Die besten Bücher über Israel und den Nahostkonflikt
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Die Geschichte des jüdischen Volkes und Staates ist in der Weltgeschichte einzigartig. Aus der Perspektive der in Israel ansässigen Juden begann ihre Verbindung mit dem "Gelobten Land" durch die göttliche Verheißung an Abraham und seine Nachkommen. Bereits vor Tausenden von Jahren entwickelten sie dort eine hochentwickelte Kultur, legten den Grundstein für den abrahamitischen Monotheismus und errichteten beeindruckende Tempelanlagen. Gleichzeitig waren sie immer wieder Anfeindungen und zeitweiligen Vertreibungen ausgesetzt.
Vertreibung und 1.900 Jahre Exil
Im Jahr 70 n. Chr. wurde Jerusalem, die Hauptstadt der Juden, im Zuge des "Jüdischen Krieges" von den Römern zerstört, ebenso wie der Tempel – das zentrale Heiligtum des jüdischen Glaubens. Nach Angaben des antiken Historikers Flavius Josephus kamen dabei 1,1 Millionen Juden ums Leben. Judäa wurde zur römischen Provinz, und mit der Vertreibung und Verschleppung vieler Juden sowie der Auswanderung anderer begann die Zeit der jüdischen Diaspora.
Obwohl stets eine gewisse jüdische Präsenz im Land verblieb, war der Großteil des Volkes über den Mittelmeerraum und darüber hinaus verstreut. Dennoch verschwand das jüdische Volk nicht durch Assimilation, sondern bewahrte über Jahrhunderte hinweg seine kulturelle und religiöse Identität. In der Diaspora war es immer wieder antisemitischer Verfolgung, Diskriminierung und Pogromen ausgesetzt – eine Entwicklung, die im 20. Jahrhundert mit dem Holocaust, bei dem Millionen Juden systematisch ermordet wurden, ihren tragischen Höhepunkt fand.
Von der erneuten Staatsgründung 1948 bis zum Krieg 2023
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufkommen der zionistischen Bewegung zu einer verstärkten jüdischen Einwanderung in das Gebiet der früheren Heimat. Die Erfahrung des Holocausts beschleunigte diesen Prozess erheblich. Schließlich wurde am 14. Mai 1948 nach rund 1.900 Jahren Exil der moderne Staat Israel gegründet – in Palästina, einem Gebiet, das nach dem Ersten Weltkrieg unter britischem Mandat stand und in dem neben Israel später auch der Gazastreifen, das Westjordanland, Jordanien und Transjordanien entstanden.
Nur wenige Stunden nach der Staatsgründung erklärten mehrere Nachbarstaaten Israel den Krieg. Die Ablehnung des neuen Staates hatte sowohl politische als auch religiöse Gründe, zudem lebten und leben in seinem Gebiet viele Araber, die eigene Gebietsansprüche erheben und eine Zwei-Staaten-Lösung fordern, während radikale Gruppierungen die Zerstörung Israels anstreben. Seit seiner Gründung ist Israel immer wieder von Konflikten betroffen – sei es durch direkte militärische Auseinandersetzungen wie den Sechstagekrieg (1967) und den Jom-Kippur-Krieg (1973) oder durch Wellen terroristischer Angriffe.
Der Nahostkonflikt eskalierte zuletzt am 7. Oktober 2023, als die radikalislamische Hamas aus dem Gazastreifen heraus einen Großangriff auf Israel verübte und dabei das schwerste Massaker an Juden seit dem Holocaust verübte. Israel reagierte mit einer umfassenden Gegenoffensive in Gaza, die international heftige Reaktionen auslöste und aufgrund der zivilen Opfer sowie der Zerstörungen zu weltweiten Protesten führte.
Buchempfehlungen zum Thema Israel und Nahostkonflikt
Im Folgenden präsentiere ich Ihnen eine Auswahl hoch empfehlenswerter Sachbücher sowie einiger Romane rund um Israel. Dabei werden verschiedene zentrale Themenbereiche abgedeckt – von der allgemeinen Geschichte des jüdischen Volkes über das Judentum als Religion bis hin zum erneut eskalierenden Nahostkonflikt und weiteren Aspekten, die mit Israel und dem jüdischen Volk in Verbindung stehen.
Die empfohlenen Bücher stammen von renommierten Fachleuten und umfassen teils auch sehr erfolgreiche Bestseller.
Von Marcel Behling
Geschichte Israels und Palästinas
Die Geschichte Israels und Palästinas ist geprägt von tief verwurzelten Konflikten, Hoffnungen auf Frieden und komplexen historischen Entwicklungen. Wer die politischen, religiösen und gesellschaftlichen Hintergründe verstehen möchte, findet in gut recherchierten Sachbüchern fundierte Orientierung. Die folgende Auswahl versammelt empfehlenswerte Werke, die unterschiedliche Perspektiven beleuchten und einen differenzierten Blick auf eines der zentralen Themen des 20. und 21. Jahrhunderts ermöglichen.
Josephus Flavius: Jüdische Altertümer
Originaltitel: griechisch: Ἰουδαϊκὴ ἀρχαιολογία Ioudaïkḗ archaiología / lateinisch: Antiquitates Iudaicae
Autor: Josephus Flavius, jüdisch-hellenistischer Historiker
Die "Jüdischen Altertümer" von Josephus Flavius sind ein umfassendes historisches Werk, das die Geschichte des jüdischen Volkes von seinen biblischen Anfängen bis zur römischen Herrschaft im 1. Jahrhundert nach Christus erzählt. Josephus, selbst ein jüdischer Historiker und Zeitzeuge, schrieb dieses Werk im späten 1. Jahrhundert, um seine Kultur, Religion und Geschichte einer breiteren Öffentlichkeit, vor allem den Römern, zugänglich zu machen.
In insgesamt zwanzig Büchern zeichnet Josephus die Ursprünge Israels nach, beschreibt die Könige und Propheten, die politischen und religiösen Entwicklungen sowie die vielfältigen Konflikte, die das jüdische Volk prägten. Dabei legt er besonderen Wert darauf, die Zusammenhänge zwischen dem jüdischen Glauben und der antiken Welt darzustellen. Auch wichtige Ereignisse wie die babylonische Gefangenschaft und die persische Herrschaft finden ausführliche Erwähnung.
Das Werk ist nicht nur eine wertvolle Quelle für das Verständnis der jüdischen Geschichte und der biblischen Überlieferung, sondern bietet auch Einblicke in das Verhältnis zwischen Juden und Römern. Josephus’ Darstellung ist dabei von einer besonderen Mischung aus wissenschaftlicher Genauigkeit, persönlicher Überzeugung und politischem Kalkül geprägt. „Jüdische Altertümer“ gelten bis heute als ein zentrales Zeugnis der antiken Geschichtsschreibung und als Brücke zwischen jüdischer Tradition und römischer Welt.
