auf dem fernen Planeten Krypton, aufgewachsen als Clark Kent im ländlichen Amerika – wurde zur Ikone einer ganzen Ära. Als Reporter in Metropolis führt er ein Doppelleben, stets bereit, in seinem rot-blauen Kostüm mit wehenden Cape für Gerechtigkeit zu kämpfen.
Typisch für die Geschichten ist die Mischung aus actiongeladenen Kämpfen, moralischem Idealismus und klassischen Gut-gegen-Böse-Szenarien. Superman stellt sich Bedrohungen jeder Art: von gewöhnlichen Kriminellen bis zu außerirdischen Eroberern wie Brainiac oder seinem ewigen Gegenspieler Lex Luthor. Trotz seiner Übermenschlichkeit bleibt Clark Kent ein nahbarer Held mit Selbstzweifeln und innerem Konflikt zwischen Pflicht und Privatleben – etwa in der Beziehung zu Lois Lane.
Der Humor der Reihe schwankt zwischen augenzwinkernder Naivität der frühen Hefte und reflektierten Zwischentönen in späteren Neuinterpretationen. Über die Jahrzehnte hinweg wurde Superman zur Projektionsfläche gesellschaftlicher Werte und Ängste – ob in Kriegszeiten, im Kalten Krieg oder in der modernen Popkultur. Die Zielgruppe reicht von jungen Comicfans bis zu erwachsenen Lesern, die in Superman nicht nur einen Helden, sondern ein kulturelles Symbol sehen. Bis heute steht Superman für die Hoffnung, dass das Gute siegen kann – unabhängig davon, von welchem Planeten man stammt.
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Walt Disney: Donald Duck
Autor: Walt Disney, US-amerikanischer Trickfilmzeichner und Filmproduzent
Die Comic-Reihe "Donald Duck" gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Comicserien weltweit. Die Figur des cholerischen, aber liebenswerten Erpels wurde 1934 von Walt Disney und dem Zeichner Dick Lundy für einen Trickfilm erschaffen und fand bald ihren Weg in die Welt der Comics. In den USA erlangte Donald vor allem durch die Geschichten des legendären Zeichners Carl Barks große Popularität. Er verlieh Donald Tiefe, führte Nebenfiguren wie Dagobert Duck, die Panzerknacker oder Daniel Düsentrieb ein und verlegte das Geschehen nach Entenhausen – einem faszinierenden Mikrokosmos zwischen Alltagswelt und Fantasie.
Typisch für die Comics sind Donalds ständige Missgeschicke, seine Versuche, zu Reichtum oder Ansehen zu gelangen, seine Auseinandersetzungen mit seinem reichen Onkel Dagobert oder seinem ewigen Pech im Alltag. Unterstützt – oder sabotiert – wird er dabei oft von seinen drei pfiffigen Neffen Tick, Trick und Track. Ob auf Schatzsuche im Dschungel, im Wettstreit mit Gustav Gans oder im ganz normalen Chaos daheim: Donald stolpert von einem Abenteuer ins nächste.
Der Humor der Reihe ist geprägt von Situationskomik, Wortwitz, Selbstironie und gesellschaftlicher Satire. Die Geschichten sind mal slapstickhaft, mal hintergründig – und oft klüger, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Besonders in Europa – etwa in Deutschland und Italien – entwickelte sich eine reiche Comictradition mit eigenen Zeichnern wie Carl Barks’ Nachfolger Don Rosa. Die Zielgruppe reicht von Kindern, die den Spaß und die Action lieben, bis zu Erwachsenen, die den subtilen Humor und die kulturellen Anspielungen zu schätzen wissen. Donald Duck bleibt eine Kultfigur – als ewiger Verlierer mit Herz, in dem sich viele Leser ein Stück weit selbst wiederfinden.
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Hal Foster u.a.: Prinz Eisenherz
Autoren: Hal Foster, amerikanischer Comicautor / John Cullen Murphy, US-amerikanischer Comiczeichner / Mark Schultz, US-amerikanischer Comicautor und -zeichner / Gary Gianni, US-amerikanischer Comiczeichner und Illustrator.
Die Comic-Reihe "Prinz Eisenherz" gilt als ein Meilenstein der neunten Kunst und zählt zu den großen Klassikern des Abenteuercomics. Erschaffen wurde sie 1937 vom kanadischen Zeichner und Erzähler Hal Foster, der bereits durch seine Arbeit an „Tarzan“ Aufmerksamkeit erregt hatte. In aufwendig gestalteten, ganzseitigen Comicstrips entführt Foster die Leser in eine fantasievolle Version der Artuszeit – eine Welt voller Ritter, Burgen, Heldenmut und politischer Intrigen.
Im Zentrum steht der junge Prinz Eisenherz vom sagenhaften Thule, der sich nach der Verbannung seiner Familie aufmacht, Ruhm und Ehre am Hofe König Artus’ zu erringen. Im Verlauf der Reihe entwickelt sich der idealistische Jüngling zu einem reifen Helden, der tapfer für Gerechtigkeit kämpft, in ferne Länder reist, gegen Tyrannen streitet und schließlich Familie und Verantwortung übernimmt. Neben Eisenherz treten zahlreiche Figuren auf – historische wie fiktive –, darunter Ritter wie Gawain oder Lancelot, aber auch seine Frau Aleta, die Herrscherin von den Nebelinseln, die als starke Frauenfigur heraussticht.
Typisch für "Prinz Eisenherz" sind die detailreichen Illustrationen im realistischen Stil, die auf Sprechblasen verzichten. Der Text erscheint unterhalb der Bilder und wirkt wie aus einer mittelalterlichen Chronik. Der Humor ist subtil und gelegentlich ironisch, doch der Ton bleibt insgesamt ernsthaft und episch. Die Reihe richtet sich an Leser, die Freude an klassischem Abenteuer, historischer Atmosphäre und künstlerisch anspruchsvoller Gestaltung haben. Bis heute wird "Prinz Eisenherz" von wechselnden Zeichnern und Autoren fortgeführt – ein Beweis für die anhaltende Faszination dieser edlen Ritterwelt.
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Robert Velter: Spirou & Fantasio
Autor: Robert Velter, französischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Spirou & Fantasio" wurde 1938 von Robert Velter (auch Rob-Vel) geschaffen und gehört zu den Klassikern der frankobelgischen Comictradition. Spirou, ursprünglich als Hotelpage entworfen, entwickelt sich zusammen mit seinem besten Freund Fantasio zu einem abenteuerlustigen Reporter-Duo, das in spannenden und oft humorvollen Geschichten um die Welt reist.
Die Serie verbindet aufregende Abenteuer mit witzigen Dialogen und einer Portion Slapstick-Humor, der sowohl jüngere Leser als auch Erwachsene anspricht. Typisch sind spannende Entdeckungen, verrückte Erfinder, rätselhafte Gegenspieler und immer wieder originelle Schauplätze, die von exotischen Ländern bis zu futuristischen Welten reichen. Dabei gelingt es den Autoren, gesellschaftliche und politische Themen auf unterhaltsame Weise einzubinden, ohne den Spaß zu verlieren.
Im Laufe der Jahrzehnte wechselten die Zeichner und Autoren mehrfach, was der Reihe immer wieder neue Impulse gab. Charakteristisch ist der klare, dynamische Zeichenstil, der typisch für die Ligne claire ist und auch in anderen frankobelgischen Comics wie „Tim & Struppi“ zu finden ist.
"Spirou & Fantasio" spricht ein breites Publikum an, das sich für Abenteuer, Humor und clevere Geschichten begeistert. Die Reihe hat nicht nur Kultstatus in Europa, sondern beeinflusst auch viele nachfolgende Comic-Künstler. Sie ist ein fester Bestandteil der Comicgeschichte und bietet zeitlose Unterhaltung für Leser jeden Alters.
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Bob Kane und Bill Finger: Batman
Autoren: Bob Kane, US-amerikanischer Comiczeichner, -autor und -redakteur / Bill Finger, US-amerikanischer Comicautor
Die Comic-Reihe "Batman" wurde 1939 von Bob Kane und Bill Finger geschaffen und zählt zu den bekanntesten Superheldenserien überhaupt. Im Mittelpunkt steht Bruce Wayne, ein Millionär aus Gotham City, der als Kind Zeuge des Mordes an seinen Eltern wurde. Dieses Trauma führt dazu, dass er als maskierter Rächer gegen das Verbrechen kämpft – ohne Superkräfte, dafür mit Intelligenz, Kampfkunst, High-Tech-Gadgets und unerschütterlichem Willen.
Batman ist ein dunkler Held mit vielschichtiger Persönlichkeit. Er bewegt sich in einer düsteren Welt voller moralischer Konflikte, in der Gut und Böse oft nicht klar zu trennen sind. Seine Gegner – darunter der Joker, der Pinguin, Two-Face oder Catwoman – sind ikonische Schurkenfiguren mit eigenen tragischen Hintergründen. Unterstützt wird er von Figuren wie Robin, Batgirl oder seinem treuen Butler Alfred.
Die Geschichten reichen von klassischen Detektivfällen über psychologisch komplexe Erzählungen bis hin zu actionreichen Abenteuern. Der Ton ist meist ernst und atmosphärisch dicht, mit gelegentlichem sarkastischem Humor.
„Batman“ spricht vor allem Jugendliche und Erwachsene an, ist durch seine Vielschichtigkeit und zahlreichen Adaptionen aber generationsübergreifend beliebt. Die Reihe hat sich über Jahrzehnte weiterentwickelt und bleibt ein fester Bestandteil der Comic- und Popkultur.
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René Goscinny und Morris: Lucky Luke
Autoren: René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur / Morris, belgischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Lucky Luke" wurde 1946 von Morris (Maurice De Bevere) erschaffen und später durch den berühmten Autor René Goscinny, der ab 1955 die Geschichten schrieb, maßgeblich geprägt. Lucky Luke, der „Mann, der schneller schießt als sein Schatten“, ist ein wortkarger, zielsicherer Cowboy im Wilden Westen, der mit Witz und Geschick für Gerechtigkeit sorgt.
Die Geschichten spielen in einer humorvoll überzeichneten Version des amerikanischen Westens und verbinden spannende Western-Abenteuer mit satirischen Elementen und liebevoller Ironie. Lucky Luke trifft dabei immer wieder auf legendäre Figuren wie die Dalton-Brüder, deren tollpatschige Versuche, aus dem Gefängnis zu entkommen, für viele komische Momente sorgen.
Typisch für die Reihe ist der humorvolle Umgang mit Western-Klischees und eine Mischung aus Action, Slapstick und Wortwitz, die Kinder ebenso begeistert wie erwachsene Leser. Die Zeichnungen von Morris sind klar, lebendig und ausdrucksstark, was den Charme der Serie zusätzlich unterstreicht.
"Lucky Luke" richtet sich an ein breites Publikum, von jungen Lesern bis zu Nostalgikern, die den feinen Humor und die spannenden Geschichten lieben. Die Reihe ist eine der erfolgreichsten europäischen Comic-Serien und gilt als Klassiker, der den Western-Comic neu definierte und bis heute mit seiner Mischung aus Abenteuer und Komik fasziniert.
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Walt Disney: Onkel Dagobert
Autor: Walt Disney, US-amerikanischer Trickfilmzeichner und Filmproduzent
Die Comic-Reihe "Onkel Dagobert" (im Original „Scrooge McDuck“) basiert auf der gleichnamigen Figur, die 1947 von Carl Barks für Walt Disney erschaffen wurde. Onkel Dagobert, der reichste Enterich der Welt, ist bekannt für seinen unermesslichen Reichtum, seinen unermüdlichen Geschäftssinn und seine Abenteuerlust. Anders als viele andere Disney-Figuren ist Dagobert ein vielschichtiger Charakter: sparsam, aber auch warmherzig, manchmal eigensinnig, doch stets charmant.
Die Geschichten spielen meist in Entenhausen und zeigen Dagobert auf Schatzsuchen rund um den Globus, aber auch im Umgang mit seinen Neffen Tick, Trick und Track sowie seinem treuen Haushälter und Butler, Klaas Klever. Die Erzählungen kombinieren spannende Abenteuer mit humorvollen und oft satirischen Momenten, die Wirtschaft, Gier und menschliche Schwächen auf die Schippe nehmen.
Der Humor ist vielfältig: von slapstickartigen Situationen über witzige Dialoge bis hin zu cleveren Gesellschaftskritiken, die sowohl Kinder als auch erwachsene Leser ansprechen. Die aufwendigen, detailreichen Zeichnungen der Klassiker von Carl Barks und späteren Künstlern verleihen der Reihe ihren besonderen Reiz.
"Onkel Dagobert" begeistert eine breite Zielgruppe – von jungen Comicfans bis zu Nostalgikern – und gilt als eines der bedeutendsten und langlebigsten Werke im Disney-Universum. Die Mischung aus Abenteuer, Witz und Charme macht die Reihe zu einem zeitlosen Klassiker der Comicgeschichte.
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Charles M. Schulz: Peanuts
Autor: Charles M. Schulz, US-amerikanischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Peanuts" wurde von Charles M. Schulz geschaffen und erschien erstmals 1950. Sie zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Comicstrips der Welt. Im Zentrum stehen die Kinder Charlie Brown, Snoopy, Lucy, Linus und ihre Freunde, die mit ihren oft nachdenklichen, manchmal melancholischen, aber stets charmanten Geschichten das Alltagsleben aus der Perspektive von Kindern zeigen.
Typisch für "Peanuts" sind die tiefgründigen und humorvollen Dialoge, die Alltagsthemen wie Freundschaft, Unsicherheiten, Träume und Enttäuschungen behandeln. Der Humor ist meist subtil, geprägt von Ironie und Selbstreflexion, oft mit einem leichten Hauch von Melancholie. Besonders Snoopy, der fantasievolle Hund mit seiner reichen Innenwelt, verleiht der Reihe zusätzlichen Charme und Witz.
