Die Vereinigten Staaten von Europa: Buchempfehlungen
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Nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg, in dem sich die europäischen Staaten erneut aus nationalistischen Motiven blutig bekämpften, lag der Kontinent 1945 in Trümmern. Doch bereits am 19. September 1946 hielt der britische Staatsmann Winston Churchill (1874–1965), der Großbritannien durch den Krieg geführt hatte, eine vielbeachtete Rede in Zürich. Als Vertreter einer Siegermacht rief er die europäischen Nationen dazu auf: "Let Europe arise!" – "Lasst Europa auferstehen!"
Damit griff Churchill den Geist der Europabewegung auf, die bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts existierte und durch US-Präsident George Washington (1732–1799) inspiriert wurde. Die Idee eines vereinigten Europas orientierte sich am Vorbild der "Vereinigten Staaten von Amerika" (USA) und sollte unter dem Namen „Vereinigte Staaten von Europa“ (USE) Gestalt annehmen. Ab den 1920er Jahren wurde dieses Konzept zunehmend auch als "Paneuropa" oder "Paneuropa-Union" bezeichnet.
Von der europäischen Integration in die Krise
Während die europäischen Staaten in den Nachkriegsjahren immer enger zusammenrückten und zunächst unter einer gemeinsamen Flagge eine Wirtschaftsunion bildeten, kontinuierlich neue Mitglieder aufnahmen und schließlich mit dem Euro eine Gemeinschaftswährung einführten, erschütterten mehrere Krisen den Kontinent und hemmten weitere Integrationsbestrebungen. Ab 2008 führten die Eurokrise, mehrere Wirtschaftskrisen und schließlich die Flüchtlingskrise bis heute zu zahlreichen Meinungsverschiedenheiten und Spannungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten, wodurch ein vereinigtes Europa zunehmend in weite Ferne zu rücken scheint.
Gerade aufgrund dieser Krisen werden jedoch immer mehr Stimmen laut, die Überwindung des nationalstaatlichen Denkens zu fordern und die Krisen gemeinsam anzugehen, da sie alleine nicht zu lösen seien. So sollen beispielsweise ein stärkerer Schutz der europäischen Außengrenzen die illegale Migration erschweren, enger kooperierende Polizeibehörden die Kriminalität effektiver bekämpfen und eine gemeinsame EU-Armee nicht nur Kosten sparen, sondern gleichzeitig auch deutlich schlagkräftiger werden.
Aktuelle Probleme als Chance: Die Europa-Idee erhält neue Impulse
Trotz und gerade wegen der anhaltenden Krisen bleibt die Idee eines vereinigten Bundesstaates so lebendig wie lange nicht und wird wieder verstärkt diskutiert. Zuletzt äußerten sich aus deutscher Perspektive unter anderem Angela Merkel, Joachim Gauck, Ursula von der Leyen und Hans-Werner Sinn positiv zu dieser Idee, während auch aus dem europäischen Ausland ähnliche Stimmen laut werden. Gleichzeitig sind jedoch auch ablehnende Haltungen vieler Europa-Skeptiker sowie entsprechender Parteien und Bewegungen hörbar. Dazu zählen nationalistisch orientierte Politiker wie Marine Le Pen in Frankreich, Geert Wilders in den Niederlanden, verschiedene osteuropäische Politiker sowie die deutsche Partei "AfD" und ihre Vertreter, aber auch Bewegungen wie "Pegida" oder die "Identitären". Diese fordern die Bewahrung der nationalstaatlichen Souveränität und lehnen die Idee einer europäischen Regierung ab.
Buchempfehlungen
Um sich fundiert über die Geschichte der Europabewegung, den Weg des Kontinents zum Bundesstaat, die damit verbundenen Herausforderungen, die absehbaren Vor- und Nachteile sowie wichtige Pro- und Contra-Argumente der Debatte zu informieren, stehen zahlreiche lesenswerte Sachbücher von bedeutenden Politikern und renommierten Experten zur Verfügung. Im Folgenden präsentiere ich Ihnen die meistverkauften und am häufigsten empfohlenen Werke zu diesem Thema, die intensiv diskutiert werden und wichtige Beiträge leisten. Die Titel sind alphabetisch und ohne Wertung sortiert.
Von Marcel Behling
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