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Josephus Flavius: Geschichte des Jüdischen Krieges
Originaltitel: altgriechisch: Περὶ τοῦ Ἰουδαϊκοῦ πολέμου Perì toῦ Ioudaikoῦ polémou oder Ἱστορία Ἰουδαϊκοῦ πολέμου πρὸς Ῥωμαίους Historía Ioudaikoῦ polémou pròs Rhōmaíous / lateinisch: De bello Iudaico oder Bellum Iudaicum
Autor: Josephus Flavius, jüdisch-hellenistischer Historiker
Die "Geschichte des Jüdischen Krieges" von Josephus Flavius ist ein zeitgenössisches und detailliertes Zeugnis des großen Aufstands der jüdischen Bevölkerung gegen die römische Herrschaft zwischen 66 und 73 n. Chr. Als ehemaliger jüdischer Kommandant und später römischer Bürger berichtet Josephus aus erster Hand über die dramatischen Ereignisse, die im Krieg um die Unabhängigkeit endeten, aber letztlich mit der Zerstörung Jerusalems und dem Untergang des Tempels gipfelten.
In diesem Werk beschreibt Josephus nicht nur die militärischen Auseinandersetzungen, sondern auch die inneren Spannungen innerhalb der jüdischen Gesellschaft, die Rolle radikaler Gruppen und die politischen Verstrickungen, die den Krieg prägten. Besonders eindrucksvoll ist seine Schilderung der Belagerung Jerusalems, die in einem der blutigsten Kapitel der antiken Geschichte mündete. Josephus reflektiert zudem die komplexen Loyalitäten und das Ringen um Macht, das diesen Konflikt durchzog.
Die "Geschichte des Jüdischen Krieges" ist weit mehr als ein militärischer Bericht. Sie bietet einen tiefen Einblick in die politische, religiöse und soziale Lage der jüdischen Gemeinschaft jener Zeit und zugleich eine kritische Perspektive auf das Verhältnis zwischen Juden und Römern. Das Werk gilt als unverzichtbare Quelle für das Verständnis der jüdischen Geschichte, der römischen Antike und der Wurzeln des frühen Christentums.
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Theodor Herzl: Der Judenstaat - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage
Autor: Theodor Herzl, österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Publizist und Journalist
In "Der Judenstaat" legt Theodor Herzl, der Begründer des modernen politischen Zionismus, 1896 seine visionäre Idee zur Lösung der "Judenfrage" dar. Angesichts der weit verbreiteten antisemitischen Diskriminierung und Verfolgung in Europa sieht Herzl die Gründung eines eigenen jüdischen Staates als einzige realistische Möglichkeit für das jüdische Volk, Sicherheit, Gleichberechtigung und nationale Selbstbestimmung zu erlangen.
Herzl beschreibt darin die Notwendigkeit einer organisierten politischen Bewegung, die einen jüdischen Staat auf einem geeigneten Territorium errichten soll – sei es in Palästina, Argentinien oder anderswo. Dabei legt er großen Wert auf die diplomatische und praktische Umsetzung seines Vorhabens und betont die Bedeutung internationaler Anerkennung und Unterstützung.
"Der Judenstaat" ist nicht nur ein programmatisches Manifest, sondern auch ein kraftvoller Appell an Juden weltweit, sich für ihr eigenes Schicksal einzusetzen. Herzls Werk markiert den Beginn des Zionismus als politische Bewegung und hat bis heute großen Einfluss auf die Geschichte und Identität Israels. Es bleibt ein grundlegendes Dokument zur Debatte über Nation, Selbstbestimmung und Minderheitenrechte.
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Michael Brenner: Israel - Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates - Von Theodor Herzl bis heute
Autor: Michael Brenner, deutscher Historiker
Michael Brenners "Israel – Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates" bietet eine umfassende und zugleich nuancierte Geschichte Israels von den visionären Anfängen des Zionismus bis zur Gegenwart. Der renommierte Historiker zeichnet den Weg des jüdischen Volkes von der Idee eines eigenen Staates, die Theodor Herzl im 19. Jahrhundert formulierte, über die schwierigen Gründungsjahre bis hin zu den politischen, gesellschaftlichen und militärischen Herausforderungen, denen Israel im Laufe seiner Geschichte begegnet ist.
Brenner analysiert die wechselvollen Phasen israelischer Geschichte – von der Unabhängigkeitserklärung 1948 über die Kriege mit den Nachbarstaaten bis hin zu den komplexen inneren Debatten über Identität, Religion und Demokratie. Dabei zeigt er sowohl die Errungenschaften als auch die Konflikte und Widersprüche auf, die das Land prägen. Besonderes Augenmerk gilt den vielfältigen Einwanderungswellen, der Rolle der Diaspora sowie den internationalen Beziehungen Israels.
Das Buch vermittelt ein ausgewogenes Bild zwischen dem Traum eines jüdischen Heimatlandes und der politischen Realität eines modernen Staates in einem konfliktreichen Umfeld. Es ist eine essentielle Lektüre für alle, die Israels Geschichte und Gegenwart verstehen wollen – fundiert, kritisch und eindrucksvoll erzählt.
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Gudrun Krämer: Geschichte Palästinas - Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel
Autorin: Gudrun Krämer, deutsche Islamwissenschaftlerin
Gudrun Krämers "Geschichte" bietet einen fundierten und umfassenden Überblick über die bewegte Geschichte Palästinas vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Autorin zeichnet den Wandel dieser Region nach, beginnend mit der osmanischen Herrschaft, die mehr als vier Jahrhunderte lang das gesellschaftliche, politische und religiöse Leben prägte.
Im Mittelpunkt der Darstellung steht die vielschichtige Bevölkerung Palästinas, bestehend aus Muslimen, Christen und Juden, deren Zusammenleben von einer komplexen Dynamik bestimmt war. Krämer analysiert die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen, die mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches und der zunehmenden europäischen Einflussnahme einhergingen. Besonders eingehend beleuchtet sie die wachsenden nationalistischen Bewegungen, die sich sowohl auf arabischer als auch auf jüdischer Seite entwickelten, und die zunehmenden Spannungen, die schließlich in der Gründung des Staates Israel 1948 mündeten.
Das Buch verbindet historische Fakten mit kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten und bietet so ein differenziertes Verständnis der historischen Grundlagen des Nahostkonflikts. Krämers Werk ist ein unverzichtbarer Beitrag für alle, die die komplexe Geschichte Palästinas und die Ursprünge des israelisch-palästinensischen Konflikts verstehen möchten.
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Tom Segev: Es war einmal ein Palästina - Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels
Originaltitel: One Palestine, Complete: Jews and Arabs under the British Mandate
Autor: Tom Segev, israelischer Historiker und Journalist
Tom Segevs "Es war einmal ein" beleuchtet die vielschichtige und oft widersprüchliche Geschichte Palästinas in der Zeit vor der Gründung des Staates Israel 1948. Der renommierte israelische Historiker zeichnet ein lebendiges Bild der Region, das weit über die gängigen Narrative hinausgeht, und zeigt auf, wie Juden und Araber jahrzehntelang Seite an Seite lebten, kooperierten, aber auch miteinander rangen.
Segev beschreibt die soziale, kulturelle und politische Vielfalt Palästinas unter britischem Mandat, in der verschiedene Bevölkerungsgruppen ihre Identitäten formten und nationale Bewegungen entstanden. Er erzählt von Alltagsbeziehungen, Handelsverbindungen und gemeinsamen Interessen ebenso wie von den wachsenden Konflikten, die die Grundlage für spätere Auseinandersetzungen bildeten. Dabei zeigt er, dass das damalige Palästina keineswegs ein Ort nur des Hasses oder der Unversöhnlichkeit war, sondern ein Raum komplexer Interaktionen und ambivalenter Verflechtungen.