Die Figuren sind zeitlos gestaltet und sprechen sowohl Kinder als auch Erwachsene an. Während die Kinder mit den Herausforderungen des Aufwachsens kämpfen, reflektiert die Serie oft universelle menschliche Erfahrungen. Die klare, reduzierte Zeichnungsschrift unterstützt die Ausdrucksstärke der Charaktere und macht die Comics leicht zugänglich.
"Peanuts" ist mehr als nur Unterhaltung: Sie ist eine liebevolle und oft nachdenkliche Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein, die Generationen begeistert hat und bis heute weltweit Kultstatus besitzt.
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Manfred Schmidt: Nick Knatterton
Autor: Manfred Schmidt, deutscher Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Nick Knatterton" wurde von Manfred Schmidt geschaffen und erschien erstmals 1950 in der deutschen Zeitschrift „Quick“. Nick Knatterton ist ein genialer Detektiv, der mit scharfem Verstand, detektivischem Spürsinn und einem Hang zur Übertreibung knifflige Fälle löst. Die Figur ist eine Parodie auf klassische Detektivgeschichten und gleichzeitig ein Stück deutsche Comicgeschichte.
Typisch für "Nick Knatterton" sind die humorvollen, manchmal absurden Kriminalfälle, die stets mit einer überraschenden Wendung enden. Der Stil verbindet satirischen Humor mit einem zeichnerisch klaren, fast karikaturhaften Strich. Nick selbst ist ein eitel-sympathischer Held, der seine Fälle oft mit einem Augenzwinkern und viel Selbstbewusstsein angeht.
Die Geschichten sind kurzweilig und bieten neben spannenden Ermittlungen auch eine Portion Gesellschaftskritik. Die Reihe spricht vor allem Leser an, die Spaß an intelligenter Unterhaltung mit einer Prise Ironie haben. Sie richtet sich sowohl an Erwachsene als auch an Jugendliche, die sich für klassische Detektivabenteuer und pointierten Humor begeistern.
"Nick Knatterton" gilt als Kult-Comic, der durch seine clevere Mischung aus Spannung, Witz und Stil einen festen Platz in der deutschen Comiclandschaft hat und bis heute viele Fans begeistert.
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André Franquin: Marsupilami
Autor: André Franquin, frankophoner belgischer Zeichner und Autor
Die Comic-Reihe "Marsupilami" wurde von dem belgischen Zeichner André Franquin erschaffen und erschien erstmals 1952 als Teil der "Spirou"-Reihe. Das Marsupilami ist ein fiktives, ungewöhnliches Tier mit einem extrem langen, flexiblen Schwanz, das im Dschungel von Palumbien lebt. Die Figur zeichnet sich durch ihre verspielte, neugierige und äußerst flinke Art aus und begeistert Leserinnen und Leser durch ihre einzigartigen Fähigkeiten und ihren unverwechselbaren Charme.
Die Geschichten rund um das Marsupilami sind abenteuerlich und humorvoll zugleich. Meist begleitet es den mutigen Helden Spirou und seinen Freund Fantasio auf ihren Expeditionen oder erlebt eigenständige Abenteuer im Dschungel, in denen es seine Cleverness und seinen langen Schwanz geschickt einsetzt, um Gefahren zu meistern oder seine Freunde zu retten. Der Humor ist liebevoll, oft slapstickartig, und spricht sowohl Kinder als auch Erwachsene an, die Freude an phantasievollen Tiergeschichten und komischen Situationen haben.
Franquins Zeichnungen bestechen durch lebendige Linienführung und detailreiche Darstellungen der Dschungelwelt. "Marsupilami" kombiniert spannende Abenteuer mit einer warmherzigen Botschaft über Freundschaft, Natur und den Schutz bedrohter Lebensräume. Die Reihe hat sich als Kultklassiker etabliert und zieht seit Generationen ein breites Publikum in ihren Bann, das Spaß an witzigen, einfallsreichen und actionreichen Comics hat.
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Rolf Kauka: Fix & Foxi
Autor: Rolf Kauka, deutscher Comicproduzent und -verleger
Die Comic-Reihe "Fix & Foxi" wurde vom deutschen Zeichner und Verleger Rolf Kauka 1953 ins Leben gerufen und zählt zu den bekanntesten und langlebigsten deutschen Comics. Im Mittelpunkt stehen die beiden schlauen und gutherzigen Fuchsbrüder Fix und Foxi, die mit ihren Freunden viele spannende und lustige Abenteuer erleben. Die Geschichten spielen meist in einer heiteren, oft ländlichen Welt, die durch sympathische Tierfiguren und bunte Charaktere belebt wird.
Typisch für "Fix & Foxi" sind liebevoll erzählte Erzählungen voller Humor, der oft aus witzigen Missverständnissen, cleveren Einfällen und charmanten Figuren resultiert. Dabei ist der Humor familienfreundlich und spricht vor allem Kinder und Jugendliche an, bleibt aber auch für Erwachsene durch seine warmherzige Atmosphäre unterhaltsam. Die Geschichten handeln von Freundschaft, Zusammenhalt und kleinen Alltagsabenteuern, die mit einem Augenzwinkern erzählt werden.
Neben Fix und Foxi sind Figuren wie Lupo, Lupinchen, der Doktor Dussel und Professor Knox wichtige Begleiter, die für Abwechslung sorgen. Die Reihe zeichnete sich durch hohe Qualität in Zeichnung und Erzählung aus und prägte eine ganze Generation von Leserinnen und Lesern im deutschsprachigen Raum. "Fix & Foxi" gilt als ein Klassiker der Comicgeschichte und begeistert mit seiner Mischung aus Humor, Spannung und liebevollen Figuren bis heute Kinder und Junggebliebene.
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Pierre Culliford: Die Schlümpfe
Autor: Pierre Culliford, belgischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Die Schlümpfe" wurde 1958 von dem belgischen Zeichner Pierre Culliford, besser bekannt als Peyo, erschaffen und zählt heute zu den bekanntesten und beliebtesten europäischen Comics. Die kleinen blauen Wesen leben in einem versteckten Dorf tief im Wald und erleben dort zahlreiche Abenteuer, die meist von Freundschaft, Zusammenhalt und dem Kampf gegen den bösen Zauberer Gargamel handeln.
Die Geschichten sind geprägt von einem kindgerechten, oft liebevoll-naiven Humor, der sich durch Wortspiele, lustige Missverständnisse und charmante Charakterzüge der einzelnen Schlümpfe auszeichnet. Jede Figur hat dabei eine eigene Persönlichkeit, wie der schlaue Schlumpf, der faulenzende Schlumpf oder Schlumpfine, die für Abwechslung und vielfältige Geschichten sorgt. Die Handlung bewegt sich zwischen alltäglichen Problemen und fantastischen Situationen, die immer wieder zum Nachdenken und Mitfühlen anregen.
Die Zielgruppe der "Schlümpfe" sind vor allem Kinder und Familien, doch der sanfte Humor und die moralischen Botschaften machen die Reihe auch für Erwachsene zugänglich. Neben den Comics inspirierte das Universum der Schlümpfe zahlreiche Zeichentrickserien, Filme und Merchandise-Artikel, die den Kultstatus der Figuren festigten. Die Kombination aus fantasievoller Welt, sympathischen Charakteren und zeitlosem Humor macht "Die Schlümpfe" zu einem Dauerbrenner, der Generationen begeistert.
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Albert Uderzo und René Goscinny: Asterix & Obelix
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
Die Comic-Reihe "Asterix & Obelix" wurde 1959 von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen) geschaffen und zählt zu den bekanntesten und beliebtesten europäischen Comics. Die Serie erzählt von den Abenteuern zweier unerschrockener Gallier, Asterix und seinem besten Freund Obelix, die in einem kleinen Dorf in der römisch besetzten Gallien der Antike leben. Dank eines geheimen Zaubertranks, der ihnen übermenschliche Kräfte verleiht, widerstehen sie immer wieder den römischen Invasoren.
Die Geschichten sind geprägt von einer Mischung aus Abenteuer, satirischem Humor und Anspielungen auf moderne Gesellschaftsthemen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen. Typisch sind die witzigen Wortspiele, die liebevollen Parodien auf historische und kulturelle Begebenheiten sowie die skurrilen Nebenfiguren, die das gallische Dorf bevölkern. Obelix mit seinem unbändigen Appetit und seiner liebenswerten Tollpatschigkeit bildet dabei den idealen Gegenspieler zum cleveren und listigen Asterix.
Die Zielgruppe umfasst Kinder, Familien und Comicliebhaber aller Altersgruppen, die sich an den detailreichen Zeichnungen und dem zeitlosen Humor erfreuen. Neben den Comics inspirierten "Asterix & Obelix" zahlreiche Animationsfilme, Realverfilmungen und ein umfangreiches Merchandising. Die Kombination aus spannenden Geschichten, sympathischen Helden und einer Prise Gesellschaftskritik macht "Asterix & Obelix" zu einem Kultklassiker, der Generationen begeistert und bis heute ungebrochen populär ist.
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Stan Lee und Jack Kirby: Hulk
Autoren: Stan Lee, US-amerikanischer Comicautor und -redakteur, Schauspieler und Filmproduzent / Jack Kirby, US-amerikanischer Zeichner, Autor und Comic-Herausgeber
Die Comic-Reihe "Hulk" wurde 1962 von Stan Lee und Jack Kirby für Marvel Comics ins Leben gerufen und zählt seither zu den ikonischsten Superhelden-Geschichten der Popkultur. Im Mittelpunkt steht der brillante Wissenschaftler Dr. Bruce Banner, der sich nach einer missglückten Gamma-Explosion bei starker Wut in das grüne, übermenschlich starke Monster Hulk verwandelt. Diese innere Spaltung – zwischen Verstand und unkontrollierbarer Kraft – verleiht der Figur eine besondere Tiefe und macht sie bis heute faszinierend.
Die Geschichten um den Hulk schwanken zwischen actiongeladenen Kämpfen, innerem Drama und gesellschaftlicher Symbolik. Oft steht Hulk außerhalb der klassischen Superheldenwelt – gejagt, missverstanden und gefürchtet. Dabei variiert die Darstellung zwischen tragischem Monster, Antiheld und unfreiwilligem Retter. Auch Themen wie Angst vor Technologie, innere Zerrissenheit und gesellschaftliche Ausgrenzung spielen eine zentrale Rolle.
Der Humor der Reihe ist meist situationsbedingt – etwa wenn der sprachlich reduzierte Hulk ("HULK SMASH!") in seiner Unbeholfenheit durch Städte trampelt oder missverstandene Heldenaktionen Chaos verursachen. Die Zielgruppe umfasst Jugendliche und Erwachsene, die sich für psychologisch komplexe Figuren und klassische Superheldenaction interessieren. "Hulk" wurde über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Serien und Inkarnationen weiterentwickelt und bleibt bis heute ein prägendes Element des Marvel-Universums.
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Stan Lee und Steve Ditko: Spider-Man
Autoren: Stan Lee, US-amerikanischer Comicautor und -redakteur, Schauspieler und Filmproduzent / Steve Ditko, US-amerikanischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Spider-Man" wurde 1962 von Stan Lee und Steve Ditko geschaffen und zählt heute zu den bekanntesten Superhelden-Serien der Welt. Der junge Schüler Peter Parker wird nach dem Biss einer radioaktiv veränderten Spinne mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet: Er kann Wände erklimmen, besitzt eine enorme Körperkraft, Spinnensinn und entwickelt ein Gerät, mit dem er Netze verschießen kann. Doch mit der Kraft kommt auch Verantwortung – ein Leitsatz, der sich wie ein roter Faden durch die gesamte Serie zieht.
Die Geschichten drehen sich nicht nur um die Kämpfe gegen Superschurken wie den Grünen Kobold, Dr. Octopus oder Venom, sondern auch um die ganz alltäglichen Probleme des Erwachsenwerdens: Schulstress, Geldsorgen, Liebeschaos oder das Doppelleben als Held. Gerade diese Mischung aus Action und persönlichem Drama machte Spider-Man zu einer bahnbrechenden Figur – ein Teenager als Hauptfigur, der nicht perfekt, sondern verletzlich und menschlich ist.
Der Humor der Reihe zeigt sich in Spideys ironischen Kommentaren während Kämpfen ebenso wie in der Selbstironie, mit der Peter Parker sein oft kompliziertes Leben betrachtet. Diese Mischung aus Identifikationspotenzial, Spannung und Witz spricht bis heute vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an – aber auch ältere Leser, die mit der Figur aufgewachsen sind, bleiben der Serie treu. "Spider-Man" ist ein moderner Mythos – dynamisch, emotional und zeitlos.
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Stan Lee und Jack Kirby: X-Men
Autoren: Stan Lee, US-amerikanischer Comicautor und -redakteur, Schauspieler und Filmproduzent / Jack Kirby, US-amerikanischer Zeichner, Autor und Comic-Herausgeber
Die Comic-Reihe "X-Men" wurde 1963 von Stan Lee und Jack Kirby erschaffen und gehört zu den bedeutendsten Serien des Marvel-Universums. Im Mittelpunkt stehen Mutanten – Menschen mit genetischen Abweichungen, die ihnen außergewöhnliche Fähigkeiten verleihen. Unter der Führung von Professor Charles Xavier (alias Professor X) kämpfen sie für das friedliche Zusammenleben von Mutanten und Menschen. Ihnen gegenüber steht Magneto, ein ehemaliger Freund Xaviers, der von einem unversöhnlichen Ansatz überzeugt ist und für die Vorherrschaft der Mutanten eintritt.