Das Buch liefert damit eine wichtige historische Perspektive, die Verständnis für die Ursprünge des israelisch-palästinensischen Konflikts schafft, und fordert dazu auf, die Geschichte differenzierter zu betrachten. Segevs Arbeit ist ein wesentlicher Beitrag zur Neubewertung der gemeinsamen Vergangenheit von Juden und Arabern in Palästina.
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Tom Segev: Die ersten Israelis - Die Anfänge des jüdischen Staates
Originaltitel: 1949, the First Israelis
Autor: Tom Segev, israelischer Historiker und Journalist
Tom Segevs "Die ersten Israelis" zeichnet ein vielschichtiges und differenziertes Bild der Gründungsjahre Israels nach der Staatsgründung 1948. Der renommierte Historiker beschreibt, wie die ersten Jahrzehnte eines jungen und heterogenen Staates geprägt waren von großen Herausforderungen, politischen Kämpfen und gesellschaftlichen Umbrüchen.
Segev zeigt, wie unterschiedliche Einwanderergruppen mit ganz verschiedenen kulturellen und sozialen Hintergründen zusammenfanden und versuchten, eine gemeinsame nationale Identität zu formen. Gleichzeitig beleuchtet er die Spannungen zwischen verschiedenen politischen Lagern, die Konflikte mit den arabischen Nachbarstaaten sowie die schwierigen Bedingungen eines Landes, das sich im Kriegszustand befand und gleichzeitig den Aufbau einer funktionierenden Demokratie meisterte.
Das Buch vermittelt ein lebendiges Bild der frühen israelischen Gesellschaft, das von Hoffnungen, Idealen, aber auch von Konflikten und Härten geprägt ist. „Die ersten Israelis“ ist eine aufschlussreiche Analyse, die den komplexen Prozess der Staatsgründung und die Herausforderungen des jungen Staates nachvollziehbar macht und so zum besseren Verständnis der israelischen Geschichte beiträgt.
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Noam Zadoff: Geschichte Israels - Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart
Autor: Noam Zadoff, israelischer Historiker und Hochschullehrer
Noam Zadoffs "Geschichte Israels" bietet eine umfassende und gut strukturierte Darstellung der israelischen Geschichte von 1948 bis heute. Das Buch begleitet die Entwicklung Israels vom jungen, oft umkämpften Staat zu einer politisch und wirtschaftlich starken Nation im Nahen Osten.
Zadoff beschreibt die komplexen Herausforderungen, denen Israel seit seiner Gründung gegenüberstand: Kriege mit seinen Nachbarn, innergesellschaftliche Spannungen zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die vielfältigen Einwanderungswellen sowie die politische Auseinandersetzung um Frieden und Sicherheit. Dabei legt er besonderen Wert auf die Wechselwirkungen zwischen nationalen, regionalen und globalen Entwicklungen und deren Einfluss auf die israelische Gesellschaft.
Das Buch verbindet historische Ereignisse mit politischen, sozialen und kulturellen Aspekten und vermittelt so ein facettenreiches Bild Israels in seiner ganzen Vielfalt. Zadoffs „Geschichte Israels“ ist eine wichtige Einführung für alle, die die Geschichte und Gegenwart dieses vielschichtigen Landes besser verstehen wollen – fundiert, verständlich und aktuell.
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Muriel Asseburg: Palästina und die Palästinenser - Eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart
Autorin: Muriel Asseburg, deutsche Politologin
Muriel Asseburgs "Palästina und die Palästinenser" bietet eine fundierte und vielschichtige Analyse der Geschichte Palästinas und seiner Menschen seit der Katastrophe von 1948, der Nakba. Die Autorin zeichnet die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen nach, die das Leben der Palästinenser bis heute prägen.
Im Zentrum der Darstellung stehen die dramatischen Folgen der Staatsgründung Israels für die palästinensische Bevölkerung: Vertreibung, Flucht und die anhaltende Diaspora. Asseburg untersucht die verschiedenen Phasen des Widerstands und der politischen Mobilisierung, von den ersten Flüchtlingslagern bis hin zu den Intifadas und den Versuchen, durch Verhandlungen eine Lösung des Konflikts zu erreichen. Dabei beleuchtet sie auch die Rolle externer Akteure und die komplexen innerpalästinensischen Dynamiken, die den Friedensprozess erschweren.
Das Buch vermittelt ein differenziertes Bild der palästinensischen Geschichte und Identität und macht die anhaltenden Konflikte und Herausforderungen nachvollziehbar. Asseburgs Werk ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die den Nahostkonflikt aus der Perspektive der Palästinenser verstehen möchten – gründlich, ausgewogen und eindringlich.
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Der Nahostkonflikt (Kompakte Einführungen)
Der Nahostkonflikt gehört zu den komplexesten und am längsten andauernden politischen Konflikten der Gegenwart. Wer sich einen ersten Überblick verschaffen will, findet in gut geschriebenen, kompakten Einführungen einen verständlichen Zugang zu den historischen Wurzeln, zentralen Akteuren und aktuellen Entwicklungen. Die folgende Sachbuch-Bestenliste versammelt empfehlenswerte Einstiegswerke für alle, die fundiertes Wissen ohne Vorwissen suchen.
Muriel Asseburg und Jan Busse: Der Nahostkonflikt - Geschichte, Positionen, Perspektiven
Autoren: Muriel Asseburg, deutsche Politologin / Jan Busse, deutscher wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr München
Muriel Asseburg und Jan Busse bieten mit "Der Nahostkonflikt" eine kompakte Einführung in einen der komplexesten und am längsten andauernden Konflikte der Gegenwart. Das Buch zeichnet die historische Entwicklung des Nahostkonflikts von seinen Ursprüngen im späten 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit nach und beleuchtet dabei zentrale Ereignisse, Akteure und Wendepunkte.
Die Autoren analysieren die politischen, religiösen und gesellschaftlichen Hintergründe, die zu Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern geführt haben, und stellen die verschiedenen Standpunkte und Interessen der Konfliktparteien dar. Dabei berücksichtigen sie auch die Rolle internationaler Akteure sowie die Auswirkungen regionaler und globaler Entwicklungen auf die Dynamik des Konflikts.
Besonderes Gewicht legen Asseburg und Busse auf die aktuellen Herausforderungen und mögliche Perspektiven für eine friedliche Lösung. Das Buch ist ein wichtiger Leitfaden für alle, die den Nahostkonflikt differenziert verstehen wollen – ausgewogen, informativ und zukunftsorientiert.
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Carsten Schliwski: Nahostkonflikt
Autor: Carsten Schliwski, deutscher Lehrbeauftragter für jüdische und islamische Religionsgeschichte
Carsten Schliwskis "Nahostkonflikt" bietet eine prägnante und zugleich tiefgehende Einführung in einen der komplexesten politischen Konflikte der Gegenwart. Das Buch zeichnet die historischen Wurzeln des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern nach und erklärt die entscheidenden Ereignisse, die die Region seit Ende des 19. Jahrhunderts geprägt haben.
Schliwski beleuchtet die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven der Konfliktparteien und zeigt, wie historische Traumata, religiöse Überzeugungen und politische Machtansprüche untrennbar miteinander verwoben sind. Dabei behandelt er zentrale Themen wie die Gründung des Staates Israel, die Nakba, die Besetzung der palästinensischen Gebiete, sowie die wiederholten Kriege und Friedensbemühungen.
Darüber hinaus analysiert das Buch die Rolle internationaler Akteure und die globalen Auswirkungen des Nahostkonflikts. „Nahostkonflikt“ von Carsten Schliwski bietet eine ausgewogene und verständliche Übersicht, die sowohl Einsteigern als auch Interessierten mit Vorkenntnissen hilft, die Vielschichtigkeit dieses anhaltenden Konflikts besser zu erfassen.
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Rolf Steininger: Der Nahostkonflikt
Autor: Rolf Steininger, deutsch-österreichischer Historiker und emeritierter Universitätsprofessor für Zeitgeschichte
Rolf Steiningers "Der Nahostkonflikt" bietet eine fundierte und übersichtliche Darstellung eines der komplexesten und langwierigsten Konflikte der modernen Geschichte. Das Buch führt den Leser von den historischen Wurzeln im späten 19. Jahrhundert bis zu den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart. Steininger zeigt, wie die Gründung des Staates Israel 1948, die Vertreibung und Flucht der Palästinenser sowie die zahlreichen Kriege und Auseinandersetzungen die Region nachhaltig geprägt haben.
Besonderes Augenmerk legt der Autor auf die vielschichtigen Interessen der beteiligten Akteure, darunter israelische, palästinensische und internationale Parteien. Dabei analysiert er die verschiedenen Friedensinitiativen und deren scheiternde Versuche, eine dauerhafte Lösung zu finden. Steininger vermittelt ein ausgewogenes Bild, das die historischen und politischen Hintergründe ebenso berücksichtigt wie die gesellschaftlichen Folgen und die anhaltenden Spannungen.
Das Buch ist eine wichtige Orientierungshilfe für alle, die den Nahostkonflikt verstehen möchten. Es verbindet wissenschaftliche Genauigkeit mit verständlicher Darstellung und macht so die Komplexität eines schwierigen Themas zugänglich und nachvollziehbar.
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Der Nahostkonflikt (Ausführlichere Werke)
Der Nahostkonflikt ist ein historisch tief verwurzelter, vielschichtiger Konflikt mit religiösen, politischen und gesellschaftlichen Dimensionen. Wer sich intensiver mit seinen Ursachen, Entwicklungen und Perspektiven befassen möchte, braucht fundierte und gut recherchierte Sachbücher. Die folgende Bestenliste präsentiert ausführliche Werke, die den Konflikt differenziert und tiefgehend beleuchten – für alle, die Hintergründe verstehen statt nur Schlagzeilen lesen wollen.
Michael Wolffsohn: Wem gehört das Heilige Land? - Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern
Autor: Michael Wolffsohn, deutscher Historiker und Publizist
Michael Wolffsohns "Wem gehört das Heilige Land?" beleuchtet die jahrhundertealten und tief verwurzelten Ursachen des Nahostkonflikts. Der Autor setzt sich umfassend mit der Geschichte Palästinas auseinander und zeigt, wie religiöse, kulturelle und politische Faktoren das Verhältnis zwischen Juden und Arabern bis heute prägen.
Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Anspruch auf das Heilige Land, das sowohl für Juden als auch für Muslime und Christen eine immense spirituelle und historische Bedeutung besitzt. Wolffsohn zeichnet die Entwicklungen nach, die von der osmanischen Herrschaft über die zionistische Bewegung bis zur Gründung Israels und den darauffolgenden Kriegen führten. Dabei betrachtet er sowohl die Perspektiven der jüdischen als auch der arabischen Seite und analysiert, wie Nationalismus, Religion und kollektive Erinnerungen den Konflikt verstärken.
Das Buch verbindet historische Fakten mit aktuellen politischen Debatten und liefert damit ein differenziertes Verständnis für die anhaltenden Auseinandersetzungen. Wolffsohn gelingt es, die Komplexität und Emotionalität dieses Streits nachvollziehbar zu machen und regt zur reflektierten Auseinandersetzung mit einem der zentralen Konflikte unserer Zeit an.
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Dieter Vieweger: Streit um das Heilige Land - Was jeder vom israelisch-palästinensischen Konflikt wissen sollte
Autor: Dieter Vieweger, deutscher Archäologe und Theologe (Alttestamentler)
Dieter Viewegers "Streit um das Heilige Land" bietet eine kompakte und dennoch umfassende Einführung in einen der schwierigsten Konflikte der Gegenwart. Das Buch erklärt die historischen Hintergründe, die zur Entstehung des Nahostkonflikts geführt haben, und beleuchtet die komplexen politischen, religiösen und sozialen Faktoren, die bis heute Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern hervorrufen.
Vieweger zeichnet den Weg von den Ursprüngen im späten 19. Jahrhundert über die Mandatszeit, die Staatsgründung Israels und die Vertreibung vieler Palästinenser nach, bis hin zu den fortwährenden Konflikten und gescheiterten Friedensbemühungen. Dabei legt er Wert darauf, die Perspektiven beider Seiten ausgewogen darzustellen und die unterschiedlichen Narrative verständlich zu machen.
Das Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich einen fundierten Überblick verschaffen möchten, ohne von der Komplexität des Themas überwältigt zu werden. Mit klarer Sprache und sachlicher Analyse hilft "Streit um das Heilige Land" dabei, die Ursachen und Dynamiken eines der zentralen Konflikte der internationalen Politik besser zu verstehen.
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Drittes Reich und Holocaust
Das Dritte Reich und der Holocaust gehören zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte. Umso wichtiger ist es, sich mit den historischen Fakten, den Ursachen und den unermesslichen Folgen dieser Zeit auseinanderzusetzen. Die folgende Bücherliste versammelt fundierte, eindringliche und gut lesbare Sachbücher sowie Erfahrungsberichte von Opfern, die helfen, das NS-Regime und den Völkermord an den europäischen Juden besser zu verstehen – und das Erinnern lebendig zu halten.
Anne Frank: Tagebuch
Originaltitel: Het Achterhuis
Autorin: Anne Frank, niederländisch-deutsches Mädchen
Das Tagebuch der Anne Frank ist ein bewegendes Zeugnis aus einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte. Zwischen 1942 und 1944 schrieb das junge jüdische Mädchen aus Amsterdam, versteckt vor der nationalsozialistischen Verfolgung, persönliche Einträge, die ihre Hoffnungen, Ängste und Träume eindrucksvoll dokumentieren. Das Tagebuch beginnt, als Anne 13 Jahre alt ist, und begleitet sie durch die Monate im sogenannten Hinterhaus, einem Versteck, das sie zusammen mit ihrer Familie und weiteren Personen vor der Deportation bewahren sollte.