Die "X-Men" sind mehr als klassische Superhelden – sie verkörpern gesellschaftliche Außenseiter und spiegeln Themen wie Diskriminierung, Toleranz, Identität und Zusammenhalt wider. Ob Cyclops mit seinem zerstörerischen Blick, Wolverine mit seinem unzähmbaren Temperament oder Storm mit ihrer Kontrolle über das Wetter – jede Figur bringt eine eigene Geschichte und Persönlichkeit mit. Die Konflikte zwischen persönlichem Schicksal, Gruppenidentität und Weltverantwortung verleihen der Serie eine emotionale Tiefe, die sie von vielen anderen Comicreihen unterscheidet.
Typische Geschichten verbinden spektakuläre Kämpfe mit moralischen und politischen Fragen. Der Humor ist meist eher subtil oder sarkastisch – vor allem durch Figuren wie Wolverine oder Beast. Die "X-Men" sprechen besonders Jugendliche und junge Erwachsene an, die sich mit Fragen der Zugehörigkeit und des Andersseins identifizieren können. Bis heute ist die Reihe ein kraftvolles Plädoyer für Vielfalt und Menschlichkeit.
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Jean Giraud: Leutnant Blueberry
Autor: Jean Giraud, französischer Comiczeichner
"Leutnant Blueberry" ist eine der bekanntesten europäischen Western-Comicreihen und wurde 1963 von Jean-Michel Charlier (Text) und Jean Giraud, besser bekannt als Moebius (Zeichnungen), ins Leben gerufen. Die Reihe erzählt die Abenteuer des hitzköpfigen, aber idealistischen US-Kavallerieoffiziers Mike Steve Donovan, genannt Blueberry, der sich durch Mut, Gerechtigkeitssinn und seine rebellische Art von seinen Vorgesetzten abhebt.
Anders als viele frühere Western-Comics verzichtet "Leutnant Blueberry" auf einfache Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Gut und Böse. Stattdessen entfaltet sich eine vielschichtige, realistische Welt, in der historische Genauigkeit, komplexe Charaktere und politische Spannungen eine zentrale Rolle spielen. Ob Indianerkriege, Korruption in der Armee oder Goldrausch – Blueberry gerät immer wieder in gefährliche Situationen, in denen er gegen Ungerechtigkeit und persönliche Feinde kämpft.
Typisch für die Reihe sind die detailreichen Zeichnungen Girauds, die die weiten Landschaften des Wilden Westens eindrucksvoll einfangen, sowie der rau-trockene Humor, der meist aus Blueberrys Zynismus oder schlagfertigen Dialogen entspringt. Die Geschichten richten sich an jugendliche und erwachsene Leser, die anspruchsvolle Abenteuer mit historischem Bezug und tiefgründiger Handlung schätzen. "Leutnant Blueberry" gilt bis heute als Meilenstein des frankobelgischen Comics und als herausragendes Beispiel für das Genre des realistischen Abenteuercomics.
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Hugo Pratt: Corto Maltese
Autor: Hugo Pratt, italienischer Comicautor
"Corto Maltese" ist eine der literarisch anspruchsvollsten Comicreihen Europas und wurde 1967 vom italienischen Zeichner und Autor Hugo Pratt geschaffen. Im Mittelpunkt steht der gleichnamige Seemann und Abenteurer, ein Freigeist mit melancholischem Blick, ironischer Distanz und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Die Figur vereint Züge des Antihelden mit der Aura eines romantischen Weltbürgers und entwickelt sich schnell zur Kultfigur des Autorencomics.
Die Geschichten spielen Anfang des 20. Jahrhunderts und führen Corto über alle Kontinente: von den Südseeinseln über den Ersten Weltkrieg in Europa bis nach China, Südamerika oder Afrika. Dabei begegnet er Spionen, Piraten, Revolutionären, historischen Persönlichkeiten und mystischen Gestalten. Die Comics sind geprägt von historischen Bezügen, literarischen Anspielungen und philosophischen Dialogen, wodurch sie weit über reine Abenteuergeschichten hinausgehen.
Typisch für "Corto Maltese" sind die eleganten Schwarz-Weiß-Zeichnungen (später auch farbig), das entschleunigte Erzähltempo und der poetisch-melancholische Ton. Humor tritt eher subtil und in Form von Ironie und feinsinnigen Kommentaren zutage. Die Reihe richtet sich an eine erwachsene Leserschaft, die Tiefgang, Weltliteratur und politische wie kulturelle Themen in graphischer Form schätzt. Hugo Pratts Werk gilt als Meilenstein des modernen europäischen Comics.
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Dik Browne und Chris Browne: Hägar
Autoren: Dik Browne, US-amerikanischer Comiczeichner / Chris Browne, US-amerikanischer Comiczeichner
"Hägar der Schreckliche" ist eine humorvolle Comicreihe, die 1973 vom amerikanischen Zeichner Dik Browne ins Leben gerufen wurde. Die Hauptfigur, Hägar, ist ein bärtiger, schwer gepanzerter Wikinger mit Vorliebe für Raubzüge – aber auch für gutes Essen, ein bequemes Heim und möglichst wenig Ärger zu Hause. Die Serie spielt in einem fiktiven Mittelalter, ist aber in Sprache, Alltag und Themen ganz in der Gegenwart verankert. Nach dem Tod von Dik Browne 1989 führte sein Sohn Chris Browne die Serie fort.
Typische Geschichten drehen sich um Hägars tägliche Herausforderungen: Er kommandiert seine chaotische Wikingertruppe, versucht sich dem strengen Regiment seiner resoluten Frau Helga zu entziehen oder meistert peinliche Vater-Tochter-Gespräche mit Honi. Auch sein fauler Sohn Hamlet, der lieber liest als kämpft, sorgt regelmäßig für komische Kontraste. Der Witz liegt oft in der Gegenüberstellung der rauen Wikingerwelt mit modernen Lebensproblemen – von Steuerfragen über Diäten bis zu Erziehungsfragen.
Der Humor ist zeitlos, familienfreundlich und oft von Wortspielen, Ironie und kleinen absurden Pointen geprägt. "Hägar" spricht eine breite Leserschaft an – von Kindern über Erwachsene bis hin zu Senioren – und zählt zu den erfolgreichsten Zeitungsstrips weltweit. Trotz seines vermeintlich rauen Settings lebt die Reihe vor allem von ihrem warmherzigen, lebensnahen Blick auf die menschlichen Schwächen.
Ansehen bei:
George Lucas: Star Wars
Autor: George Lucas, US-amerikanischer Produzent, Drehbuchautor und Regisseur
Die Comic-Reihe "Star Wars" basiert auf dem legendären Filmuniversum, das George Lucas 1977 mit dem ersten Kinofilm begründete. Bereits kurz nach dem Filmstart erschienen die ersten "Star Wars"-Comics bei Marvel, die das Abenteuer von Luke Skywalker, Prinzessin Leia, Han Solo und Darth Vader in gezeichneter Form weitererzählten und ausbauten. Seitdem haben zahlreiche Verlage – u. a. Marvel und Dark Horse – das Universum immer wieder erweitert und neue Geschichten geschaffen.
Typisch für die Comics sind epische Weltraumabenteuer, politische Intrigen, Jedi-Philosophie und packende Kämpfe zwischen Gut und Böse. Sie decken unterschiedlichste Zeitperioden ab – von der alten Republik bis zur Zeit nach dem Fall des Imperiums – und bieten damit sowohl bekannte Figuren als auch völlig neue Charaktere. Manche Comics konzentrieren sich auf große Schlachten, andere auf Einzelbiografien wie die von Darth Vader oder Ahsoka Tano.
Der Ton reicht von düster und dramatisch bis actionreich und humorvoll. Besonders bei Nebenfiguren wie den Druiden R2-D2 und C-3PO blitzt oft ein augenzwinkernder Humor auf. Die Reihe begeistert sowohl junge Fans, die in die Welt der Jedi eintauchen möchten, als auch erwachsene Leser, die sich für die komplexe Mythologie interessieren. Die "Star Wars"-Comics sind ein fester Bestandteil des erweiterten Universums und bieten für Fans aller Altersgruppen spannende Geschichten im vertrauten galaktischen Setting.
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Rötger Feldmann: Werner
Autor: Rötger Feldmann, deutscher Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Werner" von Rötger Feldmann, besser bekannt als Brösel, ist eine der erfolgreichsten und kultigsten Comicserien Deutschlands. Die Figur Werner wurde Ende der 1970er-Jahre erfunden – inspiriert von Feldmanns eigenem Leben als Motorradfreak, Klempnerlehrling und Rebell. Der erste Comicband erschien 1981 und schlug vor allem im deutschsprachigen Raum ein wie ein Schraubenschlüssel auf den Amboss.
Im Mittelpunkt steht Werner – ein bierliebender, plattdeutsch sprechender Biker mit Hang zu anarchischem Verhalten, selbstgebauten Maschinen und skurrilen Einfällen. Er lebt in Norddeutschland, hängt mit seinen Kumpels ab, schraubt an Motorrädern und legt sich regelmäßig mit Behörden, Polizisten oder seinem Spießer-Gegenspieler Meister Röhrich an. Die Geschichten sind lose Episoden aus Werners Alltag, häufig überdreht, derb und voller Slapstick.
Der Humor ist deftig, mit viel Wortwitz, Dialekt, Situationskomik und einer guten Portion Selbstironie. "Werner" trifft den Nerv von Motorradfans, Handwerkern, Jugendlichen und all jenen, die sich an systemkritischen, chaotischen Figuren erfreuen. Die Comics sind Kult – nicht zuletzt durch die erfolgreichen Kinofilme – und richten sich an ein Publikum ab dem Jugendalter, das Spaß an handfestem Klamauk und norddeutscher Rebellion hat. Die Reihe steht für den charmanten, ungehobelten Witz einer ganzen Generation.
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Jean Van Hamme und William Vance: XIII
Autoren: Jean Van Hamme, belgischer Abenteuerroman-Schriftsteller und Comic-Texter / William Vance, belgischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "XIII" von Jean Van Hamme (Szenario) und William Vance (Zeichnungen) startete 1984 und entwickelte sich rasch zu einem Meilenstein des europäischen Thriller-Comics. Die Geschichte beginnt mit einem Mann, der bewusstlos an einem Strand angespült wird – ohne Erinnerungen, aber mit der römischen Zahl XIII auf der Schulter tätowiert. Von da an entspinnt sich eine komplexe Verschwörung rund um Mord, Macht und politische Intrigen in den höchsten Kreisen der USA.
"XIII" verbindet Elemente des Spionage- und Politthrillers mit actionreicher Spannung und einer übergreifenden, vielschichtigen Storyline. Typisch sind Cliffhanger, überraschende Wendungen und eine düstere, realistische Atmosphäre. Der Held ist kein unverwundbarer Supermann, sondern eine gejagte Figur, die verzweifelt versucht, ihre Identität zu rekonstruieren – zwischen Killern, Doppelagenten und korrupten Politikern.
Der Humor ist selten, eher subtil und oft zynisch – passend zum ernsten Ton der Serie. "XIII" richtet sich an erwachsene Leser, die raffinierte Plots und eine dichte Erzählweise schätzen. Die Serie wurde später von anderen Künstlern fortgesetzt, blieb aber dem Stil der Originale treu. "XIII" ist ein Klassiker des modernen frankobelgischen Comics – spannend, vielschichtig und voller Paranoia.
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Bill Watterson: Calvin & Hobbes
Autor: Bill Watterson, amerikanischer Comiczeichner
"Calvin & Hobbes" ist eine der bekanntesten und beliebtesten Comic-Reihen des 20. Jahrhunderts. Erschaffen wurde sie 1985 von dem US-amerikanischen Zeichner Bill Watterson. Im Zentrum stehen der sechsjährige Calvin – ein aufgeweckter, fantasiebegabter und zugleich rebellischer Junge – sowie sein bester Freund Hobbes, ein Tiger, der in Calvins Vorstellung lebendig ist, für andere aber ein Stofftier bleibt. Diese Zweideutigkeit ist ein zentrales Element des Charmes der Reihe.
Die Geschichten kreisen um den Alltag Calvins: seine Streiche, seine Schulprobleme, seine wilden Tagträume, in denen er als Raumfahrer, Dinosaurier oder Superheld auftritt – stets begleitet von Hobbes, der mal väterlich-ratend, mal kindlich-chaotisch agiert. Dabei bewegt sich der Humor zwischen kindlicher Anarchie, feinsinnigem Wortwitz und philosophischer Tiefe.
Watterson verzichtete bewusst auf Merchandising und ließ die Reihe 1995 enden, um ihre künstlerische Unabhängigkeit zu wahren. Die Comics erschienen in Zeitungen weltweit und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Sie sprechen Kinder ebenso wie Erwachsene an: Kinder lachen über Calvins Einfälle, Erwachsene erkennen darin Gesellschaftskritik, Lebensklugheit und Nostalgie. "Calvin & Hobbes" ist ein humorvoller, nachdenklicher Klassiker voller Fantasie, der weit über typische Zeitungsstrips hinausreicht.
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Alan Moore: Watchmen
Autor: Alan Moore, britischer Roman- und Comicautor
"Watchmen" ist eine wegweisende Comic-Reihe, die von Alan Moore geschrieben und von Dave Gibbons illustriert wurde. Sie erschien erstmals 1986/87 und gilt als Meilenstein der Comic-Geschichte, weil sie das Superhelden-Genre auf tiefgründige, oft düstere Weise hinterfragt und neu definiert. Die Figuren sind komplexe, ambivalente Charaktere – von dem unbeugsamen Rorschach über den gottgleichen Dr. Manhattan bis zum zynischen Ex-Superhelden Ozymandias. Anders als klassische Superhelden sind sie mit realen moralischen Konflikten, politischen Intrigen und persönlichen Schwächen konfrontiert.