Anne Frank gelingt es, mit bemerkenswerter Offenheit und Sensibilität ihre innere Welt und die schwierige äußere Lage zu schildern. Ihr Tagebuch spiegelt den Alltag unter extremen Bedingungen, das Zusammenleben auf engem Raum und die Angst vor Entdeckung wider, aber auch die Sehnsucht nach Freiheit und Normalität. Gleichzeitig zeigt sich darin das Ringen eines heranwachsenden Mädchens um Identität und Selbstverständnis.
Das Tagebuch ist weit mehr als eine historische Quelle – es ist ein eindrucksvolles menschliches Dokument, das weltweit als Mahnung gegen Hass und Intoleranz gilt. Annes Worte haben Generationen berührt und erinnern an die unermesslichen Folgen von Krieg und Verfolgung.
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Viktor E. Frankl: ... trotzdem Ja zum Leben sagen - Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager
Autor: Viktor E. Frankl, österreichischer Neurologe und Psychiater
Viktor E. Frankls "… trotzdem Ja zum Leben sagen" ist ein tiefgründiges und bewegendes Zeugnis seiner Zeit in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Als erfahrener Psychiater und Neurologe beschreibt Frankl eindrucksvoll, wie Menschen unter extremen Bedingungen überleben und Sinn im Leiden finden können. Das Buch verbindet autobiografische Erinnerungen mit einer grundlegenden psychologischen Analyse der menschlichen Existenz und des Überlebenswillens.
Frankl schildert die brutalen Lebensumstände im Lager, den Verlust von Angehörigen und die ständige Bedrohung durch Tod und Verzweiflung. Trotz dieser Herausforderungen entdeckt er, dass selbst in der ausweglosesten Situation die Möglichkeit besteht, dem Leben einen Sinn zu geben – sei es durch innere Haltung, die Hoffnung auf Wiedersehen oder die bewusste Entscheidung für Menschlichkeit. Seine Erfahrungen führten ihn zur Entwicklung der Logotherapie, einer Therapieform, die auf der Sinnsuche basiert und Menschen dabei unterstützt, selbst in Krisen positive Perspektiven zu finden.
"… trotzdem Ja zum Leben sagen" ist weit mehr als ein Bericht über das Grauen des Holocaust. Es ist ein kraftvolles Plädoyer für die Resilienz des menschlichen Geistes und ein Aufruf, auch in den dunkelsten Stunden Lebensmut zu bewahren und Sinn zu entdecken.
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Elie Wiesel: Die Nacht
Originaltitel: La Nuit
Autor: Elie Wiesel, rumänisch-US-amerikanischer Schriftsteller
Elie Wiesels "Die Nacht" ist ein eindringliches autobiografisches Zeugnis über die Gräuel des Holocausts, das die verstörenden Erfahrungen des jungen Autors in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern schildert. Der Bericht beginnt mit der jüdischen Kindheit in Sighet, einer kleinen Stadt in Transsilvanien, und verfolgt die Deportation Wiesels und seiner Familie in das berüchtigte Lager Auschwitz-Birkenau sowie später in das Lager Buchenwald.
Wiesel erzählt schonungslos vom Verlust der Unschuld, von der Vernichtung seiner Familie und dem unvorstellbaren Leid, das er und andere Häftlinge ertragen mussten. "Die Nacht" beschreibt den brutalen Alltag, die permanente Angst vor Tod und Gewalt sowie den Zerfall von Glauben und Menschlichkeit unter unmenschlichen Bedingungen. Zugleich reflektiert der Autor die existenziellen Fragen nach Gott, Moral und dem Überleben in einer Welt, die von Grausamkeit geprägt ist.
Dieses Werk gilt als eines der wichtigsten literarischen Dokumente über den Holocaust. "Die Nacht" öffnet dem Leser eine Tür zu einer dunklen Epoche der Geschichte, macht das Leid greifbar und mahnt eindringlich, die Erinnerung wachzuhalten, um solchen Schrecken niemals wieder zuzulassen.
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Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung - Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus
Autor: Natan Sznaider, israelischer Soziologe
In "Fluchtpunkte der Erinnerung" widmet sich der Soziologe Natan Sznaider der Frage, wie Holocaust und Kolonialismus in der globalen Erinnerungskultur miteinander verwoben sind – und wie sie heute politisch verhandelt werden. Er untersucht, wie sich verschiedene Erinnerungsnarrative überschneiden, ergänzen oder auch konkurrieren, etwa in Debatten um die Singularität der Schoah, die Anerkennung kolonialer Gewalt oder die Rolle des Westens in der Aufarbeitung beider Verbrechen.
Sznaider analysiert eindrucksvoll, wie sich in Europa, Israel, Afrika und Nordamerika unterschiedliche Erinnerungspolitiken entwickelt haben und welche Spannungen sich dabei ergeben. Er zeigt, dass Erinnerung keine feste Größe ist, sondern sich im Dialog, in Auseinandersetzung und oft auch im Streit formt. Der Autor warnt zugleich vor politischen Vereinfachungen, die entweder den Holocaust relativieren oder den Kolonialismus ausblenden. Stattdessen plädiert er für eine plurale Erinnerungskultur, die der Komplexität historischer Gewalt gerecht wird.
"Fluchtpunkte der Erinnerung" ist ein hochaktuelles und intellektuell anregendes Buch, das sich in die kontrovers geführten Diskussionen um Erinnerung, Identität und Gerechtigkeit einschaltet. Es richtet sich an Leser, die sich für die ethischen und politischen Dimensionen von Geschichtsbewusstsein interessieren – und verstehen wollen, warum unsere Erinnerung heute globaler, aber auch konflikthafter ist als je zuvor.
Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2022.
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Der Geheimdienst Mossad
Der israelische Geheimdienst Mossad gilt als einer der effektivsten und zugleich geheimnisvollsten Nachrichtendienste der Welt. Seine Operationen reichen von spektakulären Entführungen bis hin zu gezielten Ausschaltungen und komplexen Spionageeinsätzen. Die folgende Sachbuch-Bestenliste bietet spannende, fundierte und oft aufwendig recherchierte Einblicke in die Geschichte, Strategien und Missionen des Mossad – zwischen politischer Realität und verdecktem Krieg.
Ronen Bergman: Der Schattenkrieg - Israel und die geheimen Tötungskommandos des Mossad
Originaltitel: Rise and Kill First - The Secret History of Israel's Targeted Assassinations
Autor: Ronen Bergman, israelischer Investigativjournalist und Geheimdienstexperte
In "Der Schattenkrieg" legt der israelische Journalist Ronen Bergman eine umfassende und aufwendig recherchierte Geschichte der geheimsten Operationen Israels vor – von den Anfängen des Staates bis in die Gegenwart. Basierend auf über tausend Interviews mit hochrangigen Geheimdienstmitarbeitern und auf bisher unveröffentlichten Dokumenten, gewährt das Buch tiefe Einblicke in die verdeckten Aktivitäten von Mossad, Schin Bet und militärischer Aufklärungseinheit Aman.
Bergman zeichnet detailliert nach, wie Israel gezielte Ausschaltungen als strategisches Instrument zur Abwehr von Terrorismus und zur Sicherung nationaler Interessen entwickelte – und wie dieses Mittel im Laufe der Jahrzehnte systematisch perfektioniert wurde. Im Zentrum stehen Angriffe auf palästinensische Führer, iranische Wissenschaftler, syrische Waffenlieferanten und andere Gegner des Staates Israel. Dabei zeigt Bergman nicht nur technische Abläufe und spektakuläre Einsätze, sondern thematisiert auch die moralischen, politischen und juristischen Dimensionen dieser Praxis.
"Der Schattenkrieg" ist ein fesselndes, mit großer Sachkenntnis geschriebenes Werk, das wie ein Spionageroman anmutet – und doch auf harten Fakten basiert. Es wirft ein Schlaglicht auf eine Welt im Verborgenen und stellt unbequeme Fragen nach den Grenzen von Sicherheit, Recht und Ethik. Ein aufrüttelndes Buch für alle, die sich für Geheimdienste, den Nahostkonflikt und die Realität moderner Kriegsführung interessieren.
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Die Religion Judentum
Das Judentum ist eine der ältesten monotheistischen Religionen der Welt – reich an Geschichte, Tradition und geistiger Tiefe. Die hier vorgestellten Sachbücher bieten fundierte Einführungen und vertiefende Einblicke in religiöse Praxis, Theologie, Feste, Texte und kulturelle Entwicklungen. Eine vielseitige Auswahl für alle, die das Judentum besser verstehen möchten – historisch, spirituell und im heutigen Kontext.
Martin Buber: Die Erzählungen der Chassidim
Autor: Martin Buber, österreichisch-israelischer Religionsphilosoph
In "Die Erzählungen der Chassidim" versammelt Martin Buber eine einzigartige Auswahl an Geschichten aus der Welt des osteuropäischen Chassidismus. Diese Sammlung, erstmals 1949 erschienen, gilt als literarisches wie spirituelles Hauptwerk Bubers und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen jüdischer Erzähltradition. Im Mittelpunkt stehen die legendären Zaddikim – die chassidischen "Gerechten" –, deren Worte, Handlungen und Begegnungen in oft kurzen, eindringlichen Episoden überliefert sind.
Buber gelingt es, diese mündlich tradierten Erzählungen nicht nur zu bewahren, sondern sie in eine poetische und zugleich zugängliche Sprache zu übersetzen, die ihre spirituelle Tiefe ebenso wie ihre menschliche Wärme zum Ausdruck bringt. Die Geschichten handeln von Demut, Gottvertrauen, Wundern, innerer Einkehr und tätiger Nächstenliebe – doch sie entziehen sich dogmatischen Auslegungen. Vielmehr laden sie dazu ein, Lebensweisheiten zu erspüren und eigene Fragen an das Dasein, die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu stellen.
Die Sammlung ist in drei Teile gegliedert: Geschichten von den Gründergestalten, Erzählungen aus verschiedenen chassidischen Schulen sowie ein abschließender Teil mit thematisch geordneten Anekdoten. "Die Erzählungen der Chassidim" sind ein zeitloses Werk mystischer Volksfrömmigkeit, das religiöse Tiefe, philosophische Reflexion und erzählerische Kraft auf einzigartige Weise verbindet. Ein Buch, das zum Verweilen und Wiederlesen einlädt.
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Joseph Croitoru: Al-Aqsa oder Tempelberg - Der ewige Kampf um Jerusalems heilige Stätten
Autor: Joseph Croitoru, deutscher Historiker und freier Journalist
In seinem Buch "Al-Aqsa oder Tempelberg" analysiert der Historiker und Publizist Joseph Croitoru einen der symbolträchtigsten und zugleich umstrittensten Orte des Nahostkonflikts. Der Tempelberg – von Muslimen als al-Ḥaram aš-Šarīf, das "edle Heiligtum", verehrt – ist nicht nur religiös aufgeladen, sondern politisch hochbrisant. Er ist für Juden, Christen und Muslime ein heiliger Ort, dessen Geschichte tief in die religiösen Narrative aller drei monotheistischen Religionen eingeschrieben ist.
Croitoru zeichnet die komplexe historische Entwicklung dieses Ortes von der Antike bis in die Gegenwart nach. Er schildert die religiöse Bedeutung des Tempelbergs für das Judentum – als Stätte des einstigen Tempels –, ebenso wie seine zentrale Rolle im Islam als Ort der Himmelfahrt Mohammeds. Dabei legt er ein besonderes Augenmerk auf die Wandlungen im politischen Diskurs, etwa wie der Tempelberg zur Projektionsfläche nationalistischer, identitätsstiftender und ideologischer Interessen wurde – sowohl in der israelischen Gesellschaft als auch auf palästinensischer Seite.
Das Buch zeigt auf, wie eng Religion und Politik in Jerusalem miteinander verflochten sind und wie diese Verbindung den Konflikt um die heiligen Stätten immer wieder neu entfacht. Croitorus Analyse ist fundiert, sachlich und differenziert – ein unverzichtbarer Beitrag zum Verständnis eines der zentralen Streitpunkte im israelisch-palästinensischen Konflikt.
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Islamismus
Islamismus ist eine politische Ideologie, die den Islam als Grundlage für Staat und Gesellschaft sieht – oft verbunden mit radikalen Strömungen und globalen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Die hier ausgewählten Sachbücher bieten fundierte Hintergründe zu Geschichte, Vordenkern, Organisationen und aktuellen Entwicklungen. Sie helfen, ein differenziertes Verständnis für die Ursachen, Ziele und Wirkungsweisen islamistischer Bewegungen zu gewinnen.
Tilman Seidensticker: Islamismus - Geschichte, Vordenker, Organisationen
Autor: Tilman Seidensticker, deutscher Islamwissenschaftler
In seinem Buch "Islamismus – Geschichte, Vordenker, Organisationen" bietet der Islamwissenschaftler Tilman Seidensticker einen fundierten und sachlich-nüchternen Überblick über die ideologischen Grundlagen, historischen Entwicklungen und organisatorischen Strukturen des Islamismus. Er zeichnet die Entstehung islamistischer Bewegungen seit dem frühen 20. Jahrhundert nach, angefangen bei den Muslimbrüdern in Ägypten bis hin zu aktuellen Gruppierungen wie al-Qaida und dem sogenannten Islamischen Staat. Dabei geht es ihm nicht um plakative Alarmrufe, sondern um eine differenzierte Darstellung der verschiedenen Strömungen, Motive und Ziele islamistischer Akteure.
Seidensticker beleuchtet die zentralen Vordenker wie Hasan al-Bannā, Sayyid Qutb oder Abul Ala Maududi und analysiert, wie deren Ideen religiöse, gesellschaftliche und politische Konzepte verschränken. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Spannungsfeld zwischen westlicher Moderne und islamistischer Gesellschaftsutopie, zwischen politischem Aktivismus, gewaltsamem Dschihad und missionarischer Strategie.
Das Buch behandelt sowohl die ideologischen Hintergründe als auch die organisatorischen Ausprägungen – von politischen Parteien über soziale Bewegungen bis hin zu terroristischen Netzwerken. Seidenstickers Darstellung ist kompakt, klar strukturiert und basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen. Damit bietet das Werk einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis eines vielschichtigen Phänomens, das bis heute weltpolitische Relevanz besitzt.