Die Handlung spielt in einer alternativen Realität der 1980er Jahre, geprägt von kaltem Krieg, nuklearer Bedrohung und gesellschaftlicher Unsicherheit. Die Geschichte entfaltet sich als spannungsgeladener Thriller, der nach und nach die Wahrheit hinter einem scheinbaren Mord an einem ehemaligen Helden aufdeckt. Dabei lotet "Watchmen" Grenzen zwischen Gut und Böse, Heldentum und Machtmissbrauch aus.
Typischer Humor in "Watchmen" ist eher sarkastisch und schwarz, oft durchzogen von bitteren Kommentaren zur Gesellschaft und Politik. Die Leser*innen sind meist Erwachsene, die anspruchsvolle, komplexe Erzählungen schätzen und über den reinen Action-Spaß hinausdenken wollen.
"Watchmen" ist ein tiefgründiges, stilistisch perfektes Meisterwerk, das die Wahrnehmung von Comics nachhaltig verändert hat und sowohl Literatur- als auch Popkulturfans anspricht.
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Neil Gaiman: Sandman
Autor: Neil Gaiman, britischer Autor von Science-Fiction- und Fantasygeschichten, Comics und Drehbüchern
Die Comic-Reihe "Sandman" von Neil Gaiman, erstmals veröffentlicht 1989, zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Werken im Bereich der Graphic Novels. Im Zentrum steht Morpheus, auch bekannt als Dream oder Sandman, einer der "Ewigen" – mächtige, anthropomorphe Wesen, die grundlegende Aspekte des Universums verkörpern. Die Serie verbindet Mythologie, Fantasy, Horror und zeitgenössische Erzählkunst zu einer vielschichtigen, poetischen Saga.
Die Geschichten sind häufig komplex und reflektieren Themen wie Träume, Schicksal, Tod und menschliche Existenz. Gaiman nutzt eine große Bandbreite an Stilmitteln und Perspektiven, was "Sandman" besonders literarisch und tiefgründig macht. Typische Episoden reichen von düsteren Albträumen über historische Rückblicke bis hin zu surrealen, philosophischen Betrachtungen.
Der Humor ist meist subtil, gelegentlich schwarz und ironisch, was die vielschichtige Atmosphäre der Serie unterstreicht. Die Zeichnungen, von wechselnden Künstlern wie Dave McKean, unterstützen den mystischen, oft traumhaften Stil.
"Sandman" richtet sich vor allem an erwachsene Leser, die literarische Comics mit Tiefgang und Fantasie suchen. Die Reihe hat Kultstatus erlangt, weil sie Grenzen des Mediums sprengte und neue Maßstäbe in Erzählkunst und visuellem Storytelling setzte. Sie ist ein Muss für Fans von Fantasy, Mythologie und anspruchsvollen Graphic Novels.
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Matt Groening und Bill Morrison: Simpsons Comics
Autoren: Matt Groening, Erfinder der Zeichentrickfilmserie "Die Simpsons" / Bill Morrison, US-amerikanischer Comiczeichner
Die "Simpsons Comics" basieren auf der weltweit berühmten Zeichentrickserie "Die Simpsons", die von Matt Groening erschaffen wurde. Die Comic-Reihe startete 1993 und wurde zunächst von Bill Morrison maßgeblich mitgestaltet. Sie bringt die verrückte Welt von Springfield, ihren liebenswert-chaotischen Bewohnern und vor allem der Familie Simpson in gedruckter Form auf die Seiten.
Typische Geschichten drehen sich um die Alltagssituationen der Simpsons: Homer, der tollpatschige Familienvater; Marge, die geduldige Mutter; Bart, der freche Sohn; Lisa, das clevere Mädchen; und Maggie, die kleine Baby-Tochter. Die Comics greifen oft Themen auf, die schon in der Serie vorkommen, erweitern sie aber um neue, teils absurde Abenteuer und Gags. Dabei bleibt der Humor durchgehend bissig, satirisch und mit viel Wortwitz – eine Kombination aus Gesellschaftskritik und Slapstick.
Die Geschichten sind kurzweilig und zeichnen sich durch zahlreiche popkulturelle Anspielungen und schräge Charaktere aus. Der Humor richtet sich vor allem an ein jugendliches bis erwachsenes Publikum, das die Serie kennt und schätzt, eignet sich aber dank der zugänglichen Erzählweise auch für jüngere Leser.
Die "Simpsons Comics" sind ein gelungenes Beispiel, wie eine erfolgreiche TV-Serie in ein anderes Medium übertragen werden kann, ohne an Charme und Witz zu verlieren. Sie bieten Fans der Serie zusätzliche Einblicke in die Welt von Springfield und stehen für den typischen, schrägen und oft auch gesellschaftskritischen Humor, der die Simpsons weltweit berühmt gemacht hat.
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Frank Miller: Sin City
Autor: Frank Miller, US-amerikanischer Comicautor, Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur
Die Comic-Reihe "Sin City" von Frank Miller gilt als Meilenstein des Noir-Genres im Comicbereich. Erstmals 1991 veröffentlicht, zeichnet sich die Reihe durch ihren düsteren Stil, harte Kontraste in Schwarz-Weiß und eine atmosphärisch dichte Erzählweise aus. Frank Miller erschuf eine eigene, fiktive Stadt namens Basin City, in der Gewalt, Korruption und moralische Ambivalenz allgegenwärtig sind.
Die Geschichten sind von klassischen Krimis und Film Noir inspiriert und drehen sich um harte, gebrochene Charaktere – von abgebrühten Detektiven über korrupte Polizisten bis hin zu skrupellosen Gangstern und Verführerinnen. Typisch sind komplexe Handlungsstränge voller Intrigen, Verrat und Rache. Humor ist selten und meist sehr schwarz, oft als bitterböse Ironie oder sarkastische Kommentare, was die düstere Atmosphäre zusätzlich unterstreicht.
Die Zielgruppe sind erwachsene Leser, die intensive, ernste Geschichten mit erwachsenen Themen wie Gewalt, Machtmissbrauch und menschlichen Abgründen schätzen. "Sin City" richtet sich vor allem an Fans von Thrillern und Noir-Krimis, die komplexe Charaktere und eine visuell einzigartige Erzählweise lieben.
Frank Millers "Sin City" ist eine stilprägende Comic-Reihe, die mit ihrem markanten Look und ihrer kompromisslosen Erzählweise das Medium Comic auf ein neues Level hob und bis heute viele Leser fasziniert und inspiriert.
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Mike Mignola: Hellboy
Autor: Mike Mignola, US-amerikanischer Comicautor und -zeichner
Die Comic-Reihe "Hellboy" von Mike Mignola feierte 1993 ihr Debüt und zählt heute zu den Kultklassikern im Bereich Horror und Fantasy. Hellboy, eine rote, teufelsähnliche Gestalt mit einem großen Steinfaust-Handschuh, wurde von Mignola als ungewöhnlicher Held erschaffen, der zwischen übernatürlichen Kräften und menschlicher Moral steht. Die Figur entstand ursprünglich als Auftragsarbeit, entwickelte sich aber schnell zu einer eigenständigen und beliebten Serie.
Die Geschichten von "Hellboy" verbinden düstere Folklore, Mythologie und Horror mit einem Hauch von Abenteuer. Hellboy arbeitet für das Bureau for Paranormal Research and Defense (B.P.R.D.) und kämpft gegen Dämonen, Geister und andere finstere Kreaturen. Typisch sind spannungsgeladene Plots, in denen der Konflikt zwischen Gut und Böse oft vielschichtig und ambivalent dargestellt wird. Der Stil Mignolas ist markant: reduzierte, kantige Zeichnungen und eine atmosphärische Schwarz-Rot-Gestaltung schaffen eine unverwechselbare Stimmung.
Der Humor in "Hellboy" ist eher trocken und ironisch, eingebettet in die düstere Welt, was den Charakter menschlich und sympathisch macht. Die Zielgruppe sind vor allem erwachsene Leser, die eine Mischung aus Horror, Mystery und Action mit einem ungewöhnlichen Helden schätzen. "Hellboy" begeistert durch seine tiefgründigen Figuren und die kreative Verwebung von Mythos und moderner Erzählkunst und bleibt eine bedeutende Serie für Fans des Genres.
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Jeph Loeb und Ed McGuinness: Batman & Superman
Autoren: Jeph Loeb, US-amerikanischer Drehbuch- und Comicautor und Produzent / Ed McGuinness, US-amerikanischer Comiczeichner
Die Comic-Reihe "Batman & Superman" von Jeph Loeb und Ed McGuinness, die ab 2003 erschien, bringt zwei der ikonischsten Superhelden der Comicwelt gemeinsam auf die Seiten – und das mit einer dynamischen Mischung aus Action, Drama und gelegentlichem Humor. Während Batman bereits 1939 von Bob Kane und Bill Finger und Superman 1938 von Jerry Siegel und Joe Shuster geschaffen wurden, verbindet diese Reihe die Helden erstmals in einer modernen und zugleich klassischen Erzählweise.
Jeph Loeb als Autor und Ed McGuinness als Zeichner schaffen eine fesselnde Dynamik zwischen dem dunklen, ernsten Detektiv aus Gotham und dem strahlenden, idealistischen Beschützer aus Metropolis. Die Geschichten drehen sich oft um komplexe Bedrohungen, die nur durch die Zusammenarbeit der beiden Helden gemeistert werden können, wobei die Unterschiede ihrer Charaktere – Batmans Pragmatismus versus Supermans Hoffnung – immer wieder für Konflikte, aber auch für faszinierende Teamarbeit sorgen.
Der Humor in der Reihe ist gewürzt mit Ironie und gelegentlichen witzigen Seitenhieben, die die Gegensätze der Figuren charmant unterstreichen, ohne die ernsten Themen zu vernachlässigen. Die Handlung ist temporeich, mit großen Kämpfen und persönlichen Konflikten, die auch die menschlichen Seiten der Helden betonen.
Die Zielgruppe umfasst sowohl langjährige Fans der beiden Helden als auch neue Leser, die spannende Superhelden-Action und Charaktertiefe schätzen. "Batman & Superman" von Loeb und McGuinness verbindet klassische Comic-Elemente mit moderner Erzählkunst und bleibt ein Highlight für Liebhaber des Superheldengenres.
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Robert Kirkman u.a.: The Walking Dead
Autoren: u.a. Robert Kirkman, US-amerikanischer Comic- und (Dreh-)Buchautor
Die Comic-Reihe "The Walking Dead" von Robert Kirkman, erstmals erschienen 2003, zählt zu den einflussreichsten Zombie- und Horrorserien der modernen Comicwelt. Kirkman entwickelte gemeinsam mit Zeichnern wie Tony Moore und Charlie Adlard eine düstere, packende Geschichte, die weit über das übliche Zombie-Genre hinausgeht. Im Mittelpunkt steht Rick Grimes, ein Polizist, der nach dem Ausbruch einer Zombie-Apokalypse aus dem Koma erwacht und sich in einer völlig veränderten Welt zurechtfinden muss.
Die Geschichten von "The Walking Dead" zeichnen sich vor allem durch die intensive Auseinandersetzung mit menschlichen Konflikten, Überlebensstrategien und moralischen Dilemmata in Extremsituationen aus. Der Horror entsteht nicht nur durch die ständig präsenten „Walker“ (Zombies), sondern vor allem durch die Verrohung der Menschen untereinander. Themen wie Freundschaft, Verrat, Hoffnung und Verzweiflung werden realistisch und tiefgründig dargestellt.
Typischer Humor ist in "The Walking Dead" eher sparsam und oft schwarz oder sarkastisch, was die bedrückende Atmosphäre unterstreicht. Die Zielgruppe sind vor allem erwachsene Leser, die intensive, dramatische und psychologisch komplexe Geschichten schätzen. Die Serie hat zahlreiche Spin-offs und eine erfolgreiche TV-Adaption inspiriert, was ihre Bedeutung und Popularität unterstreicht.
"The Walking Dead" ist ein Meilenstein im Horror-Comic-Genre, der mit seiner Mischung aus Spannung, Charakterentwicklung und gesellschaftlicher Reflexion Leser weltweit begeistert.
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Die besten Comics (Einzeltitel)
In dieser Liste finden Sie die herausragendsten Comic-Einzeltitel, die das Medium auf ein neues Niveau gehoben haben.
Hergé: Tim und Struppi, Band 13: Der Sonnentempel
Autor: Hergé, belgischer Comiczeichner
Im dreizehnten Band der Reihe "Tim und Struppi" mit dem Titel "Der Sonnentempel" führt Hergé seine Leser in das Herz Südamerikas – tief in die geheimnisvollen Anden. Die Geschichte setzt die Ereignisse aus dem Vorgängerband Die sieben Kristallkugeln fort: Professor Bienlein wurde von einem geheimnisvollen Inka-Stamm entführt, nachdem er ein altperuanisches Grab geplündert hatte. Tim, Struppi und Kapitän Haddock machen sich auf eine abenteuerliche Reise, um ihren Freund zu retten.
Die Spur führt sie über den Atlantik in dichte Dschungel, auf gefährliche Bahnstrecken und durch abgelegene Hochgebirgsdörfer – stets verfolgt oder bedroht von Anhängern des Inka-Kults, die über mächtige, nahezu übernatürliche Mittel zu verfügen scheinen. Schließlich entdecken Tim und seine Gefährten das sagenumwobene Sonnentempel-Heiligtum, wo Bienlein als Opfergabe den Göttern dargebracht werden soll. In einem dramatischen Finale muss Tim all seinen Mut, sein Verhandlungsgeschick und seine Beobachtungsgabe aufbringen, um das Leben seines Freundes zu retten und das Vertrauen des geheimnisvollen Inkavolks zu gewinnen.
"Der Sonnentempel" ist einer der atmosphärisch dichtesten und farbenprächtigsten Bände der Reihe. Hergé verbindet klassische Abenteuererzählung mit kultureller Faszination und kritischer Auseinandersetzung mit europäischem Kolonialismus – verpackt in einem spannenden, visuell eindrucksvollen Comic-Erlebnis.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 1: Asterix der Gallier
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
Im ersten Band der legendären Comicreihe Asterix, erschienen 1959 unter dem Titel "Asterix der Gallier", betreten die unvergesslichen Helden Asterix und Obelix erstmals die Bühne der Comicwelt. Schauplatz ist ein kleines gallisches Dorf in der Bretagne, das sich im Jahr 50 v. Chr. tapfer der römischen Besatzung widersetzt. Der Grund für den unbeugsamen Widerstand liegt in einem geheimen Zaubertrank, den der Druide Miraculix braut und der übermenschliche Kräfte verleiht.
Als die Römer auf die Existenz dieses Tranks aufmerksam werden, schmieden sie einen hinterhältigen Plan: Sie entführen Miraculix, um das Rezept zu erpressen und den Trank für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Doch sie haben die Rechnung ohne Asterix gemacht. Der schlaue, mutige Gallier begibt sich auf eine gefährliche Rettungsmission, stellt sich listig den römischen Wachen entgegen und sorgt mit Wortwitz, Cleverness und einem Hauch Zaubertrank für allerlei Verwirrung im Römerlager.
"Asterix der Gallier" legt den Grundstein für die später weltberühmte Serie von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen). Schon in diesem ersten Band zeigt sich der unverwechselbare Humor der Reihe, der historische Anspielungen, Sprachwitz und Parodien auf moderne Gesellschaften geschickt vereint. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, die Handlung temporeich und voller pointierter Szenen. Ein Klassiker, der den Grundstein für einen weltweiten Comic-Erfolg legte.
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Rene Goscinny und Morris: Lucky Luke, Band 15: Die Postkutsche
Autoren: René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur / Morris, belgischer Comiczeichner
In "Lucky Luke, Band 15: Die Postkutsche" schicken René Goscinny und Morris ihren legendären Revolverhelden auf eine ebenso gefährliche wie turbulente Reise durch den Wilden Westen. Der Band spielt zur Zeit der Postkutschenlinien zwischen Missouri und Kalifornien – eine Ära, in der die Übermittlung von Nachrichten, Gold und Passagieren ein riskantes Unterfangen war. Die Pacific-Postkutschen-Gesellschaft steht unter Druck: Banditen, Indianer und die raue Natur setzen den Verbindungen zu. Um die Sicherheit zu erhöhen und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen, soll Lucky Luke eine besonders heikle Fahrt begleiten.
Zusammen mit dem erfahrenen Kutscher Hank, dem nervösen Kassierer Scat, der resoluten Lady Miss Bluemarket und einem geheimnisvollen Gentleman begibt sich Lucky Luke auf eine Fahrt voller Gefahren und Überraschungen. Immer wieder wird die Kutsche von Angriffen bedroht, falschen Fährten ausgesetzt oder durch Verrat ins Wanken gebracht. Doch Lucky Luke behält wie immer einen kühlen Kopf und sorgt mit seiner unnachahmlichen Mischung aus Gelassenheit, Scharfsinn und schneller Hand dafür, dass die Reise ein – halbwegs – gutes Ende nimmt.
"Die Postkutsche" gehört zu den klassischen Abenteuern von Lucky Luke, die den Wilden Westen augenzwinkernd und zugleich spannend porträtieren. Goscinny bringt viel Humor, bissige Dialoge und ironische Anspielungen ein, während Morris mit dynamischen Zeichnungen den typischen Stil der Reihe perfektioniert. Ein gelungener Mix aus Western-Action und feinsinnigem Witz.
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Rene Goscinny und Morris: Lucky Luke, Band 16: Das Greenhorn
Autoren: René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur / Morris, belgischer Comiczeichner
In "Lucky Luke, Band 16: Das Greenhorn" treffen René Goscinny und Morris erneut den Ton zwischen Western-Abenteuer und feinem Humor. Diesmal dreht sich alles um Waldo Badminton, ein naives, überkorrektes Greenhorn aus England, das in den Wilden Westen reist, um "das Leben echter Cowboys" kennenzulernen. Waldo stammt aus reichem Hause, hat aber von Ranch-Arbeit, Schießereien und Gesetzlosigkeit keine Ahnung – was ihn schnell zur Zielscheibe des Spotts macht. Als ausgerechnet er eine Rinderherde durch gefährliches Gebiet nach Abilene führen soll, ist das Chaos vorprogrammiert.
Zum Glück steht ihm Lucky Luke zur Seite. Der Cowboy mit der schnellen Hand nimmt sich des kultivierten, aber hilflosen Neulings an und versucht, ihn vor Banditen, skrupellosen Geschäftemachern und seiner eigenen Tollpatschigkeit zu schützen. Dabei gerät das Duo immer wieder in turbulente Situationen: Vom Überfall bis zur Meuterei, von wilden Bullen bis hin zur Frage, wie man eine Tasse Tee im Sattel trinkt, bietet die Reise jede Menge Konflikte – und Komik.
"Das Greenhorn" ist eine klassische Fish-out-of-Water-Geschichte, mit der Goscinny seinen feinen Sinn für kulturelle Gegensätze ausspielt. Der Gegensatz zwischen britischer Etikette und rauer Western-Realität sorgt für zahlreiche Lacher, während Morris mit seinen ausdrucksstarken Zeichnungen das Geschehen pointiert in Szene setzt. Ein unterhaltsames Abenteuer, das den Charme der Reihe voll entfaltet.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 12: Asterix bei den Olympischen Spielen
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In "Asterix bei den Olympischen Spielen", dem zwölften Band der Reihe von René Goscinny und Albert Uderzo, verschlägt es die unbeugsamen Gallier ins antike Griechenland – zu den berühmten Olympischen Spielen. Als die Römer verkünden, eine Delegation zum sportlichen Wettkampf nach Olympia zu entsenden, wittern die Gallier eine Gelegenheit, ihre Überlegenheit über die römische Besatzung öffentlich unter Beweis zu stellen. Asterix, Obelix und ihre Freunde schließen sich als "Römer aus Gallien" der Delegation an, um selbst an den Spielen teilzunehmen.
Doch vor Ort treffen sie auf ein unerwartetes Problem: Der Gebrauch leistungssteigernder Mittel – also des berühmten Zaubertranks – ist bei den Olympischen Spielen streng verboten. Ohne den Trank scheinen die Chancen der Gallier auf einen Sieg aussichtslos, zumal ihre römischen Mitstreiter ebenfalls keine große sportliche Glanzleistung abliefern. Asterix muss sich also auf seinen Einfallsreichtum, seine Cleverness und seinen Mut verlassen, um Gallien würdig zu vertreten.
Der Band ist eine herrliche Parodie auf den modernen Sportgeist, auf Regeln, Bürokratie und Wettkampfehrgeiz. Mit Witz, satirischem Blick und liebevollen Details nehmen Goscinny und Uderzo sowohl das antike Griechenland als auch die olympische Idee aufs Korn. Die liebevoll gestalteten Zeichnungen und der feine Humor machen "Asterix bei den Olympischen Spielen" zu einem der unvergesslichen Klassiker der Serie.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 15: Streit um Asterix
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In "Asterix, Band 15: Streit um Asterix" greifen René Goscinny und Albert Uderzo erneut zu einem cleveren Trick, um Zwietracht unter den unbeugsamen Galliern zu säen – diesmal allerdings mit einem raffinierten psychologischen Plan der Römer. Julius Cäsar beauftragt seinen Spitzenspion Tullius Destructivus, gezielt Streit in das kleine Dorf zu tragen, das sich weiterhin tapfer gegen die römische Besatzung behauptet. Destructivus’ Mission: das unerschütterliche Gemeinschaftsgefühl der Gallier zu unterwandern – ohne Gewalt, nur mit Worten und gezieltem Misstrauen.
Mit geschickter Manipulation beginnt Destructivus, Gerüchte zu streuen und das Vertrauen der Dorfbewohner ineinander zu erschüttern. Selbst zwischen den besten Freunden entstehen plötzlich Zweifel: Ist Asterix ein Verräter? Ist Obelix eifersüchtig? Was weiß Miraculix wirklich? Bald ist das ganze Dorf im Chaos versunken – genau wie es sich die Römer erhofft hatten. Nur Asterix durchschaut allmählich das Spiel und setzt alles daran, den wahren Drahtzieher zu entlarven und die Dorfgemeinschaft wieder zu einen.
"Streit um Asterix" zählt zu den sozialpsychologisch scharfsinnigsten Bänden der Reihe. Goscinny zeigt mit feiner Ironie, wie leicht sich Misstrauen und Spaltung verbreiten lassen, während Uderzo mit viel Liebe zum Detail die zunehmende Hysterie visuell auf den Punkt bringt. Trotz aller Spannungen bleibt der Band natürlich ein typisches Asterix-Abenteuer – mit viel Witz, originellen Figuren und einem versöhnlichen Ende.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 16: Asterix bei den Schweizern
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In "Asterix bei den Schweizern", dem 16. Band der Reihe von René Goscinny und Albert Uderzo, verschlägt es Asterix und Obelix ins helvetische Hochland – auf eine gefährliche Mission mit medizinischem Hintergrund. Der römische Statthalter Gracchus Überdrus hat sich schwerer Korruption schuldig gemacht. Als der kaiserliche Quästor Claudius Incorruptus seine Machenschaften aufdeckt, lässt Überdrus ihn vergiften. Nur ein seltenes Edelweiß aus den Schweizer Alpen kann ihn retten. Im Auftrag des Druiden Miraculix machen sich Asterix und Obelix auf die Suche nach der Heilpflanze.
In der Schweiz begegnen sie einem für sie ungewohnt ordentlichen und sauberen Land mit seltsamen Bräuchen: Käse mit Löchern, Uhren mit Kuckucksruf und übertriebenem Sinn für Sauberkeit. Doch der Auftrag bleibt gefährlich. Die römischen Schergen sind ihnen dicht auf den Fersen, und auch in den Bergen stoßen sie auf unerwartete Hindernisse – von korrupten Beamten bis zu einem legendären Fondue-Gelage.
Der Band ist ein Paradebeispiel für den feinsinnigen, internationalen Humor der Asterix-Reihe. Goscinny karikiert liebevoll die Schweizer Neutralität, Pünktlichkeit und Reinlichkeit, während Uderzo die malerischen Alpenkulissen mit viel Witz und Detailfreude gestaltet. "Asterix bei den Schweizern" bietet temporeiche Handlung, kluge Satire und jede Menge Sprachspielereien – ein Klassiker, der über Generationen hinweg begeistert.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 17: Die Trabantenstadt
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In "Asterix, Band 17: Die Trabantenstadt" greifen René Goscinny und Albert Uderzo ein hochaktuelles Thema ihrer Zeit auf – die Zersiedelung der Natur und das Vordringen der modernen Stadt. Julius Cäsar hat einen neuen Plan, um das unbeugsame gallische Dorf endlich zu unterwerfen: Mitten im Wald, direkt neben dem Dorf, soll eine luxuriöse römische Wohnsiedlung entstehen – die sogenannte "Trabantenstadt". Der Gedanke dahinter: Wenn erst einmal genug Römer dort wohnen, werden die Gallier allmählich assimiliert und verlieren ihren Widerstandswillen.
Unter der Leitung des Baulöwen Quadratprommikus rollen schon bald die Baumfäller an, Bäume werden gefällt, Straßen gebaut und römische Immobilien an zahlungskräftige Patrizier verkauft. Doch die Gallier leisten auf ihre eigene Weise Widerstand: Mit Hilfe des Zaubertranks, gezielter Sabotageaktionen und viel Witz treiben sie die römischen Siedler bald in den Wahnsinn. Gleichzeitig entwickelt sich eine unerwartete Romanze zwischen Tragicomix und der jungen Römerin Fanzine, was zusätzliche Komplikationen bringt.
"Die Trabantenstadt" ist ein satirisch pointierter Kommentar auf moderne Stadtplanung, Konsumkultur und soziale Verdrängung – verpackt in ein temporeiches Abenteuer voller skurriler Einfälle und bissiger Gesellschaftskritik. Goscinny und Uderzo verbinden in diesem Band politischen Witz mit herrlich überzeichneten Charakteren und beweisen erneut, dass Asterix mehr ist als bloße Unterhaltung: ein Spiegel seiner Zeit, charmant und scharf zugleich.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 19: Der Seher
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In "Asterix, Band 19: Der Seher" entführen René Goscinny und Albert Uderzo ihre Leser in ein weiteres vergnügliches Abenteuer voller Witz und Gesellschaftssatire. Das gallische Dorf wird durch die Ankunft eines mysteriösen Fremden aufgewühlt: Der Seher Prolix, ein umherziehender Hochstapler, taucht während eines Unwetters im Dorf auf und verkündet düstere Prophezeiungen. Schon bald ergreift Panik die Dorfbewohner, denn Prolix kündigt Unheil und das Ende ihrer unbesiegbaren Gemeinschaft an.
Besonders Misstrauen keimt auf, als die Weissagungen scheinbar eintreffen – angefangen mit kleinen Unglücken bis hin zu einem drohenden Angriff der Römer. Während die Gallier sich in Angst und Zweifel verstricken, versucht Asterix, die wahre Absicht des Sehers zu durchschauen. Schnell wird klar, dass hinter den dunklen Vorhersagen eine Intrige steckt, die das Dorf spalten soll.