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Romane
Romane mit Bezug zu Israel eröffnen vielfältige Einblicke in Geschichte, Gesellschaft und Alltag dieses besonderen Landes. Die ausgewählten Bücher erzählen von persönlichen Schicksalen, politischen Konflikten und kulturellen Begegnungen – mal berührend, mal spannend, oft tiefgründig. Diese Liste lädt dazu ein, Israel aus unterschiedlichen Perspektiven literarisch zu entdecken.
David Grossman: Eine Frau flieht vor einer Nachricht
Originaltitel: אשה בורחת מבשורה
Autor: David Grossman, israelischer Schriftsteller und Friedensaktivist
In "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" erzählt David Grossman die bewegende Geschichte von Noa, einer Frau, die sich plötzlich mit der unerwarteten Nachricht auseinandersetzen muss, dass ihr Sohn im Militärdienst vermisst wird. Dieses dramatische Ereignis setzt eine innere Reise in Gang, die Noa durch Trauer, Angst und Hoffnung führt. Grossman versteht es meisterhaft, die emotionale Zerbrechlichkeit und zugleich die innere Stärke seiner Protagonistin darzustellen.
Das Buch bietet dabei weit mehr als eine persönliche Schicksalsgeschichte: Es reflektiert über die gesellschaftlichen und politischen Verflechtungen des israelisch-palästinensischen Konflikts, die immer wieder individuelle Leben auf tragische Weise berühren. Noas Flucht vor der Nachricht ist auch eine Flucht vor der allgegenwärtigen Gewalt und dem unaufhörlichen Schmerz, der viele Familien im Nahostkonflikt prägt.
David Grossmans einfühlsamer Stil macht die Leserinnen und Leser Zeugen einer tief menschlichen Erfahrung, die zugleich universelle Fragen über Verlust, Liebe und das Ringen um Hoffnung aufwirft. "Eine Frau flieht vor einer Nachricht" ist ein kraftvolles Plädoyer für Frieden und Verständnis in einer zerrissenen Welt.
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Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis
Originaltitel: סיפור על אהבה וחושך
Autor: Amos Oz, israelischer Schriftsteller, Journalist und Intellektueller
In "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" erzählt Amos Oz in autobiografischer Form seine Kindheit und Jugend im Jerusalemer Mandatsgebiet kurz vor und nach der Staatsgründung Israels. Das Buch ist eine eindrucksvolle Mischung aus Familiengeschichte, persönlicher Erinnerung und historischer Reflexion. Oz berichtet von seiner behüteten Kindheit in einem von Intellektuellen geprägten Haushalt, vom frühen Verlust seiner Mutter und den Herausforderungen, die der Nahostkonflikt mit sich brachte.
Gleichzeitig zeichnet er ein tiefgründiges Bild der gesellschaftlichen und politischen Umbrüche, die das junge Israel prägten, und thematisiert die Schattenseiten des Nationalismus, die Spannungen und die Gewalt, die auch sein Leben begleiteten. Das Werk ist geprägt von einer poetischen Sprache und großer Emotionalität, die das Persönliche und das Historische miteinander verbindet.
"Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" ist weit mehr als eine Biografie – es ist eine bewegende Meditation über Erinnerung, Verlust, Identität und die Suche nach Frieden in einer konfliktreichen Welt. Amos Oz gelingt es, das Universelle im Persönlichen sichtbar zu machen und den Leser tief zu berühren.
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Zeruya Shalev: Schicksal
Autorin: Zeruya Shalev, israelische Schriftstellerin
Originaltitel: Pelia
In "Schicksal" von Zeruya Shalev verknüpfen sich die Lebenswege von Atara und Rachel, zwei Frauen aus verschiedenen Generationen, durch familiäre und historische Bande. Atara, die in ihrer zweiten Ehe mit Alex und mit dem Rückzug ihres traumatisierten Sohnes, eines ehemaligen Elitesoldaten, kämpft, sucht Antworten in der Vergangenheit ihrer Familie. Sie wendet sich an Rachel, die erste Frau ihres Vaters, die im Unabhängigkeitskampf Israels aktiv war und eine geheimnisvolle Figur ihrer Kindheit darstellt.
Der Roman beleuchtet die Spannungen zwischen persönlichen und politischen Brüchen, die Last von Geschichte und familiären Geheimnissen, die bis in die Gegenwart nachwirken. Mit psychologischem Feingefühl und literarischer Kraft erzählt Shalev von Schuld, Trauma und der Suche nach Versöhnung in einer von Konflikten geprägten Gesellschaft.
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Lavie Tidhar: Maror
Autor: Lavie Tidhar, israelischer Science-Fiction- und Fantasy-Schriftsteller
Monumentaler und düsterer Roman, der die schwierige Geschichte Israels zwischen 1974 und 2008 als Thriller-Epos erzählt. Hierzu stellt er diverse Episoden vor, in denen es etwa um eine Autobombe in Tel Aviv, einen Diamantenraub in Haifa, den Bürgerkrieg im Libanon, einen Doppelmord in den USA oder den Drogenkrieg im kolumbianischen Dschungel geht. Was all diese Ereignisse verknüpft, das weiß allein Chief Inspector Cohen, der Israel liebt und alles dafür tut, die Interessen des Landes zu schützen. Dabei handelt es sich tatsächlich um wahre Ereignisse im Kampf um die Seele des kleinen Staates.
Der Titel der Erzählung bezieht sich übrigens auf die bitteren Kräuter, die die Israeliten beim Pessach-Mahl zu sich nehmen. Hierdurch sollen sie regelmäßig an die Bitterkeit der Sklaverei, die sie in Ägypten ertragen mussten, erinnert werden. Jene Kräuter symbolisieren auch die hier erzählte bitter-brutale Realität der jüngsten Geschichte Israels und einer Welt voller Krieg, Gewalt, Korruption, Geheimdienst-Operationen und Verbrechen.
Auch Tobias Gohlis von "Deutschlandfunk Kultur" schmecken die einzelnen Episoden sehr bitter, da sie alttestamentarisch voller Zorn und Hass daherkommen. Für ihn gehört Maror schon jetzt zu den ganz großen Epen der Kriminalliteratur. Für Florian Schmid von "der Freitag" ein rauschhafter Roman, der das Genre genauso wie die gängige Geschichtsschreibung rund um Israel auf den Kopf stellt. Und für Ulrich Noller von "WDR 5" ein richtiger Paukenschlag, vielleicht sogar der Krimi des Jahres.
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Jugendbücher
Jugendbücher mit Bezug zu Israel bieten jungen Leserinnen und Lesern spannende Geschichten und wichtige Einblicke in die Geschichte, Kultur und den Alltag des Landes. Die ausgewählten Titel erzählen von Freundschaft, Identität und Konflikten und machen komplexe Themen auf altersgerechte Weise zugänglich.
Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem
Autorin: Anja Reumschüssel, deutsche Journalistin und Publizistin
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
In dem Jugendbuch "Über den Dächern von Jerusalem" verwebt Anja Reumschüssel zwei zeitlich auseinanderliegende Geschichten, die durch persönliche Schicksale die Geschichte des Nahostkonflikts von seinen Anfängen bis in die Gegenwart lebendig machen. Im Jahr 1947/48 begegnen sich die junge Jüdin Tessa, die als Halbwaise nach Jerusalem kommt, und Mo, ein arabischer Junge, der seinen Vater durch einen Terroranschlag verloren hat. Zwischen ihnen entsteht eine vorsichtige Freundschaft, doch die Wirren der Staatsgründung Israels trennen ihre Wege.
Parallel dazu erzählt die Geschichte von 2023, in der die 18-jährige Anat, frisch aus dem Wehrdienst, im Westjordanland auf Karim trifft, einen jungen Palästinenser. Trotz der anfänglichen Angst kommen sie ins Gespräch und entdecken unerwartete Gemeinsamkeiten, die ihre Vorurteile in Frage stellen.
Das Buch verbindet auf einfühlsame Weise historische Ereignisse mit den persönlichen Erlebnissen der Protagonisten und zeigt die komplexen Hintergründe des Konflikts. Dabei verzichtet es auf Schuldzuweisungen und bietet stattdessen einen nachvollziehbaren Einblick in die Gewaltspirale und deren Auswirkungen auf junge Menschen und ihre Familien. So gelingt es Reumschüssel, den Nahostkonflikt greifbar und verständlich darzustellen.
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Sonstige Bücher
Diese Liste versammelt lesenswerte Bücher über Israel und den Nahostkonflikt, die sich nicht eindeutig einer bestimmten Kategorie wie Sachbuch, Roman oder Biografie zuordnen lassen – aber dennoch einen klaren Bezug zu Israel haben. Sie eröffnen ungewöhnliche Perspektiven, erzählen persönliche Geschichten oder hinterfragen gängige Narrative. Eine vielseitige Auswahl für alle, die das Land und seine Konflikte besser verstehen möchten.
Richard C. Schneider: Die Sache mit Israel - Fünf Fragen zu einem komplizierten Land
Autor: Richard C. Schneider, deutscher Journalist, Autor und Dokumentarfilmer
In "Die Sache mit Israel" nimmt Richard C. Schneider den Leser mit auf eine verständliche und differenzierte Reise durch die Geschichte, Politik und Gesellschaft Israels. Das Buch gliedert sich um fünf zentrale Fragen, die helfen, das komplexe Land besser zu verstehen: Ist Israel eine Demokratie? Ist Israel ein Apartheidstaat? Ist Kritik an Israel antisemitisch? Ist Israel ein fundamentalistischer Staat? Gehört Palästina den Palästinensern?
Schneider beleuchtet die historischen Hintergründe von der Staatsgründung 1948 über die Einwanderungswellen bis hin zu den politischen Herausforderungen der Gegenwart. Dabei zeigt er auf, wie tief verwoben religiöse, ethnische und nationale Identitäten das gesellschaftliche Gefüge prägen und welche Spannungen daraus entstehen.
Besonderes Augenmerk gilt den politischen Institutionen Israels und ihrem Einfluss auf das tägliche Leben, aber auch auf die konfliktreichen Beziehungen zu den Nachbarstaaten und den Palästinensern. Schneider erklärt zudem, wie der Nahostkonflikt Israel international positioniert und welchen Herausforderungen sich das Land in Zukunft stellen muss.
Das Buch zeichnet sich durch seine klare Sprache aus und bietet damit sowohl Einsteigern als auch Interessierten mit Grundwissen eine fundierte Orientierungshilfe zu einem der vielschichtigsten Länder der Welt.
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Meron Mendel: Über Israel reden - Eine deutsche Debatte
Autor: Meron Mendel, israelisch-deutscher Pädagoge und Professor für Soziale Arbeit
In "Über Israel reden" setzt sich Meron Mendel mit der komplexen und oft kontrovers geführten Diskussion über Israel in Deutschland auseinander. Als langjähriger Experte für Antisemitismus und Bildungsarbeit beleuchtet Mendel die verschiedenen Perspektiven, die in der deutschen Öffentlichkeit auf Israel gerichtet sind, und analysiert, wie historische Schuld, politische Einstellungen und gesellschaftliche Debatten das Bild Israels prägen.
Das Buch untersucht die Spannungen zwischen solidarischer Unterstützung Israels, kritischer Auseinandersetzung mit dessen Politik und der Wahrnehmung antisemitischer Tendenzen. Mendel zeigt, wie schwer es oft fällt, eine ausgewogene, differenzierte Haltung zu finden, ohne in einseitige oder emotional überladene Positionen zu verfallen. Dabei thematisiert er auch den Einfluss des Nahostkonflikts auf die deutsche Gesellschaft und den Umgang mit Antisemitismus und Israelkritik.
Mendel fordert einen offenen und ehrlichen Diskurs, der auf Fakten basiert und Raum für unterschiedliche Meinungen lässt, ohne dabei antisemitische Untertöne zu dulden. Sein Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die verstehen wollen, warum die Debatte um Israel in Deutschland so emotional geführt wird, und die eine sachliche Auseinandersetzung fördern möchten.
"Über Israel reden" ist ein wichtiger Beitrag zur deutschen Israel-Debatte, der zur Versachlichung und Verständigung anregen will – ein Buch für alle, die sich mit der schwierigen Beziehung zwischen Deutschland und Israel auseinandersetzen wollen.
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Saul Friedländer: Blick in den Abgrund - Ein israelisches Tagebuch
Autor: Saul Friedländer, israelischer Historiker und Publizist
In seinem Buch "Blick in den Abgrund" legt der renommierte Historiker Saul Friedländer eine persönliche, reflektierte und eindringliche Auseinandersetzung mit der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Israels in den Jahren 2022 und 2023 vor. Der in Kalifornien lebende Holocaust-Überlebende dokumentiert in tagebuchartigen Einträgen seine Beobachtungen und Gedanken über einen Zeitraum, in dem das Land in eine tiefe innenpolitische Krise gerät.
Ausgangspunkt seiner Aufzeichnungen ist die geplante Justizreform der rechtsreligiösen Regierung unter Benjamin Netanjahu, die das demokratische Gleichgewicht Israels grundlegend zu verschieben droht. Friedländer analysiert die daraus resultierenden Massenproteste und die Spaltung der Gesellschaft mit der analytischen Schärfe eines Historikers – aber auch mit der persönlichen Sorge eines engagierten Staatsbürgers. Immer wieder stellt er Bezüge zur Geschichte des Judentums und zur eigenen Biografie her. So wird sein Tagebuch auch zu einem Nachdenken über die Fragilität demokratischer Ordnungen und den moralischen Zustand einer Gesellschaft.
"Blick in den Abgrund" ist kein wissenschaftliches Werk im klassischen Sinne, sondern ein zutiefst subjektiver und zugleich klarsichtiger Kommentar zur Gegenwart Israels. Friedländers Buch ist ein bewegendes, kritisches und wichtiges Zeugnis einer Zeit, in der sich Israels Selbstverständnis neu verhandelt.
Für die "Süddeutsche Zeitung" könnten Friedländers Gedanken über die Fehlentwicklungen unter Netanjahu und sein dargelegter Ausblick eine Blaupause für mögliche Friedenslösungen der Zukunft liefern.
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