Der Band lebt von der genialen Kombination aus spannendem Plot, kluger Satire und humorvollen Dialogen. Goscinny nimmt das Phänomen der Wahrsagerei, Aberglaube und menschlicher Ängste aufs Korn, während Uderzo die Figuren mit seinem typischen, lebendigen Strich zum Leben erweckt. "Der Seher" ist eine weitere meisterhafte Episode, die zeigt, dass in Asterix mehr steckt als bloßer Spaß – eine Gesellschaftskomödie mit Tiefgang und einem starken Glauben an Gemeinschaft und Freundschaft.
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Albert Uderzo und Rene Goscinny: Asterix, Band 23: Obelix GmbH & Co. KG
Autoren: Albert Uderzo, französischer Zeichner / René Goscinny, französischer Comicautor, Publizist und Regisseur
In „Asterix, Band 23: Obelix GmbH & Co. KG“ nehmen René Goscinny und Albert Uderzo erneut die moderne Wirtschaftswelt aufs Korn – verpackt in ein turbulentes Gallier-Abenteuer. Im Mittelpunkt steht diesmal Obelix, der mit Unterstützung der Römer eine eigene Firma gründet: die „Obelix GmbH & Co. KG“. Ziel ist es, Hinkelsteine in großem Stil herzustellen und zu verkaufen. Der daraus entstehende Hinkelstein-Boom bringt das ganze Dorf durcheinander und sorgt für absurde Auswüchse wie Werbung, Aktienhandel und Konkurrenzdenken.
Obelix wird zum erfolgreichen Unternehmer, doch das Geschäftsleben bringt unerwartete Herausforderungen: Bürokratie, Intrigen, Neid und die Gefahr, alte Freundschaften aufs Spiel zu setzen. Asterix versucht, seinen Freund wieder zur Vernunft zu bringen, während die Römer hoffen, das Dorf durch wirtschaftliche Mittel zu spalten.
Mit viel Humor und einem Augenzwinkern nehmen Goscinny und Uderzo Themen wie Unternehmertum, Kapitalismus und die Tücken des Alltagsgeschäfts aufs Korn. Der Band verbindet klassische Asterix-Action mit cleverer Gesellschaftskritik, ohne dabei seinen unnachahmlichen Witz und Charme zu verlieren. „Obelix GmbH & Co. KG“ zeigt einmal mehr, wie die gallischen Helden auch in modernen Situationen mit Herz und Humor bestehen.
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Alan Moore und David Lloyd: V wie Vendetta
Autoren: Alan Moore, britischer Roman- und Comicautor / David Lloyd, britischer Comiczeichner
"V wie Vendetta" von Alan Moore und David Lloyd ist ein düsterer, packender Graphic Novel, der in einem totalitären Großbritannien der Zukunft spielt. Die Geschichte folgt einem maskierten Widerstandskämpfer, bekannt nur als „V“, der mit einer Guy-Fawkes-Maske sein Gesicht verbirgt und gegen die repressiven Strukturen des autoritären Regimes kämpft. In einer Gesellschaft, die von Überwachung, Zensur und Unterdrückung geprägt ist, wird V zur Symbolfigur des Widerstands und der Rebellion.
Die Handlung setzt ein, als V die junge Evey Hammond rettet, eine Frau, die zunächst skeptisch gegenüber seinem radikalen Vorgehen ist, aber bald erkennt, dass V nicht nur Gewalt anwendet, sondern eine Vision von Freiheit und Gerechtigkeit verfolgt. V inszeniert eine Reihe spektakulärer Aktionen gegen das Regime, um die Menschen zu ermutigen, aufzustehen und ihre Unterdrückung zu überwinden. Dabei setzt der Comic auf tiefgründige politische und philosophische Themen wie Freiheit, Identität und den Preis der Rebellion.
Mit einem komplexen Erzählstil, vielschichtigen Figuren und einer düsteren, atmosphärischen Zeichnung vermittelt "V wie Vendetta" eindrucksvoll die Gefahren von Machtmissbrauch und die Bedeutung von Widerstand. Alan Moores meisterhafte Dialoge und David Lloyds eindringliche Illustrationen machen diesen Comic zu einem Klassiker, der bis heute in seiner gesellschaftlichen Relevanz nichts eingebüßt hat.
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Neil Gaiman: Sandman, Band 1: Präludien & Notturni
Autor: Neil Gaiman, britischer Autor von Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten, Comics und Drehbüchern
„Sandman, Band 1: Präludien & Notturni“ von Neil Gaiman ist der Auftakt zu einer der bedeutendsten Graphic-Novel-Reihen der modernen Fantasy. Die Geschichte beginnt mit der dramatischen Gefangennahme von Dream, auch bekannt als Morpheus, einem der Ewigen – mächtige Wesen, die über grundlegende Aspekte des Universums herrschen. Dream wird über Jahrzehnte hinweg von okkulten Ritualisten gefangen gehalten, doch seine Rückkehr in die Welt entfacht eine Kette von Ereignissen, die Schicksale von Menschen, Göttern und Träumen miteinander verknüpfen.
Der erste Band erzählt in mehreren miteinander verbundenen Episoden von Träumen, Albträumen und der Macht der Geschichten. Gaiman verwebt dabei Mythologie, Literatur und moderne Themen zu einer tiefgründigen Erzählung über Identität, Verantwortung und Veränderung. Dream muss lernen, mit den Folgen seiner langen Abwesenheit umzugehen und die Ordnung in seinem Reich, dem Reich der Träume, wiederherzustellen.
Visuell beeindruckend umgesetzt von Zeichner Sam Kieth und Inker Mike Dringenberg, verbindet „Präludien & Notturni“ düstere Atmosphäre mit poetischem Erzählstil. Neil Gaimans meisterhafte Mischung aus Horror, Fantasy und Philosophie macht den Band zu einem Meilenstein des Genres, der Leser in eine faszinierende Welt entführt, in der Träume genauso mächtig sind wie die Realität selbst.
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Art Spiegelman: Die vollständige Maus
Autor: Art Spiegelman, amerikanischer Cartoonist und Comicautor
"Die vollständige Maus" von Art Spiegelman ist ein herausragendes Werk der Comicliteratur und zugleich eine tief bewegende Auseinandersetzung mit dem Holocaust. In dieser zweiteiligen Graphic Novel – ursprünglich zwischen 1980 und 1991 erschienen – erzählt Spiegelman die Lebensgeschichte seines Vaters Vladek Spiegelman, einem polnischen Juden, der die nationalsozialistische Vernichtungspolitik überlebt hat. Gleichzeitig dokumentiert das Buch den schwierigen Prozess des Erinnerns und die belastete Beziehung zwischen Vater und Sohn.
Spiegelman wählt eine ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Bildsprache: Juden sind als Mäuse, Deutsche als Katzen und Polen als Schweine dargestellt. Diese Tiermetapher dient nicht zur Verharmlosung, sondern unterstreicht vielmehr die Grausamkeit, das Machtgefälle und die kulturellen Zuschreibungen der Zeit. Der Wechsel zwischen den historischen Rückblicken auf das nationalsozialistische Europa und der Rahmenhandlung im New York der 1970er- und 80er-Jahre verleiht dem Werk Tiefe und Komplexität.
"Die vollständige Maus" ist nicht nur ein erschütterndes Zeugnis über das Überleben in Auschwitz, sondern auch ein Buch über das Trauma, das in Familien weiterwirkt. Die persönliche, schonungslos ehrliche Darstellung macht den Comic zu einem Meilenstein der Holocaust-Literatur. Art Spiegelman gelingt es, mit einem Medium, das lange Zeit nicht als ernsthaft galt, ein Werk von literarischer und historischer Bedeutung zu schaffen.
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Garth Ennis und Steve Dillon: Preacher, Band 1: Der Anfang vom Ende
Autoren: Garth Ennis, britischer Comicautor / Steve Dillon, britischer Comiczeichner
"Preacher, Band 1: Der Anfang vom Ende" von Garth Ennis und Steve Dillon ist ein explosiver Auftakt zu einer der provokantesten und unkonventionellsten Comicreihen der 1990er-Jahre. Im Mittelpunkt steht Jesse Custer, ein desillusionierter Prediger aus Texas, der nach einem übernatürlichen Ereignis mit einer mysteriösen Macht namens Genesis verschmilzt. Diese Wesenheit ist das Produkt einer verbotenen Verbindung zwischen einem Engel und einem Dämon – und verleiht Jesse die Fähigkeit, jedem Wesen mit seiner Stimme unbedingten Gehorsam zu gebieten.
Nach dem zerstörerischen Vorfall in seiner Kirche begibt sich Jesse auf eine Reise quer durch die USA, um Gott zu finden – der nach der Geburt von Genesis aus dem Himmel verschwunden ist. Begleitet wird er von Tulip, seiner schlagfertigen Ex-Freundin, und Cassidy, einem trinkfreudigen irischen Vampir. Gemeinsam geraten sie in absurde, brutale und moralisch komplexe Situationen, die den Band gleichermaßen als Roadmovie, Western und Religionssatire erscheinen lassen.
Ennis entfaltet in "Der Anfang vom Ende" eine Geschichte voller schwarzem Humor, Blasphemie und Gewalt – aber auch mit emotionaler Tiefe und kritischen Fragen zu Glaube, Verantwortung und freiem Willen. Steve Dillons Zeichnungen verleihen den exzentrischen Figuren und der rauen Welt eine klare, ausdrucksstarke Präsenz. Der Band ist der erste Schritt in eine epische, respektlos erzählte Saga, die Genregrenzen sprengt und sich furchtlos mit den großen Themen des Menschseins auseinandersetzt.
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Chris Ware: Jimmy Corrigan - Der klügste Junge der Welt
Autor: Chris Ware, US-amerikanischer Comiczeichner
"Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt" von Chris Ware ist eine der eindrucksvollsten und formal innovativsten Graphic Novels der Gegenwart. Die Geschichte folgt dem zurückhaltenden, sozial unbeholfenen Büroangestellten Jimmy Corrigan, der zum ersten Mal in seinem Leben seinem leiblichen Vater begegnet. Diese Begegnung bildet das emotionale Zentrum des Werks, in dem Themen wie Einsamkeit, Entfremdung, Kindheitstrauma und familiäre Vererbung subtil und vielschichtig verhandelt werden.
Ware verknüpft in meisterhaft verschachtelter Erzählweise mehrere Zeitebenen: Neben Jimmys Gegenwartserfahrungen werden auch die Erlebnisse seines Großvaters im späten 19. Jahrhundert gezeigt – ein Kind in einer ebenso kühlen, lieblosen Welt. Die Lebensläufe der Corrigan-Männer ähneln sich auf bedrückende Weise und lassen einen Kreislauf familiärer Isolation und Kommunikationslosigkeit erkennen. Trotz des melancholischen Grundtons enthält das Werk auch stille Ironie und präzise Alltagsbeobachtungen.
Visuell besticht der Comic durch seine komplexe Seitenarchitektur, infografikartige Bildkompositionen und eine fast obsessive Liebe zum Detail. Farben, Symbole und Layouts sind dabei nie willkürlich, sondern tragen wesentlich zur Erzählung bei. "Jimmy Corrigan" ist keine leichte Lektüre, aber ein künstlerisches Meisterwerk, das die Möglichkeiten des Mediums Comic auf ein neues Niveau hebt – introspektiv, schmerzhaft ehrlich und von großer emotionaler Tiefe.
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Charles Burns: Black Hole
Autor: Charles Burns, US-amerikanischer Künstler, Comiczeichner und -autor
"Black Hole" von Charles Burns ist ein düsterer, verstörender Coming-of-Age-Comic, der in den 1970er-Jahren in einem Vorort von Seattle spielt. Im Mittelpunkt steht eine mysteriöse Geschlechtskrankheit, die sich unter Teenagern verbreitet und groteske körperliche Mutationen hervorruft. Diese „Seuche“ wirkt wie eine metaphorische Verstärkung der Ängste, Unsicherheiten und Abgrenzungswünsche, die mit der Adoleszenz einhergehen. Die körperlichen Veränderungen reichen von kleinen, kaum sichtbaren Anomalien bis hin zu monströsen Wucherungen – und machen die Betroffenen zu Außenseitern, die in den Wäldern am Stadtrand ein Dasein im Verborgenen fristen.
Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, vor allem aus der Sicht von Keith und Chris, zwei Jugendlichen, die in das Geschehen hineingezogen werden. Ihre Erfahrungen mit Liebe, Lust, Entfremdung, Gewalt und Drogen spiegeln die dunklen Seiten des Erwachsenwerdens. Burns entwirft eine beklemmende Atmosphäre, in der das Surreale und das Reale ununterscheidbar ineinandergreifen. Die Angst vor dem eigenen Körper, vor sozialem Ausschluss und der Verlust von Unschuld werden zu zentralen Motiven.
Formal ist "Black Hole" ein Meisterwerk: Der in tiefem Schwarz-Weiß gehaltene Zeichenstil mit harten Kontrasten und glatten Linien verleiht dem Comic eine fast hypnotische Intensität. Charles Burns gelingt mit "Black Hole" eine beklemmende Parabel auf Pubertät, Ausgrenzung und das Grauen, das manchmal unter der Oberfläche des Alltäglichen lauert – ebenso eindringlich wie verstörend.
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Warren Ellis und Darick Robertson: Transmetropolitan, Band 1: Schöne neue Welt
Autoren: Warren Ellis, britischer Autor von Comics, Romanen und Drehbüchern / Darick Robertson, US-amerikanischer Comiczeichner
"Transmetropolitan, Band 1: Schöne neue Welt" von Warren Ellis und Darick Robertson ist der atemlose Einstieg in eine anarchisch-satirische Science-Fiction-Serie, die in einer überdrehten Zukunft angesiedelt ist. Im Zentrum steht der berüchtigte Gonzo-Journalist Spider Jerusalem, der nach fünf Jahren Einsiedelei in den Bergen gezwungen ist, in die Megastadt zurückzukehren, um seine vertraglich geschuldeten Kolumnen zu schreiben. Was folgt, ist eine furiose Abrechnung mit politischer Korruption, Medienverkommenheit und gesellschaftlichem Wahnsinn – erzählt mit rasender Wut, bissigem Humor und entwaffnender Klarheit.
Die Stadt selbst ist ein hypervernetzter, multikultureller Moloch, der an William Gibsons Cyberpunk-Entwürfe erinnert – eine Mischung aus Hochtechnologie, posthumaner Moral und kultureller Dekadenz. Spider, bewaffnet mit einer rauchenden Waffe, einer radikal subjektiven Haltung und einem unbändigen Drang zur Wahrheit, stürzt sich mitten hinein in den Wahnsinn des urbanen Lebens. Dabei begegnet er Transhumanisten, religiösen Sekten, genetischen Experimenten und einem zynischen Mediensystem.
Darick Robertsons detailreiche Zeichnungen fangen das chaotische Treiben in der Stadt brillant ein und verstärken Ellis’ grelle, wütende Vision. "Schöne neue Welt" ist mehr als nur Zukunftsvision – es ist eine politische Satire, ein Abgesang auf Medienethik und ein Schrei nach Aufklärung in einer Welt, die sich längst dem Zynismus ergeben hat. Radikal, schmutzig und unvergesslich.
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Frank Miller: 300
Autor: Frank Miller, US-amerikanischer Comicautor, Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur
"300" von Frank Miller ist eine stilisierte, episch überhöhte Nacherzählung der historischen Schlacht bei den Thermopylen im Jahr 480 v. Chr., in der sich 300 spartanische Krieger unter der Führung von König Leonidas der gewaltigen Übermacht des persischen Heeres unter Xerxes entgegenstellen. Die Geschichte folgt nicht dem Anspruch historischer Genauigkeit, sondern setzt auf heroischen Pathos, überlebensgroße Gesten und visuelle Wucht. Im Zentrum steht das Ideal spartanischer Tapferkeit, das bedingungslose Streben nach Ehre und der Wille, selbst im sicheren Tod als Symbol für Freiheit und Widerstand zu triumphieren.
Miller inszeniert den Kampf der Spartaner als mythisches Spektakel, in dem es weniger um die Fakten als um die Wirkung geht: Leonidas und seine Männer wirken wie fleischgewordene Kriegerideale, die sich in der Enge der Schlucht gegen scheinbar unendliche Wellen von Gegnern behaupten. Das persische Heer erscheint dabei oft grotesk überzeichnet – als Symbol einer dekadenten, entmenschlichten Bedrohung.
Besonders prägend ist die visuelle Umsetzung von Zeichnerin Lynn Varley, die Millers kantige, dramatisch komponierte Panels mit expressiver Farbgebung ergänzt. Die breiten Seitenlayouts unterstreichen das filmische Erzählen und verstärken den Eindruck monumentaler Schlachtenszenen. "300" ist kein nüchterner Geschichtscomic, sondern eine martialisch-ästhetische Parabel über Mut, Opferbereitschaft und die Kraft des Mythos – brutal, bildgewaltig und bewusst überzeichnet.
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Jirō Taniguchi: Vertraute Fremde
Autor: Jirō Taniguchi, japanischer Manga-Zeichner
"Vertraute Fremde" von Jirō Taniguchi ist ein leiser, tiefgründiger Comic über Zeit, Erinnerung und die Möglichkeit der Selbstveränderung. Im Mittelpunkt steht der erfolgreiche, aber innerlich entfremdete Architekt Hiroshi Nakahara, der sich auf einer Geschäftsreise plötzlich in seiner Heimatstadt wiederfindet. Ohne zu wissen, warum, verpasst er seinen Anschlusszug – und wacht kurz darauf im Körper seines 14-jährigen Ichs im Japan der frühen 1960er-Jahre auf. Doch anders als in typischen Zeitschleifen-Geschichten behält Hiroshi sein erwachsenes Bewusstsein, seine Erfahrungen und seine Reife – und ist dadurch in der Lage, sein früheres Leben noch einmal zu betrachten und zu beeinflussen.
Der Comic entwickelt aus dieser Ausgangslage ein zutiefst menschliches Drama. Hiroshi nutzt die Gelegenheit, um seine Jugend mit neuen Augen zu durchleben: Er begegnet seinen Eltern und Geschwistern anders, mit mehr Verständnis und Mitgefühl. Besonders bewegend ist die neue Nähe zu seiner Mutter, deren Schicksal – ihr plötzlicher Verschwinden – nun in einem neuen Licht erscheint. Während er versucht, Antworten auf alte Fragen zu finden, steht Hiroshi auch vor der Herausforderung, sich nicht in der Vergangenheit zu verlieren.
Taniguchis ruhiger Zeichenstil mit klaren Linien und sanfter Komposition unterstreicht die kontemplative Atmosphäre der Geschichte. "Vertraute Fremde" ist ein melancholisches, aber hoffnungsvolles Werk über Reue, Versöhnung und die Frage, ob wir mit dem Wissen von heute anders handeln würden. Ein poetisches Meisterwerk über die stille Sehnsucht nach einem zweiten Versuch.
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Marjane Satrapi: Persepolis
Autor: Marjane Satrapi, iranisch-französische Comiczeichnerin und Illustratorin
"Persepolis" von Marjane Satrapi ist eine autobiografische Graphic Novel, die das Aufwachsen eines Mädchens im Iran während und nach der Islamischen Revolution erzählt. In kraftvoll reduzierten Schwarz-Weiß-Bildern schildert Satrapi die Kindheit der jungen Marji in Teheran, wo westlich geprägte Freiheit und politisches Aufbegehren zunehmend von religiösem Dogmatismus und staatlicher Repression verdrängt werden. Die Geschichte beginnt Ende der 1970er-Jahre und zeigt eindrucksvoll, wie Marjis familiäre Welt – gebildet, liberal, regimekritisch – zunehmend unter Druck gerät, als das neue Regime Frauen entrechtet, Andersdenkende verfolgt und Angst zur politischen Waffe macht.
Marji ist eine kluge, rebellische Figur, deren Perspektive zwischen kindlicher Naivität und wachsender Klarheit wechselt. Sie erlebt den Krieg mit dem Irak, Verhaftungen im Freundeskreis und das rigide Leben unter der Diktatur. Als Jugendliche wird sie schließlich von ihren Eltern nach Europa geschickt, wo sie mit Fremdheit, Freiheit und Selbstzweifeln ringt. Auch dort bleibt sie zwischen den Welten gefangen: weder ganz Iranerin noch ganz Europäerin.
"Persepolis" überzeugt nicht nur durch seine politische Relevanz, sondern auch durch seine intime Emotionalität. Marjane Satrapi erzählt von Identität, Verlust, Auflehnung und dem Versuch, sich selbst treu zu bleiben. Der klare Zeichenstil ohne Schnörkel schafft Raum für das Gewicht der Geschichte – ernst, berührend und oft durchzogen von feiner Ironie. Ein aufrichtiges, mutiges Zeugnis über das Erwachsenwerden in Zeiten der Unfreiheit.
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Brian K. Vaughan u.a.: Y - The Last Man, Band 1: Entmannt
Autoren: Brian K. Vaughan, US-amerikanischer Comic- und Fernsehautor / Pia Guerra, kanadische Comiczeichnerin / José Marzán, US-amerikanischer Comiczeichner
"Y – The Last Man, Band 1: Entmannt" von Brian K. Vaughan (Text), Pia Guerra (Zeichnungen) und José Marzan Jr. (Tusche) ist der explosive Auftakt einer postapokalyptischen Science-Fiction-Serie mit ungewöhnlicher Prämisse: Ein mysteriöses Ereignis tötet plötzlich und gleichzeitig alle Säugetiere mit Y-Chromosom – alle Männer, weltweit. Bis auf zwei: Yorick Brown, ein junger, eher unauffälliger Amateur-Entfesselungskünstler, und sein Kapuzineräffchen Ampersand. Die Welt wird von einem Moment auf den anderen zu einer reinen Frauenwelt – politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich – im völligen Umbruch.
Während Regierungen kollabieren, Infrastrukturen zusammenbrechen und religiöse wie politische Extreme neue Allianzen formen, begibt sich Yorick auf eine gefährliche Reise durch das Chaos. Sein Ziel: Australien, wo sich seine Freundin Beth befindet. Begleitet wird er von der toughen Agentin 355 und der brillanten Genetikerin Dr. Mann, die vielleicht das Geheimnis um Yoricks Immunität entschlüsseln kann. Auf dem Weg werden sie nicht nur von fanatischen Gruppen wie den radikalen „Amazonen“ verfolgt, sondern auch mit moralischen und existenziellen Fragen konfrontiert.
Der Comic kombiniert Action, Thriller und Sozialkritik auf hohem erzählerischem Niveau. "Entmannt" ist spannend, klug und immer wieder überraschend – ein Szenario über Geschlechterrollen, Macht und Menschlichkeit, das ebenso unterhält wie zum Nachdenken anregt. Der Auftakt einer der ambitioniertesten Serien der modernen Comicgeschichte.
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Craig Thompson: Blankets
Autor: Craig Thompson, US-amerikanischer Comiczeichner
"Blankets" von Craig Thompson ist eine ebenso intime wie kraftvolle autobiografisch inspirierte Graphic Novel über Kindheit, erste Liebe, Glaube und Selbstfindung. In kunstvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen erzählt Thompson die Geschichte des jungen Craig, der in einer streng religiösen Familie im ländlichen Wisconsin aufwächst. Zwischen Schuldgefühlen, familiärem Druck und der Suche nach spiritueller Wahrheit erlebt er eine Kindheit, die geprägt ist von Einsamkeit und dem Bedürfnis, sich durch Kunst auszudrücken.
Zentraler Teil der Handlung ist Craigs Begegnung mit Raina, einem gleichaltrigen Mädchen, das er in einem christlichen Ferienlager kennenlernt. Die zarte, intensive Liebesgeschichte, die sich daraus entwickelt, wird zum emotionalen Zentrum der Erzählung. Während Craig bei Raina Trost und Wärme findet, beginnt er, seinen Glauben zu hinterfragen und sich von der Enge seiner Erziehung zu lösen. Die "Decke" (engl. "blanket"), die Raina für ihren psychisch belasteten Bruder näht, wird dabei zum vielschichtigen Symbol für Geborgenheit, Schutz und emotionale Last.
"Blankets" ist weit mehr als eine Coming-of-Age-Story – es ist eine melancholische, poetische Reflexion über die Spannung zwischen persönlicher Freiheit und religiöser Prägung, zwischen kindlicher Abhängigkeit und erwachsenem Aufbruch. Mit beeindruckender visueller Eleganz und emotionaler Tiefe gelingt Craig Thompson ein moderner Klassiker des grafischen Erzählens, der Leserinnen und Leser auf sehr persönliche Weise berührt.
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Jaroslav Rudiš und Jaromír Švejdík: Alois Nebel
Autoren: Jaroslav Rudiš, tschechischer Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor / Jaromír Švejdík, tschechischer Comiczeichner, Maler und Sänger
"Alois Nebel" von Jaroslav Rudiš (Text) und Jaromír Švejdík (Zeichnungen) ist eine eindringliche Graphic Novel-Trilogie über Erinnerung, Identität und die dunklen Schatten der europäischen Geschichte. Die Geschichte spielt im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Polen, genauer gesagt am kleinen Bahnhof Bílý Potok, wo der Bahnangestellte Alois Nebel arbeitet. Die Handlung ist in den 1980er-Jahren angesiedelt, kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs – doch die Vergangenheit wirkt in Nebels Leben noch lange nach.
Alois Nebel ist ein stiller, introvertierter Mann, der in den Fahrplänen und der Ordnung der Eisenbahn Halt sucht. Doch immer wieder überfallen ihn Visionen und Erinnerungen: Geisterzüge tauchen auf, Stimmen aus der Vergangenheit dringen in sein Bewusstsein. Es sind Bilder der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg, von Partisanen, Kollaborateuren und alten Schuldfragen, die nie ganz geklärt wurden. Die Grenze, an der er lebt, ist nicht nur geografisch, sondern auch psychologisch – sie trennt Vergangenheit und Gegenwart, Schweigen und Wahrheit, Realität und Wahn.
In einem eigenwilligen, düsteren Stil gezeichnet – die Bilder erinnern an rotoskopierte Filme – entfaltet "Alois Nebel" eine melancholisch dichte Atmosphäre, in der historische Traumata auf persönliche Schicksale treffen. Der Comic ist zugleich ein Porträt eines gebrochenen Landes und eines Mannes, der zwischen den Zeiten steht. Ein faszinierendes Werk über die Macht der Erinnerung und das Schweigen der Geschichte.
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Manu Larcenet: Der Alltägliche Kampf
Autor: Manu Larcenet, französischer Comiczeichner und -autor
"Der Alltägliche Kampf" von Manu Larcenet ist eine tief berührende Graphic Novel über das Ringen mit sich selbst, über Ängste, Liebe und das Streben nach einem erfüllten Leben in einer Welt voller Widersprüche. Im Mittelpunkt steht Marco, ein erfolgreicher Kriegsfotograf, der plötzlich mit Panikattacken und einer existenziellen Krise konfrontiert wird. Um zur Ruhe zu kommen, zieht er sich aus dem Pariser Großstadtleben in ein kleines Haus auf dem Land zurück – in der Hoffnung, dort zu sich selbst zu finden.
Doch die ländliche Idylle bietet keine einfachen Antworten. Marco ringt mit seiner Vergangenheit, mit der schwierigen Beziehung zu seinen Eltern, besonders zu seinem schwerkranken Vater, und mit der Ungewissheit seiner Zukunft. Gleichzeitig beginnt er eine vorsichtige Liebesbeziehung mit der Tierärztin Emilie, die ihm zeigt, dass Nähe möglich ist, auch wenn man von Selbstzweifeln geplagt wird. Mit feinem Humor und großer Wärme begleitet Larcenet seinen Protagonisten auf einem Weg, der von Rückschlägen, aber auch von kleinen, kostbaren Momenten der Klarheit geprägt ist.
Die Zeichnungen sind mal leicht karikierend, mal voller zarter Melancholie und unterstreichen die emotionale Tiefe des Werks. "Der Alltägliche Kampf" ist ein kluges, leises Meisterwerk über das Menschsein – eine Geschichte, die zeigt, dass das wahre Abenteuer nicht in fernen Ländern, sondern in der Konfrontation mit dem eigenen Inneren liegt.
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Alison Bechdel: Fun Home - Eine Familie von Gezeichneten
Autorin: Alison Bechdel, US-amerikanische Comiczeichnerin und Autorin
"Fun Home – Eine Familie von Gezeichneten" von Alison Bechdel ist eine autobiografische Graphic Novel von großer emotionaler und literarischer Tiefe. Mit schonungsloser Offenheit und kluger Ironie erzählt Bechdel von ihrer Kindheit und Jugend in einer Kleinstadt in Pennsylvania, geprägt von einem distanzierten Vater, einer künstlerisch ambitionierten, aber unnahbaren Mutter und dem Familienbetrieb: einem viktorianischen Bestattungsinstitut, dem titelgebenden "Fun Home".
Im Zentrum steht die komplizierte Beziehung zwischen der Ich-Erzählerin und ihrem Vater Bruce Bechdel – einem pedantischen Englischlehrer, der seine Homosexualität zeitlebens geheim hielt. Kurz nach Alisons eigenem Coming-out als lesbische junge Frau stirbt er unter ungeklärten Umständen. War es ein Unfall oder Selbstmord? Diese Frage durchzieht das ganze Buch wie ein Echo. Bechdel verwebt ihre Erinnerungen mit literarischen Anspielungen – von Joyce bis Camus – und erschafft so eine vielschichtige Reflexion über Identität, Sexualität, Familie und das schwierige Erbe elterlicher Prägung.
Die präzise und gleichzeitig expressive Zeichnung unterstützt die sprachlich dichte, intellektuell anspruchsvolle Erzählweise. "Fun Home" ist kein bloßes Erinnerungsbuch, sondern ein literarisches Kunstwerk in Comicform – melancholisch, witzig, analytisch und zutiefst menschlich. Ein Meilenstein des autobiografischen Graphic Novels.
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Joe Hill und Gabriel Rodriguez: Locke & Key, Band 1: Willkommen in Lovecraft
Autoren: Joe Hill, US-amerikanischer Schriftsteller / Gabriel Rodriguez, chilenischer Comiczeichner und Architekt
"Locke & Key, Band 1: Willkommen in Lovecraft" von Joe Hill und Gabriel Rodríguez ist der packende Auftakt zu einer düsteren Mystery-Horror-Serie, die Elemente klassischer Geistergeschichten mit modernem Coming-of-Age-Drama verbindet. Nach dem grausamen Mord an ihrem Vater ziehen die drei Geschwister Tyler, Kinsey und Bode Locke gemeinsam mit ihrer Mutter Nina in das abgelegene Familienanwesen „Keyhouse“ in Lovecraft, Massachusetts – einen geheimnisvollen Ort voller versteckter Türen und alter Schlüssel, die übernatürliche Kräfte besitzen.
Während die Kinder versuchen, mit ihrer Trauer und dem Neuanfang zurechtzukommen, beginnt der jüngste Bruder Bode, das Haus zu erkunden – und entdeckt einen Schlüssel, der seine Seele vom Körper trennen kann. Doch die magischen Schlüssel bergen nicht nur faszinierende Möglichkeiten, sondern wecken auch das Interesse einer dunklen, uralten Macht, die in einem Brunnen auf dem Anwesen haust. Diese mysteriöse Entität versucht, mit List und Gewalt an die Schlüssel zu gelangen – und droht damit, die Familie erneut ins Verderben zu stürzen.
Hill erzählt eine atmosphärisch dichte Geschichte über Trauma, Familie und das Erwachsenwerden in einer Welt, in der Realität und Albtraum ineinanderfließen. Rodríguez’ präziser, detailreicher Zeichenstil verstärkt die unheimliche Stimmung und verleiht selbst den fantastischen Elementen eine bedrückende Glaubwürdigkeit. "Willkommen in Lovecraft" ist fesselnd, geheimnisvoll und der Beginn einer furchteinflößend originellen Comicreihe.
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Ulli Lust: Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens
Autorin: Ulli Lust, österreichische Comiczeichnerin, Illustratorin und Verlegerin
"Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" von Ulli Lust ist eine eindrucksvolle autobiografische Graphic Novel, die eine radikale Reise ins Erwachsenwerden schildert. Im Sommer 1984 verlässt die 17-jährige Ulli, Punkerin aus Wien, gemeinsam mit einer Freundin ihre Heimat, um ohne Geld und Ausweispapiere durch Italien zu trampen. Der Plan: ein freier Sommer voller Abenteuer und Selbstbestimmung. Doch die Realität auf der Straße ist härter, als es die naive Hoffnung der Jugendlichen vermuten lässt.
Schon bald geraten die beiden jungen Frauen in prekäre Situationen. Sie schlafen unter freiem Himmel, leben von Gelegenheiten, Spontanität und dem Wohlwollen Fremder. Während Ullis Freundin sich zunehmend auf Männer einlässt, die Kontrolle über sie gewinnen, versucht Ulli, sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren – nicht immer mit Erfolg. Der Comic erzählt eindringlich von Übergriffen, körperlichem Ausgeliefertsein, Hunger, Müdigkeit und der ständigen Gratwanderung zwischen Freiheit und Gefahr. Dennoch verliert die Protagonistin nie ganz ihren Mut, ihre Offenheit und ihren rebellischen Geist.
Mit klaren, schnörkellosen Zeichnungen und einem direkten Erzählstil gelingt Ulli Lust ein außergewöhnliches Porträt einer jugendlichen Selbstfindung in einem feindlichen Umfeld. "Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens" ist ebenso ein Zeitdokument wie ein persönlicher Erfahrungsbericht – intensiv, ehrlich und verstörend lebensnah.
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David Mazzucchelli: Asterios Polyp
Autor: David Mazzucchelli, US-amerikanischer Comiczeichner
David Mazzucchellis "Asterios Polyp" ist ein herausragender Comic-Roman über Identität, Selbstwahrnehmung und die Suche nach Sinn. Im Zentrum steht der renommierte Architekturprofessor Asterios Polyp – ein brillanter Theoretiker, aber menschlich arrogant und emotional unterentwickelt. Als sein Apartment in New York bei einem Blitzeinschlag abbrennt, lässt er sein altes Leben zurück und begibt sich mit wenig mehr als einem Koffer und einem neuen Namen auf eine Reise ins Ungewisse. In der Kleinstadt Apogee findet er eine Anstellung als Automechaniker und beginnt ein einfaches, fast demütiges Leben, das ihn mit seinen eigenen Schwächen und mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
In Rückblenden entfaltet sich die Geschichte seiner gescheiterten Beziehung zur sensiblen Künstlerin Hana, deren emotionaler Reichtum im Kontrast zu Asterios’ analytischem Weltbild steht. Die Beziehung zwischen Vernunft und Gefühl, Geist und Körper, Form und Inhalt wird dabei auf vielschichtige Weise verhandelt – nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell. Mazzucchelli nutzt die grafischen Möglichkeiten des Comics virtuos: Farben, Linienführung, Panelstruktur und Schriftbild spiegeln die Charaktere und ihre Perspektiven auf subtile Weise.
"Asterios Polyp" ist eine formal und inhaltlich anspruchsvolle Graphic Novel, die existenzielle Fragen mit künstlerischer Raffinesse behandelt. Ein moderner Klassiker, der zeigt, wie weit das Medium Comic als literarische Kunstform reichen kann.
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Daniel Clowes: Wilson
Autor: Daniel Clowes, US-amerikanischer Comickünstler und Drehbuchautor
Daniel Clowes’ Comic "Wilson" porträtiert einen der sperrigsten und zugleich faszinierendsten Antihelden der neueren Graphic-Novel-Geschichte. Wilson ist ein misanthropischer, einsamer Mittfünfziger, der in lakonischen, oft sarkastischen Monologen durch seinen Alltag streift. Er lebt allein mit seinem Hund, belästigt Fremde mit schonungsloser Ehrlichkeit und hält sich selbst für einen tiefgründigen Denker – obwohl er sozial völlig isoliert ist. Der Bruch mit seinem Vater und der Verlust seiner Ex-Frau prägen sein Leben ebenso wie die Entdeckung, dass er eine längst zur Adoption freigegebene Tochter hat.
Der Comic ist in einer Reihe von einseitigen Episoden aufgebaut, von denen jede in einem anderen Zeichenstil gestaltet ist. Dieses ungewöhnliche Format spiegelt nicht nur Wilsons sprunghafte Gedankenwelt, sondern verleiht auch jeder Szene einen eigenen Ton – von absurd komisch über melancholisch bis bitterböse. Trotz der fragmentarischen Struktur ergibt sich ein schlüssiges Bild: eine Tragikomödie über Einsamkeit, Selbsttäuschung und das tiefe menschliche Bedürfnis nach Verbindung, das Wilson sich selbst immer wieder verbaut.
Clowes gelingt es, seinen sperrigen Protagonisten zugleich erbärmlich, komisch und tief menschlich zu zeigen. "Wilson" ist ein bitterer, brillanter Blick auf das Altern, das Scheitern und den Wunsch, im Leben noch einmal neu anzufangen – mit aller Absurdität, die das mit sich bringt.
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David Wenzel und Charles Dixon: Der Hobbit
Autoren: David Wenzel, US-amerikanischer Illustrator / Charles Dixon, US-amerikanischer Comicautor
Die Comic-Adaption "Der Hobbit" von David Wenzel (Illustration) sowie Charles Dixon und Sean Deming (Text) bringt J.R.R. Tolkiens berühmte Fantasy-Erzählung in ausdrucksstarken, atmosphärisch dichten Bildern auf die Comicseite. Im Mittelpunkt steht der beschauliche Hobbit Bilbo Beutlin, der völlig unvorbereitet in ein Abenteuer hineingezogen wird: Der Zauberer Gandalf und eine Gruppe von dreizehn Zwergen überreden ihn, sie auf ihrer Reise zum Einsamen Berg zu begleiten. Dort wollen sie den gewaltigen Schatz zurückerobern, den der Drache Smaug vor langer Zeit aus der Heimat der Zwerge gestohlen hat.
Auf dem Weg dorthin muss die Gefährten-Gruppe zahlreiche Gefahren überstehen: Trolle, Orks, Warge, Spinnen und der finstere Wald von Düsterwald stellen Bilbo immer wieder auf die Probe. Der schüchterne Hobbit wächst über sich hinaus, vor allem nach seiner schicksalhaften Begegnung mit Gollum, bei der er in den Besitz eines mysteriösen Rings gelangt. Dieser Ring – scheinbar harmlos – wird nicht nur Bilbos Leben verändern, sondern auch die Geschicke Mittelerdes.
Die Comicfassung bleibt dem Originaltext treu, verdichtet aber die Handlung und setzt gezielt auf die Kraft der Bilder. Wenzels detailreiche Zeichnungen fangen die Stimmung der Geschichte mit großer Sorgfalt ein, von der heimeligen Wärme des Auenlands bis zur düsteren Bedrohung durch Smaug. "Der Hobbit" als Comic ist ein zugänglicher und liebevoll gestalteter Einstieg in Tolkiens Welt – sowohl für Kenner als auch für neue Leser.
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Mawil / Markus Witzel: Kinderland
Autor: Markus Witzel, deutscher Comiczeichner
In "Kinderland" erzählt Mawil (Markus Witzel) eindrucksvoll vom Heranwachsen in der DDR der späten 1980er Jahre – kurz vor dem Fall der Mauer. Im Mittelpunkt steht der 13-jährige Mirco Watzke, der in Ost-Berlin lebt, zur Schule geht und wie viele Gleichaltrige von den Anforderungen des sozialistischen Alltags überfordert ist. Zwischen Fahnenappell, Jugendweihe-Vorbereitungen und dem Druck der Pionierorganisation versucht Mirco, seinen Platz in einer Welt zu finden, die kurz vor einem historischen Umbruch steht.
Doch "Kinderland" ist kein politisches Lehrstück, sondern eine feinfühlige Coming-of-Age-Geschichte. Im Zentrum stehen Freundschaft, Familie, erste Schwärmereien – und vor allem Tischtennis. Als Mirco den rebellischen André kennenlernt, wird sein Alltag auf den Kopf gestellt. Der neue Mitschüler ist unangepasst, geheimnisvoll und bringt eine ungewohnte Portion Freiheit mit. Gemeinsam bauen sie eine Tischtennisplatte im Hinterhof und werden Teil einer kleinen, aufbegehrenden Gemeinschaft, in der eigene Regeln gelten – ein Kontrast zur starren Ordnung der DDR.
Mawil gelingt es, das Lebensgefühl einer ganzen Generation einzufangen. In seinem locker-liebevollen Zeichenstil verbindet er persönliche Erinnerung mit historischer Realität. "Kinderland" erzählt mit leiser Melancholie und Humor vom Erwachsenwerden in einem untergehenden System – ein berührendes und zugleich witziges Porträt der letzten DDR-Jugend.
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